GedichteJahr 2014

Gedichte – Limericks – Schaffensperiode August 2014




Das Terre-Projekt

Eine Welt gut erhalten,
Ressourcen weise verwalten,
langfristig und umsichtig agieren,
die Verantwortung nicht negieren,
die Ausbeutung endlich aufhalten.





Gestorben im Einsatz, geehrt im Land

Gefallen im Irak,
in einer der großen Offensiven,
es gab nicht viele Tote,
doch er gehörte dazu.

Hat seine Kameraden beschützt,
für westliche Werte gekämpft,
voller Überzeugung,
in der Wüste gefallen.

Zurückgeführt in die USA,
offiziell beerdigt,
geehrt und posthum ausgezeichnet.

Ein kurzes Leben,
viele Auslandseinsätze,
zahlreiche Gefahren,
eine Tragödie zum Schluss.





Jedermanns Prügelknabe

Er hatte einfach keine einzige Gabe,
wurde schnell immer der Prügelknabe,
keiner mochte ihn besonders gern,
sein Leben stand unter keinem guten Stern,
am Ende verlor er seine ganze Habe.





Mal wieder auf frischer Tat ertappt

Unmittelbar am Tatortgeschehen
konnte man ihn mal wieder erspähen,
er natürlich sofort die Flucht ergreift,
bei der Festnahme er so richtig keift,
und doch wird er sehr schnell gestehen.





Flucht, sein einziger Ausweg

In diesen engen Gefängnismauern,
zu Unrecht eingesperrt,
das Verfahren eine Farce,
die Beweise lückenhaft,
einige Indizien,
die gegen ihn sprachen,
doch das alles,
es reichte für ein Urteil.

Freiheitsstrafe für einen Unschuldigen,
weggesperrt und vergessen,
entrechtet und schikaniert,
nur noch ein Gedanke,
nur ein einziges Ziel vor Augen:
Die Flucht da raus!

Und möge sie
sein Leben kosten,
was bedeutet die Existenz
in diesen Mauern schon?





Ein ungestörter Vorführraum

Den neusten Kinofilm zum ersten Mal sehen,
statt mühsam an der Kinokasse anzustehen,
im Vorführraum der neuste Hit aus Hollywood läuft,
keiner mehr seine Limonade säuft,
alle verflogen gebannt die filmischen Ideen.





Ein Lied im Schneesturm

Im Schneesturm kann man nicht singen,
der Schall kommt da nicht zum Erklingen,
vielmehr versucht man zu Überleben
in diesem eiskalten Schnee-Beben,
beschäftigt sich nicht mit Musik, sondern mit anderen Dingen.





Zwei wuschige Tänzer

Auf der Tanzfläche bewegen sie sich umher,
passen so recht einfach nicht hierher,
ihre Bewegungen sind sehr unkoordiniert,
man hat Angst, dass einer das Gleichgewicht verliert,
beide verbreiten einen komischen Tanzflair.





Viele Militärauszeichnungen

Die grüne Uniform
Hochdekoriert
Unzählige Auszeichnungen
Ein ganzes Rechteck voll davon
Kleine und große Orden
Eine ganze Gruppe, sie bilden.

Für viele Aktionen
Für gewagte Entscheidungen
Für Mut und Vernunft
Einen kühlen Kopf,
wenn links und rechts den ihren verloren.

Ein ganzes Buch voller Geschichten,
das spiegeln sie wider,
die ganzen Orden,
angeheftet an der Uniform,
glänzend poliert,
sorgsam angesteckt,
ausgezeichnete Erfahrungen.





Die seltsame Lena

Ein seltsamer Blick
Undurchsichtiger Charakter
Seltsames Verhalten
Zurückhaltend und unverschämt zugleich

Man weiß nie so recht,
wo man genau mit ihr steht,
gibt es Ärger
oder eine Umarmung?
Krieg oder Frieden?
Versöhnung oder Hass?
Langeweile oder Spaß?

Unklar ist es immer,
kaum zu begreifen,
man nimmt Lena besser so,
wie sie ist
und nicht wie man sie
vielleicht gerne hätte.





Steter Fluss am Tower Bridge

Fluss der englischen Geschichte,
eine Markierung von Ort und Zeit,
es fließt hinunter immer weiter,
hinein ins Meer, so lang und breit.

Die Wikinger, die Normannen,
und viele mehr,
sie waren hier.

Der Tower,
Symbol der Macht Englands,
die mächtigen Steine
des königlichen Prachtbaus.

Furchteinflößend schön,
machtvoll gigantisch,
kraftvolle Dynamik des immobilen Baus.

Thront über der Themse,
scheint sie zu umfassen,
verleiht dem Ganzen das Bild,
das jeder kennt und liebt.





Ein Star mietet ein ganzes Hotel

Das Geld im Überfluss,
die Entourage im Schlepptau,
da reicht nicht ein Zimmer,
auch nicht ein Gang,
da muss das ganze Hotel herhalten!

Der Reichtum und der Ruhm,
gehen manchmal Hand in Hand,
da folgen viele Freunde,
die keine sind.

Der Star steigt ab,
stellt keine Fragen,
zahlt,
will seinen Spaß,
sofort genießen,
unter sich,
keine Fremden im Gang oder in der Lobby.

Der Preis,
der spielt doch keine Rolle,
doch nur solang das Geld auch fließt.
Ist der Fluss versiegt,
ist das Lied zu Ende,
dann mietet er in dem Hotel
nicht mal mehr ein Einzelzimmer.





Auftritt auf der Bühne

Die letzte Wahlkampfveranstaltung,
ein letztes Mal dieselben Sprüche,
wieder von vorne,
alles abspulen,
die ganze Rede,
die gängigen Sprechblasen,
alles Auswendiggelernte rezitieren,
gekonnt zum Besten geben.

Auf der Bühne wohl fühlen,
zumindest den Eindruck entstehen lassen,
Charme versprühen,
Einfühlungsvermögen heucheln,
stets freundlich sein
und immer lächeln.

Nette Wörter wählen,
nichts Bedrohliches verwenden,
einlullen und langsam sprechen,
oft wiederholen, damit was hängen bleibt.

Der letzte Auftritt auch vorbei,
nun folgt die Wahl,
die große Qual
beginnt erst dann.





Allein zu dritt im Sand

Allein liegt er im Sand,
auf seinem schmalen Tuch,
verloren in der Sonne,
so nah am Meer.

In den Gedanken,
da ist er nicht einsam,
da sind sie beide
um ihn herum.

Da liegt seine Frau,
so eng an ihm,
das Kind spielt im Sand,
lacht und freut sich.

Alle sind sie froh,
das Leben leicht und hell,
am Strand so friedlich,
ein Paradieszustand.

Allein zu dritt,
in seinem Kopf,
sein Geist ist schwer
von traurigen Gedanken.





Ein unstillbares Verlangen nach Konflikten

Konflikt und Krieg,
welch oft gewählte Mittel,
um etwas zu erobern,
zu erreichen oder zu klären.

Im Menschen fest verankert,
ganz tief in seinem Bewusstsein,
in einem gut versteckten Platz,
da ist das unstillbare Verlangen
nach Ärger und Krieg.

Anscheinend grenzenlos und gut verankert,
da ist dieser Wunsch stets vorhanden,
egal was ist,
gleichgültig was passiert,
der Wille zum Kampf,
er scheint ungebrochen.

Die Frage nach dem Sinn,
nach dem Vorteil und dem Zweck,
sie wird wohl nicht gestellt.
In diesem Zusammenhang,
da herrscht keine Vernunft,
kein rationales Denken.





Die dringende Renovierung des Gentlemen’s Club

Hier sollte man dringend renovieren,
falls der Club keine Mitglieder soll verlieren,
denn für die hohen Beiträge muss man etwas bieten,
sonst werden sie sich woanders einmieten,
und der Club-Vorstand wird sich mehr als blamieren.





Im Kampfmodus

Durch dieses wilde Kriegsgebiet
schleicht ein verbrecherischer Bandit,
er begeht Verbrechen am laufenden Band,
er ist der gefürchtetste Fiesling im ganzen Land,
doch irgendwann wird auch er besiegt.





Frauenhaare im Auto

Wo ist der Beweis
der Untreue?
Woran kann man das
Fremdgehen erkennen?

Sie sucht und schaut,
guckt sich alles genau an,
bis sie die Haare findet.

Im Auto auf der Rückbank,
die blonden, langen Frauenhaare,
einzelne verstreut auf den Bezügen,
man muss schon genau hinsehen.

Das ist der traurige Beweis,
das Ende der Ehe,
der Beginn des Leids,
der Anfang des Wahnsinns…





Traurige Verluste

Die ganz alte Schulklasse,
die altbekannten Gesichter,
da sind sie verewigt
auf dem Bild.

Die Reihen geschlossen,
alle lächeln und sind froh,
guten Mutes und glücklich.

Nach den ganzen Jahrzehnten,
da sind die Reihen licht geworden,
die Gesichter verblassten.

Viele gestorben,
schwer erkrankt und geschwächt,
traurige Verluste
der einst so glücklichen Klasse.
Eine Gemeinschaft,
sie löst sich auf…





Nehmen Sie die Sache ernst!

So recht haben sie das Leben nie ernst genommen,
vieles nur aus Spaß einfach so begonnen,
nichts konnte sie sachlich werden lassen,
den tieferen Sinn der Dinge zu fassen,
soweit sind sie schon gar nicht gekommen.





Eine makabre Körperweltenausstellung

Die Leichname der Menschen auszustellen,
aus ihnen gar ein Kunstobjekt zu machen?
Ist das etwas Höheres oder geschmacklos?

Die toten Körper auszustellen,
sie wie Objekte zu degradieren,
sie als Anschauungsgegenstände zu behandeln:
Wo ist die Würde nur geblieben?

Ist das in Ordnung
oder eine kranke Ausstellung?
Ist die Würde denn nicht unantastbar?
Ein makabrer Voyeurismus,
der sich da breit macht,
beunruhigend und ekelhaft.





Die arrogante Vorsitzende des Ausschusses

Mit strengem Blick,
die Brille auf das Ende der Nase gesetzt,
sie Fragen stellt,
unangenehm nachhakt.

Eine Atmosphäre der Inquisition,
unangemessen scharf,
grob und unfreundlich,
als gäbe es etwas aufzudecken.

Die Arroganz perfekt entfaltet,
ihre Bosheit so gerne spaltet,
die Vorsitzende intrigiert,
Außenstehende irritiert.

Der Ausschuss,
die reine Fragenhölle,
sie zu durchstehen,
eine harte Probe.





Die Sturmflut vor Marina Del Rey

Das Wasser mit Macht gekommen,
das Meer in seiner ganzen Pracht,
in seiner unbegrenzten Macht,
mit brachialer Gewalt,
das Land zerteilt.

Der Hafen,
er liegt in Scherben da,
die Boote verteilt auf dem Steg,
überall Gegenstände.

Diese gigantische Sturmflut,
die Naturgewalt zeigt kurz,
wie mächtig sie doch ist,
wie sie alles zerstören kann,
alles aus den Angeln heben kann,
mit Leichtigkeit in kurzer Zeit,
als wäre es eine Kleinigkeit.





Wie aus Geduld Langmut und aus Langmut Schwermut wird

Wer die Hände in den Schoß legt,
nicht mehr durch sein Leben fegt,
wer immer nur dabei zuschaut,
wie das Schicksal sich vor einem aufbaut,
der keinen freudigen Wunsch mehr hegt.





Castle Peak: Eine Burg, die die Natur erbaute

Mitten auf der Spitze des Berges,
da thront sie, die Burg,
omnipräsent,
von überall sichtbar,
den besten Platz einnehmend.

Die natürliche Burg,
die von der Natur erbaut wurde.
Die Felsformation,
sie ähnelt einer Festung,
selbst die Zinnen,
sie wurden nicht vergessen.

Dieser täuschend ähnliche Bau,
diese Laune der Natur,
Castle Peak,
die Festung,
entstanden aus dem Zufall.





Ein Atomextremist

Die Atombombe als Erpressungspotential,
die weitreichenden Folgen sind ihm egal,
der Extremist ist zu allem bereit,
stürzt, wenn es sein muss, die Welt in großes Leid.

Er schreckt vor keiner Zündung zurück,
kennt keine Freude, Barmherzigkeit oder Glück,
macht auch vor der vollständigen Zerstörung keinen Halt,
die immense Kraft des Atomspalts.

Er hält alle im Würgegriff,
kennt den widerlichen Kniff,
wie er bekommt, was er gerne möchte,
sonst einen Anschlag oder Krieg ausföchte.

Wer stoppt ihn?
Wer bietet Paroli?
Andere Atombomben?
Der nukleare Zerstörungswahn?





Die verzweifelte Musterschülerin

In den mittleren Klassen,
da war es noch einfach,
immer zu glänzen,
die Beste zu sein,
die Antworten zu kennen,
immer einen Schritt voraus zu sein.

Doch in der Oberstufe?
Der Wind scheint sich zu drehen,
der Stoff wird mehr,
das Niveau schwer,
so oft glänzen, das kann sie nicht mehr.

Eine gewisse Verzweiflung,
wie konnte es soweit kommen?
Nicht mehr alles unter Kontrolle zu haben,
reichen soweit nicht mehr ihre Geistesgaben?

Sie erhöht die Schlagzahl,
versucht es auszugleichen,
mit Disziplin und harter Arbeit
kann man schließlich alles erreichen!





Mit der Grubenbahn in die Dunkelheit

Die Anspannung unter Tage
Die alles schluckende Dunkelheit
Der Druck der Erde

Die Grubenbahn tuckert,
fährt langsam geradeaus,
mal eine leichte Kurve,
dann geht es weiter.

Das spärliche Licht,
verteilt sich nicht weit,
wirft groteske Schatten,
in diesem dunklen, langen Schacht.

Hinein immer tiefer,
weiter weg vom Ausgang,
unrettbar in den Berg hinein.
Gibt es ein Wiedersehen
mit dem schönen Tageslicht?
Man weiß es nicht…





Der freundliche Maler Augustin

Augustin ist ein netter Maler,
der arbeitet für einen Taler,
er streicht zuverlässig und gut,
ist immer konzentriert und ausgeruht,
er ist ein richtig Vitaler!





Per Jet nach Istanbul

Per Flugzeug nach Istanbul reisen?
Das alles bitte zu niedrigen Preisen!
Die Leute wollen die ganze Welt erreichen,
sind nicht bereit von ihren Reisewünschen abzuweichen,
erwarten noch dazu Getränke und Speisen.





Die weißen Ocean Towers

Die beiden weißen Blöcke,
voll von Balkonen,
sie blicken auf das Meer hinaus.

Die Türme des Ozeans,
die Aussichtspunkte Santa Monicas,
der Blickfang des Pacific Coast Highways,
die Aushängeschilder am Abhang,
so bekannt, so beliebt.

So viele Einheiten,
so zahlreiche Bewohner,
so viele Menschen,
die ihren Mittelpunkt
dort haben.

Die Beton-Zwillinge,
die beiden Kolosse,
zu zweit den Wind abfangen,
gemeinsam die Blicke
auf sich ziehen.





Angriff auf die Humanität

Die permanente Abstumpfung,
die Eskalation der Gewalt,
die Vermehrung des Terrors,
der Höhepunkt des Wahnsinns.

Die Humanität,
sie wird angegriffen,
in Frage gestellt,
über Bord geworfen,
teilweise schon zerstört,
quasi abgeschafft.

Wie wird sie
diesen Angriff wegstecken?
Wie kann sie sich
überhaupt richtig erwehren?
Ist sie in der Lage,
diesen Krieg zu gewinnen?

Aussichtslosigkeit,
gegenüber harter Gewalt,
dumpfer Uneinsichtigkeit,
verrücktem Fanatismus.





Nur noch ein Finger

Nach dem Unfall,
der in die Geschichte einging,
von dem noch heute alle sprechen,
da war das Bergen
der Leichen eine Qual.

Teilweise fand man
überhaupt keinen Leichnam,
nicht einmal
die geringste Spur.

An anderer Stelle,
grausame Funde,
die schlimmsten Entstellungen,
die grausigsten Reste,
menschenunwürdig.

Manchmal nur ein Finger,
der traurige Rest
von einem Menschenleben,
die einzige Möglichkeit,
ihn noch zu identifizieren,
ihm einen Namen zu geben.

Ein Unfall und seine Folgen,
eine Katastrophe und ihre Auswirkungen,
Schicksale und ihr Ende.





Gigantische Maskensammlung

Ausgestattet wie keiner auf der Welt,
eine riesige Sammlung an Masken,
für eine riesige Maskerade,
fantasievoll und aufwendig geschmückt.

Welch Kostümierung,
welche Kunstwerke nur,
in den schönsten Farben,
den teuersten Stoffen,
so viele Stilrichtungen.

Diese Welt der Verkleidung,
der kunstvollen Verstellung,
nur in Venedig
findet man diese Eleganz.
Nur hier wurde das Verkleiden
zur Kunstform erhoben,
bis zur Vollendung getrieben.

Solch ein Paradies
für Karnevalsanhänger,
der Mittelpunkt der Kostümwelt,
das Beste für die Masken.





Die Überführung eines Straßenkreuzers

Ein gigantisches Auto,
einmal quer durch Europa,
von Portugal nach Dänemark,
zum neuen Käufer,
gerade ersteigert.

Die Überführung,
eine Reise durch viele Länder,
auf vielen europäischen Autobahnen,
mit ihren ganzen Eigenarten.

Die Mautstationen,
die Péage, die teuren Beiträge,
fast wie Wegelagerei,
die unbegrenzten Tempolimits,
die Drängelei und Raserei,
in allen Ländern anders.

Heil kommt er an,
der Straßenkreuzer,
das riesige Gefährt,
im Norden gut angekommen.





Präsident Roosevelts Appell

Durchhalten um jeden Preis,
den Schmerz ertragen,
weitermachen und nicht aufgeben.

In einer schlimmen Zeit,
in unerträglichen Umständen,
seine Ansprache an das Volk,
ein Zeichen der Stärke,
eine Geste des Zusammenhalts.

Ein Appell, der wirkt,
Früchte trägt und sprießt,
Menschen erreicht und ändert.

Vielleicht eine Wende,
eine kleine gewesen,
eine von vielen,
unterstützend und sinnvoll.





Das Finanzamt überlisten?

Wer sich für richtig klug und clever hält,
und dabei unterschlägt jede Menge Steuergeld,
wer glaubt, das Finanzamt zu überlisten,
sie zu führen auf falsche Fährten und Pisten,
der fliegt bald auf, wird schnell gestellt.





Ein altes Fabrikhaus implodiert

So viele Konserven
wurden hier gefertigt,
so viel verpackt und abgeschickt.

Gestanzt und abgefüllt,
etikettiert und in Kartons gelegt,
so viele Mengen, so hohe Zahlen.

Das alte Fabrikhaus,
einst prächtig und groß,
es wirkt heute eher schmal
und verlassen,
schäbig und wenig glanzvoll.

Zeiten vergehen,
die Produktion erlahmt,
verkauft und irgendwann aufgegeben.

Das Fabrikhaus
Kurz vor dem endgültigen Verfall
Es wird zusammenbrechen,
implodieren
mit einem letzten Krach.





Bloß nicht stehenbleiben

Den Marathon fast vollendet,
die letzten Kilometer,
sie sind die schwersten,
brutal und hart.

Einen Fuß aufsetzen,
den anderen hinterher,
Schritte machen,
laufen und bewegen.

Nicht stehenbleiben,
keinen Stillstand,
weiter, weiter, nicht aufhören.

Nur so geht es,
die Distanz bezwingen,
mit dem Körper und dem Geist.

Der Kopf rennt mit,
er ist es, der entscheidet,
der die ganze Zeit leidet.





Irgendwie auch erleichtert!

Ist die harte Zeit vorbei,
widmet man sich der Völlerei,
man freut sich, dass es nun endlich besser geht,
die entbehrungsreiche Phase letztlich doch vergeht,
sucht Entspannung in Musik und Plauderei.





Tauschhandel mit den Franzosen

Mit seltenen Fällen,
da lässt sich ein Vermögen
verdienen,
man muss nur wissen,
wen zu bedienen.
Der richtige Abnehmer,
wer soll es sein?
Da fallen doch nur,
die Franzosen ein.

In Kanada,
da oben im kalten Norden,
mit guten Fällen
hat man weniger Sorgen.

Ein System des Tauschhandels,
groß aufgezogen,
weit gedacht,
das ist nicht einfach vollbracht,
aber einträglich, wenn gut gemacht!





Unermessliche Absturzangst

Im Flugzeug,
da regiert bei ihr
die blanke Panik.

Die Angst vor dem Absturz,
die Furcht vor dem Zerschellen,
den Tod zu finden
bei jedem Flug.

Ein Spießroutenlauf über den Wolken,
eine Tortur in großer Höhe,
schwer durchzustehen,
manchmal nicht gut zu ertragen,
es dauert lang und heftig zugleich.

So unermesslich, unersättlich,
diese gigantische Absturzangst,
sie ebbt nicht ab,
sie wird nicht kleiner,
gibt niemals nach
und wächst noch dazu.





Die Dreibeiner kommen

Egal welchen Tisch man auch immer wählt,
man stets nur drei Tischbeine an ihm zählt,
diese Mode scheint sich durchzusetzen,
das vierte Bein will man wohl ersetzen,
als wäre das für die Stabilität nicht verfehlt!





Der Höhepunkt der Rennsaison: Das NASCAR-Rennen

Runde für Runde ist es das höchste Glück,
so mancher Zuschauer möchte nicht nach Haus zurück,
die ganze Rennsaison entgegengefiebert für diesen Moment,
als würde die Erde von nichts anderem gelenkt.

Das NASCAR-Rennen ist für manche eine Religion,
egal woher sie auch immer kommen, aus welcher Region,
alle wollen dieses Rennen unbedingt sehen,
vorzeitig würde niemand freiwillig gehen.

Doch der Höhepunkt ist irgendwann auch vorbei,
selbst die größten Fans sind dann dabei,
ihre Heimfahrt sorgsam zu planen,
sie sich ein letztes Mal umarmen.





Rose, der zweite Vorname

Wie die schöne Blume sie heißt,
doch verschweigt sie ihren Namen meist,
nimmt immer nur den ersten, nie den zweiten,
als würde sie ihn schonen für alle Ewigkeiten,
will wohl nicht, dass er vorzeitig verschleißt.





Ein Hirte auf dem anderen Ufer

Getrennt vom reißenden Fluss,
da steht er stumm und still,
am anderen Ufer allein,
nur ein paar Schafe um ihn herum.

Er schaut zwar herüber,
doch sieht er nicht,
er blickt ohne zu sehen,
schaut ohne zu verstehen.

Ein leichter Nebel ihn umgibt,
die Beine,
sie sind nicht zu sehen.
So wundersam die Silhouette,
unvollständig, künstlich getrennt.

Er wandelt nicht,
er steht nur da,
blickt weiter über den Fluss,
zum anderen Ufer.
Scheint auf etwas zu warten,
etwas, das man nicht sieht.





Das bedeutsame Nicken

Will man zu etwas Ja sagen,
sollte man nicht einen Moment zagen,
man nickt bedeutsam in die Runde,
tut damit seiner Zustimmung Kunde,
und fängt bloß nicht an nachzufragen.





Nur der Hund wartet auf ihn

Kommt er abends abgekämpft nach Haus,
ist alles dunkel, das Licht ist aus.
Doch einer wartet auf ihn treu,
rennt auf ihn zu, ganz ohne Scheu,
freut sich auf sein Herrchen und dessen Schmaus.





Japanische Nerd-Variante: Otaku

Nerd, Geek oder Otaku,
die Bezeichnungen ändern sich,
der Sinn dahinter,
er bleibt gleich.

Die Fans des Digitalen,
der Filme und Computerspiele,
der Animes und Mangas,
der ganzen Sammelkarten.

Eine ganze Welt,
sie tut sich auf,
in Japan oder sonst wo,
nicht mehr nur ein Hobby,
nicht nur harmloser Zeitvertreib,
nein,
eine Lebenseinstellung,
für manche eine Lebensaufgabe.
In dieser Parallelwelt,
so gänzlich beheimatet,
fast vollständig verloren…





Die Sprengung der Betonbrücke

Vier große Pfeiler,
die gigantischen Träger,
die die Straße hielten,
den Verkehr ermöglichten,
die Brücke bildeten,
die Stützen der Mobilität,
Ermöglicher des Fortschritts,
sie werden gesprengt.

Vier Sprengladungen,
sorgsam platziert,
jeder Pfeiler bestückt mit Sprengstoff.

Der Beton,
so fest getrocknet,
mit Stahl verhärtet,
er muss weg,
ganz verschwinden.

Was früher gut halten sollte,
das wird nun zum Problem.
Die Gründlichkeit des Baus,
das Problem des Abbaus.

Ein kurzer Auslöser,
ein lautes Geräusch,
wie ein Kartenhaus fällt es in sich ein,
es implodiert in sich,
mit einer Leichtigkeit,
das Gewicht,
es zerdrückt sich selbst.





Die betrügerische Ehefrau kehrt heim

Vom Betrug zurückgekehrt,
die Lügen gehen leicht über die Lippen,
die Ausreden vorher gut durchdacht,
gehen nie aus, sind gut erdacht.

Die Ehefrau,
sie kehrt zurück,
in das gemeinsame Heim,
dort fehlt das Glück.

Ein schlechtes Gewissen?
Moralische Bedenken?
Zögert sie vielleicht?
Überdenkt sie es?

Der Betrug,
er wird zur leichten Übung,
wird selbstverständlich,
verliert jeden Schatten und jedes Zwielicht,
eine erschreckende Gewöhnung eingetreten.
Merkt sie es selbst?
Hört sie damit noch auf?





Sinnvoller Beitrag geleistet

Hat man sein Leben gelebt,
merkt man die Existenz schwinden
und nicht mehr mehren,
die Zeit gnadenlos ablaufen,
dann fragt man sich,
war das alles gut?
War es sinnvoll?
Hat es genützt?

Wie war die Lebensführung?
Tadellos, makellos
oder eher zügellos?
Hat man die Zeit gut genutzt?
Die Chancen nicht verstreichen lassen?

War es denn nun unterm Strich,
Hand aufs Herz und ungelogen,
ein sinnvoller Beitrag gewesen?
Einer,
für den es sich lohnt
zu leben?





Showdown mit dem Innenminister

Mit dem Innenminister gibt es Streit,
das ist nichts Ungewöhnliches soweit,
doch dieses Mal ist es anders und gravierend,
sie gehen geschickt vor, langsam taktierend,
denn schließlich ist bald wieder Wahlzeit!





Ein Präsident bekommt kalte Füße

Sein allergrößtes Herzensprojekt
wird von der Opposition bekämpft ohne Respekt.
Nur mit härtestem Konflikt wäre es durchzusetzen,
daher lässt er es fallen, statt die Messer zu wetzen,
hat seinen Mut nicht mehr entdeckt.





Der Aufstand der Barone

Warum dem König Untertan?
Weshalb ihn huldigen und ehren?
Wozu die Unterwerfung?

Sind sie es nicht,
die ihn so kräftig unterstützen,
fürstlich finanzieren,
seine Regentschaft erst ermöglichen?

Widerstand bildet sich,
ein Aufstand formt sich,
die Mächtigen erheben sich
gegen einen kleinen König.

Ohne die Tribute und die Truppen,
da wird der König keiner mehr sein,
der Aufstand erfolgreich,
sein Platz vakant,
die Besetzung wiederholt blutig.





Ballwürfe gegen die Wand

Sinnloser Zeitvertreib,
dynamisches Zeittotschlagen,
den Tag durchstehen
mit Ballwürfen gegen die Wand.

Immer dasselbe Geräusch,
das penetrante Auftreffen,
das Zurückschlagen des Balls,
das schnelle Auffangen.

Die Wand als Gegenspieler,
einer, der nie müde wird,
niemals unkonzentriert ist,
immer den Ball erwischt,
ihn stets zurückschlägt,
auf lange Sicht gewinnt.





Keine Fotos machen!

Sollten die Leute nicht gerade lachen,
dann bitte auch keine Fotos machen,
denn mit ernsten Blicken,
kann man ein schönes Bild knicken,
da gibt es später ein böses Erwachen!





Der Zeitpunkt des Blütenstands

Nur eine ganz bestimmte Dauer,
im Frühling eine kurze Zeit,
ein kleiner Zeitraum,
der so schnell verstreicht,
an dem die Blüte
ihre Vollendung erreicht.

Nur dann kann man sie sehen,
die Perfektion in der Natur,
der schöne Plan,
die Entfaltung ihrer Bestimmung.

Sorgsam zu wählen,
gut aufzupassen,
so leicht kann man
den Zeitpunkt verpassen.

Doch wenn man ihn trifft,
dann wird man belohnt,
mit Glanz und Symmetrie,
mit schierer Perfektion.





Ein belauschtes Pensionsgespräch

In der Pension werden die Gespräche belauscht,
deshalb so oft die Telefonleitung rauscht,
die Leiterin ist sehr neugierig,
ihre Hemmschwelle sehr niedrig,
von privaten Geschichten ist sie wie berauscht.





Flucht aus dem Courthouse

Maskierte stürmen,
bewaffnet und entschlossen,
die Wachen verdrossen,
lassen es über sich ergehen.

Der Angeklagte,
mit einem Satz aus der Anklagebank,
flieht mit ihnen,
nimmt Reißaus und lacht.

So einfach die Flucht,
so laut ihr Auftritt,
so furchteinflößend ihr Gebaren.

Die Theatralik,
die Angst und Panik,
sie spielt ihnen in die Hände,
spricht allein schon Bände.





Der Tanzlöwe

Eigentlich schüchtern,
schon sehr zurückhaltend,
doch auf der Tanzfläche ein neuer Mensch.

Wie ausgewechselt,
als springe er in eine neue Haut,
in eine andere Persönlichkeit,
kaum wiederzuerkennen,
nur dem Äußeren nach.

Er tanzt und tanzt,
ohne Pause oder Luft zu holen,
welch bewundernswerte Kondition.

Jede Schrittabfolge,
alle Tanzstile,
er scheint sie zu kennen,
sogar perfekt zu beherrschen.
Der geborene Tanzlöwe!





Nippon – Ursprung des Tages

Der rote Kreis,
auf weißem Untergrund,
die Flagge einer Nation.

Das Land
der aufgehenden Sonne,
des Tages Wonne,
der Ursprung des Lichts.

Hier nimmt sie ihren Lauf,
das helle Himmelsgestirn,
hier wird sie jeden Tag neu geboren,
schenkt dem Tag das Licht,
nimmt der Nacht die Dunkelheit.

Der Ursprung des Tages,
hier ist er zu suchen,
manchmal zu finden,
frühmorgens am Horizont,
der Sonnenaufgang ohne Wolken,
das herrliche Wiederauferstehen des Lichts.





Überall Spanisch

In Kalifornien
Das Spanisch schon immer
Essentielle Rolle

So Viele sprechen es,
verstehen es,
Muttersprache und erstes Kommunikationsmittel
Überall spanische Bezeichnungen

Man sieht es an Läden,
an Schildern und Hinweisen,
gedruckt und geschrieben
an vielerlei Ort.

Zweite Amtssprache?
Vielleicht schon demnächst,
die Zahl entscheidet,
die Zahlen sprechen.





Der Weg führt zum Pfandleiher

Das Geld knapp,
die Schulden erdrückend,
die Einnahmen gering,
der Weg aussichtslos,
so wird beliehen.

Die teure Uhr,
das kostbare Besteck,
eingepackt und aufgetischt.

Beim Pfandleiher,
etwas Geld bekommen
für teure Dinge,
für Kostbarkeiten.

Nur eine geringe Summe,
die am Ende nicht hilft.
Kommt dann kein Geld,
sind Uhr und Besteck hin.





Die Früchte des Unterrichts

In den Kernfächern
solide Kenntnisse,
das Schreiben, das Rechnen,
die Fremdsprachen,
beherrschen und trainieren.

Unbekanntes lösen,
erarbeiten und finden,
nachdenken und verstehen,
selbstständig überlegen.

Ein geistiges Fundament bilden,
es aufbauen und Wissen vernetzen,
anknüpfen und verbreitern,
endlich die Früchte genießen können.





Die Illusion einer bürgerlichen Existenz

Schöne Fassaden errichten,
Edles repräsentieren wollen,
etwas Hermachen und ausstrahlen,
die Vorzüge einer bürgerlichen Existenz.

Das hohe Gehalt,
das Stadtpalais im Zentrum,
die teuren Möbel,
das exquisite Essen,
der hohe Lebensstandard,
auf Pump finanziert.

Eine finanzielle Illusion
Unmöglichkeit der Bezahlung
Unerreichbarkeit

So bricht der schöne Schein,
so zerfällt die Fassade,
so bröckelt alles ab,
bis nichts mehr da ist,
um zu repräsentieren.





Die Hochzeitsreise nach Brighton

An die Südküste Englands,
an den Ärmelkanal,
das Seebad des United Kingdom.

Die Hochzeitsreise lang geplant,
ans Meer, an die frische Luft,
an den Steinstrand.

Die prächtigen alten Bauwerke,
die alten Brighton-Villen,
der frühere Reichtum,
der Glanz alter Jahrhunderte,
immer noch edel und außergewöhnlich.

Zwei Vermählte am Strand,
Hand in Hand,
die Reise ihres Lebens,
der Zwischenstopp in Brighton
unvergesslich gut.





Der Weg zur Schuppentür

Viele stürmische Gedanken auf einmal,
sie fallen ein wie Vandalen,
prasseln hernieder wie Bomben,
belagern den Geist.

Auf dem Schotterweg
hinauf zur Schuppentür,
dieser kleine, schattige Pfad,
da kommen manchmal
die wildesten Gedanken.

Warum gerade dort?
Weswegen dieser Ort?
Was verbindet das Gehirn
mit diesem Weg?

Unauflösliche Verbindung
Ort und Idee
Platz und Einfall
Pfad und Gedankensturm

Noch einige wenige Schritte
und der Schuppen,
er ist endlich erreicht.





Sommerferien auf dem Dorf

Auf dem Dorf die Sommerferien verbringen?
Das mag auf dem ersten Blick nicht gut klingen,
doch mancher genießt seine Ruhe dort
in diesem herrlich-beschaulichen Rückzugsort.
So kann der Urlaub gut gelingen!





In 48 Stunden mehr Geld als Krösus

Ist der Lottoschein eingelöst,
das Konto an seine Grenzen stößt,
eine gewaltige Geldsumme wird transferiert,
so etwas nur ganz selten überhaupt passiert,
von finanziellen Sorgen ist man damit erlöst!





Eine Lizenz zu töten, ist auch eine Lizenz nicht zu töten

Das Recht eine Existenz zu beenden,
ein Leben zu nehmen,
ist auch die Möglichkeit,
das Leben zu schenken.

Die Pflicht zur Prüfung,
zur Begründung,
genau hinzuschauen,
alles abzuwägen.

Ein Präsident,
der alles verantworten muss,
Rechenschaft ablegen muss,
nicht frei in seiner Entscheidung,
sondern gebunden an Recht und Gesetz.





Bildpropaganda im mörderischen Krieg

Falsche Bilder,
verzerrte Videos,
Propaganda mit den neuen Medien,
Beeinflussung und Manipulation.

Ein Krieg der Bilder,
der falschen Nachrichten,
der gezielten Meldungen.

Was soll man glauben?
Wen soll man vertrauen?
Woher die ganzen Informationen?

In einem Gewirr,
Sturm der Artikel,
Panik der Meinungen,
was ist wahr
und was ist falsch?





Das Café von Paradise Cove

Blick auf das Meer,
dann auf die Tasse,
den Tisch so nah am Fenster,
den Stuhl gut ausgerichtet.

Die letzten Bissen des Croissants,
nur noch Krümel auf dem Teller.
Der Kaffee langsam kalt,
das Wasser ruft.

Mit aller Macht ins Freie,
so schön wie es heute ist,
so selten sieht man dieses
magische Blau doch leuchten.

So wundervoll diese Einladung,
unausgesprochen und intensiv,
die Aufforderung nach draußen
in dieses bezaubernde Paradies.





Trinklieder in der Hütte

Am besten singt man im betrunkenen Zustand,
da ist die Stimme so richtig entspannt,
anspruchsvoll sind die Lieder nicht,
doch mitsingen ist für alle Pflicht,
die Lieder rotieren wie am Fließband.





Anstiftung zum Brudermord

Die Stimme seiner Frau
ständig im Ohr,
sie flüstert ihm zu,
was zu tun.

Sie hetzt ihn auf,
gegen seinen eigenen Bruder,
macht ihn schlecht,
so wie sie es kann.

Permanentes Manipulieren,
sie träufelt Hass
sorgfältig in ihn ein.

Sie lügt und betrügt,
zieht geheime Fäden,
so lang,
bis er alles glaubt.

Dann kommt die Anstiftung,
das finale Element,
die Aufforderung zum Brudermord.

Ohne eigenen Willen,
beraubt um jeden Widerstand,
tut er wie ihm geheißen,
verliert für immer den Verstand.





Unerhörte Verhörmethoden

Bei manchen dieser Verhörmethoden
scheinen sich Sadisten auszutoben,
am Ende geht es wohl nur noch ums Quälen
und nicht mehr um Geständnisse oder Erzählen,
da hat man mit Gewalt überspannt den Bogen.





Schneeferien in Österreich

In diese weißen Berge zu fahren,
das erste Mal,
dass ich dies tat.

Die Steinmassen, diese Bergmassive,
gigantisches Auftürmen in langer Zeit.
Wie eine riesige steinerne Wand,
die sich dort auftut im Alpenland.

Das Weiß, es ist überall.
So selten ich den Anblick
von Schnee genießen konnte,
von durchdringender Kälte,
so sehr genieße ich nun
den Eismoment.

Die Chalets in einer Reihe,
kunstvoll errichtete Holzhäuser,
mit prächtigen Verzierungen,
mit vielen kleinen Fenstern.

Eigentümliche Atmosphäre,
hier oben in den Bergen.
Die Schneeferien,
sie scheinen davonzufliegen.
Die Zeit rennt davon,
doch oben auf den Gipfeln,
da scheint sie stehenzubleiben.

Wenn die Wolken wegziehen,
der Himmel erscheint
in einer neuen Farbe,
in einem satten Licht,
welch magischer Moment,
woanders sieht man’s nicht.





Schluss

© 2022 Michael Stern https://www.lyrissima.de