Gedichte – Limericks – Schaffensperiode Mai 2014
Zum einfachen Matrosen degradiert
Wer seinen hohen Rang verliert,
zum untersten Matrosen degradiert,
wer keine Befehlsgewalt mehr hat,
der hat das Schiffsleben schnell satt,
weil er auf dem Deck nur rotiert.
Ein Milliardär geht an die Hunde
Einst war er reich und ziemlich mächtig,
heute ärmlich und ganz schön schmächtig,
sein Geld hat er für immer verloren,
das Schicksal hat ihn auserkoren,
ein Obdachloser zu sein, so ohnmächtig.
Der Pudel wird schlafen gelegt
Er hat sein eigenes kleines Bett
darauf eine rosa Decke, ganz nett,
mit einer Gutennachtgeschichte zum Schlafen gebracht,
so liebevoll vorgelesen und mit ganzem Bedacht,
doch der Pudel verlangt noch etwas Mett.
Eine Dame vom Konsulat
Sie hatte die Papiere schon ausgestellt,
doch irgendwas ihr plötzlich nicht mehr gefällt,
so riss sie wieder alles an sich,
machte auf den Formularen einen großen Strich
und hat mich mit unfreundlichen Worten verprellt.
Kenntnis einer alten Knöchelverletzung
Beim Fußballspielen passe ich auf,
besonders bei einem Sprintlauf,
denn mein Knöchel ist sehr anfällig,
mein ganzer Körper ziemlich baufällig,
sonst muss ich wieder auf die Krankenbahre rauf!
Keine Höllen-Visionen mehr!
Eines Tages wollte Nostradamus keine Visionen mehr sehen
und fragte sich, wie die wohl am besten vergehen.
Er überlegte fiebrig hin und her,
lief durch sein dunkles Haus kreuz und quer,
vielleicht müsste er ein Wesen der Finsternis anflehen?
Tragischer Tod in der Kapelle
Mitten im Gebet
In der stillen Andacht
In der Kontemplation
Da passierte es.
Ohne Vorwarnung,
keine Hinweise,
da fiel er einfach um.
Ein Herzstillstand aus dem Nichts
In der kalten Kapelle
So plötzlich wie unbegreiflich
Fassungslosigkeit in der Gemeinde,
er war bekannt und sehr beliebt,
so bleiben eine Lücke und ein Fragezeichen.
Ein Bahnhof ohne Züge
Diese eine Durchsage,
laut und kurz,
so strömten die Massen hinaus,
alle auf einmal
durch die Türen und Tore,
hinaus auf dem Vorplatz.
Der Bahnhof gespenstisch leer,
Züge fuhren ihn nicht mehr an,
kein munteres Treiben mehr,
kein Ton erklang.
Gleise waren verwaist,
in diesen wenigen Minuten
ein nutzloser Bahnhof,
ohne Funktion und Sinn.
Der Bettler an der Kutsche
Ob er nicht etwas Geld
bekommen könne?
Oder wenigstens zu essen?
Man solle an ihn denken,
an den Schwachen und Bedürftigen,
da draußen auf der Straße.
Die prunkvolle Kutsche,
der reiche Herr,
der genervte Kutscher,
ein Triumvirat der Eitelkeiten.
Da möchte keiner denken,
seine Gedanken auf Dinge richten,
die man besser verdrängt und vergisst.
Die Kutsche,
sie fährt weiter,
in schnellerem Tempo diesmal,
ohne gestoppt werden zu können.
Der Mexikanisch-Amerikanische Krieg
Texas bis zum Pazifik hin,
das Gebiet umkämpft und umstritten,
Krieg um Land und Macht,
so wie ja eigentlich immer.
Polks Vision von mehr Land,
einem gigantischen Amerika,
von der Ost- bis zur Westküste,
alles amerikanische Bundesstaaten,
vereint in einem demokratischen Land.
Es ging weit,
harte Bandagen,
Landung der amerikanischen Truppen in Veracruz,
sogar die Besetzung von Mexiko-Stadt,
bis endlich wieder Frieden herrschte.
Das falsche Gretchen
Faust versteht die Welt endgültig nicht mehr,
dieses Gretchen kümmert sich um Religion nicht sehr,
ihr Bruder Valentin und dessen Tod,
macht ihr Gesicht nicht einmal rot,
da macht Faust schnell von ihr Kehr.
Das Hôtel du Globe
In der Provinz abgestiegen,
die Berge schlichtweg zum Verlieben,
so ruhig und beschaulich,
Frieden fernab der Stadt.
Kaum Gäste und kein Lärm im Zimmer,
dafür auch keinen Fernseher,
so lernt man das Buch wieder zu schätzen,
sich am Fenster mit guter Lektüre zu setzen.
Eine Neuausrichtung des unruhigen Geistes,
Konzentration im Grünen,
unvergesslicher Moment in Natur und Dorf,
eine umfassende nervliche Beruhigung,
ein Urlaub, der sich für immer einbrennt.
Der Minderheitsbericht
Der Ausschuss, diesmal,
er war nahezu einhellig einer Meinung.
Doch ein paar Abweichler,
sie folgen nicht,
mit eigenen Köpfen ausgestattet,
mit einer unabhängigen Meinung versehen.
Sie veröffentlichen ihn,
trotz politischen Drucks,
den langersehnten Minderheitsbericht.
Manch Überraschung,
die große Enthüllung,
das Auspacken der Abweichler.
Doch wer nimmt es zur Kenntnis?
Spärliche Berichterstattung
Die Bevölkerung,
sie interessiert es nicht.
Ein Haifisch taucht ab
In der letzten Krise,
da rieb er sich die Hände,
machte Abermillionen
in einer Zeit,
in der andere alles verloren.
Dann tauchte er ab,
vom Radar verschwunden.
Gänzlich von der Bildfläche weg!
Einst täglich in den Schlagzeilen,
heute keinen Artikel mehr wert.
Nicht einen.
Schnelle öffentliche Vergessenheit!
In Abgeschiedenheit und Ruhe,
da zählt er jetzt sein Geld,
freudig und gerührt
wegen des ganz großen Coups,
dieser einmaligen Gelegenheit.
Der richtige, dekadente, korrupte, westliche Agent
Ein unscheinbarer Agent aus dem Osten
trifft auf seinem ärmlichen Posten
einen westlichen Glamour-Spion
und fragt ihn nach seinem exorbitanten Lohn
und den explodierenden Lebenserhaltungskosten.
Diplomatisches Abseits
Immer verhandelt,
oftmals bis tief in die Nacht,
hohen Preis gezahlt,
so läuft das Geschäft nun mal.
Stets den Faden des Gesprächs
nie ganz abreißen lassen,
immer eine Tür offengehalten,
auf den Verhandlungspartner zugehen
und sich nicht von ihm abwenden.
Der perfekte Diplomat,
schon in seinem Blut so angelegt,
Mutter und Vater waren es auch.
Doch eine Lebenskrise,
sie lässt ihn Vieles hinterfragen,
zwingt Einiges zu offenbaren.
Die ganze Rederei, das viele Gequatsche,
was haben sie gebracht?
Was hat es genutzt?
Worin liegt der Erfolg?
Er sieht ich nicht…
Ein verärgerter Priester
Alleingelassen von der Leitung,
schon etwas isoliert,
wenn man so will.
Aktiv mitgestalten?
Das ist eher nicht verlangt!
Sich unterordnen und konform sein,
nicht zu viele Fragen stellen,
eine kleine unbedeutende Rolle.
Er passte so recht
nicht in das Bild,
sein Bild des Anpackens und Voranbringens,
des Veränderns und Auf-den-Weg-Bringens.
Ein modernes Evangelium!
Der Zorn nahm zu,
die Auflehnung auch,
so gewann der Ärger
und er trat aus.
Das schnelle Verschwinden
Man sah sie überall,
verstreut in jeder Stadt,
in Dörfern und kleinen Siedlungen.
Das tägliche Leben,
die Bedarfsdeckung,
das soziale Miteinander
im Tante-Emma-Laden.
Ein Einschnitt und eine Beschleunigung,
verändertes Leben und Globalisierung,
große Ketten und viel Kaufkraft,
schon verschwindet die ganze Anhängerschaft.
Bei der Preiskonkurrenz,
da kann der kleine Laden
schon lange nicht mehr mithalten.
So schließen sie,
die Zentren früheren Lebens,
schnell und bitter,
vorhersehbar und doch enttäuschend,
ein soziales Massensterben großen Ausmaßes.
Stiefeltritte für den Pferderücken
Der Rücken, fast schon malträtiert,
mit Tritten von Stiefeln,
mit Hieben von der Reitgerte,
mit Schlägen der Pferdepeitsche,
manchmal ziemlich hart und schmerzhaft.
Um nach links oder rechts zu kommen,
um einen Schwenk zu machen,
schneller oder lieber langsamer,
das alles wird so durchgegeben
und meistens immer verstanden.
Ein Rücken als Lenkrad,
als Taktgeber der Geschwindigkeit,
als Tachometer und Regler,
als Schaltzentrale.
Visionen vom Tatort
Als die Polizei,
so richtig nicht mehr weiterwusste,
alle Spuren verfolgt
und in die Leere und ins Nichts führten,
da wandten sie sich an
eine Hellseherin.
Statt Glaskugel tiefe Meditation,
statt Séancen reines Schweigen.
Ihre Visionen eines Tatortes,
eine Hütte im Wald,
eine Schaufel angelehnt,
Baumstümpfe in der Nähe.
Dann eine Küste und ein kleines Boot,
ein Mann, der hinausrudert,
etwas ins Meer wirft und zurückkommt.
Die Spuren,
man fand sie tatsächlich im Wald
und das schon bald.
Die Leiche, sie ward nie gefunden,
doch für eine Verurteilung reichte es unumwunden.
Rufe nach Odin
Der Göttervater,
mächtig und stark,
mit einem langen weißen Bart,
gewaltigen Armen und einer Streitaxt,
der Herrscher aller Könige,
der diesseitigen und jenseitigen,
die reine Allmacht.
Sie rufen ihn an,
ob er helfen kann,
zu ihnen kommen möge,
gleich welcher Form,
gleich welchen Inhalts.
Sie beten und opfern ihm,
archaische Rituale,
die nur er versteht und gutheißt.
Werden sie erhört?
Wird es Unterstützung geben?
Sie sind sich sicher,
er wird sich bemerkbar machen…
Hoffnung kommt aus dem Dunkeln
Im Tal der bitteren Tränen,
in der absoluten Hoffnungslosigkeit,
im völligen Dunkeln,
da wird sie geboren,
dort entsteht sie,
da wächst sie zu wahrer Größe heran,
die Hoffnung auf Besserung.
Sie braucht das Leid,
um zu existieren,
sonst gäbe es sie nicht.
Aus dem Wahnsinn und der Verzweiflung
da kann etwas Gutes entspringen,
etwas Positives,
das Sinn ergibt und Halt verschafft,
Trost spendet.
Mittelmäßig oder minderwertig: Der neue Standard
Was hält schon durch,
die gesamte Garantiezeit?
Was ist schon gut produziert
mit sorgsamer Planung und Bedacht?
Wo ist die Qualität geblieben?
Der Standard in allen Dingen,
er sinkt und fällt immer tiefer,
manchmal sogar ins Bodenlose.
Minderwertige Produkte,
mittelmäßige Sachen,
immer billig hergestellt,
den Markt geflutet
mit zweitklassigen Leistungen
und drittklassigen Waren.
Abendlicher Besuch dreier Fledermäuse
Jeden Abend,
wenn das Licht schon schwindet,
ein schneller Flügelschlag
sich im Himmel windet,
und fängt die Nacht so richtig an,
kommt dazu ein weiteres Gespann.
Zu dritt, da fliegen sie umher,
ganz lautlos still,
doch schnell und wendig umso mehr.
Sie fliegen abenteuerliche Formationen,
manche, die sich richtig lohnen,
ein Looping und schnelle Kurven,
eine schnelle Wende innerhalb von Zehntelsekunden,
sie flattern in gewaltigem Tempo,
in der Nacht,
wenn alles ruht und schweigt.
Nicht so eine Masseuse
Bei der Massage,
ihr täglicher Job,
an ihrem eigenen Arbeitsplatz,
da bekommt sie viele Angebote,
doch bitte „anders“ zu massieren,
auch die „übrigen“ Körperpartien,
ja nichts „auszusparen“.
Ihre Antwort,
sie ist immer gleich,
entschieden im Ton,
doch innerlich angeekelt,
sie sei so eine Masseuse nicht,
ihr Job sei hier erledigt,
nun geht gefälligst der Wicht!
Sie fragt sich manchmal,
daheim im Stillen,
ob der Job wirklich der richtige ist?
Bei diesen ganzen Anspielungen,
den ganzen anzüglichen Bemerkungen,
kommt sie sich fast
wie eine Prostituierte vor.
Das weiße Gold geht in Flammen auf
Der größte Fund in diesem Hafen,
die wertvollste Ladung,
die jemals ins Netz ging.
Tausende Pakete voller Kokain,
gestapelt und vorgeführt,
der internationalen Presse.
Großes Aufsehen, noch größerer Jubel!
Nach dem ganzen Rummel,
wurde ein Freudenfeuer daraus.
Der Haufen,
mehr wert als viele Millionen,
übergossen mit Benzin,
angezündet und gefilmt.
Das weiße Gold,
es steht in Flammen,
es wird zu schwarzem Pulver,
zu Asche und zu Staub,
das ganze Geld dahinter,
es brennt endgültig mit ab.
Hinter den Kulissen werden Köpfe rollen,
soviel steht schon fest,
doch die nächsten Ladungen folgen,
denn immer weiter macht der Rest.
Die Handwerker auf allen Etagen
Einen ganzen Sommer lang,
da gibt es eine Invasion,
die der Handwerker im Haus,
auf allen Etagen Lärm und Chaos.
Es wird gehämmert und gebohrt,
gesägt und laut bewegt,
überall ohne Pausen und Ruhe.
Ein schöner Sommer
mit viel Sonnenschein,
doch auch im Garten
kann von Ruhe keine Rede sein.
Es wird ausgehoben und ausgemessen,
umgegraben und gepflanzt,
so richtig verdrossen,
der Hausbesitzer und die Nachbarn
können den Sommer wohl abschreiben.
Uraltes Böses aus dem Norden
Ist es ein Drache oder eine andere finstere Gestalt,
die sich regelmäßig einen Dorfbewohner krallt?
Ist es ein Fluch aus dem Norden aus uralter Zeit,
ausgelöst durch einen längst vergangenen Götterstreit?
Der Zweifel wird größer, nichts gibt den Menschen mehr Halt.
Belvederes Monster
Die amerikanische Provinz wird Zeuge,
wie ein Sohn ihrer Kleinstadt
zum Serienmörder mutiert.
Einer, der ihren,
mitten aus den Reihen Belvederes,
bekannt und früher auch geschätzt,
der macht nun – alle sind entsetzt –
Karriere als Psychopath.
Eine Blutspur groß und fürchterlich,
sie zieht sich durch die Umgebung,
erfasst eine riesige Reihe
an Opfern und Toten, einige nur verletzt.
Man nennt ihn das Belvedere-Monster,
ein passender Name für einen Schlächter,
der zufällig früher war Nachtwächter.
Die Medien, alle Zeitungen,
sie liefern das Schlagwort und die Stories.
Per Persilschein ins Cockpit
Vor 4 Wochen, da war er kein Pilot,
er nun am Himmel sich austobt,
mit Loopings und waghalsigen Manövern,
versucht er Aufmerksamkeit zu ködern.
Wie ging das alles bloß so schnell?
Vom Boden ins Cockpit, mal eben so,
als ob das Abheben ein Kinderspiel sei,
noch leichter als Autofahren.
Ist die Pilotenlizenz
ein Persilschein gefunden in der Packung?
Was ist eine solch schnelle Ausbildung
eigentlich wirklich wert?
Gefährdung von Menschenleben?
Risiko von großen Sachschäden?
Qualitätssicherung,
wo bleibt sie denn nur,
hier, wo es bitter nötig wäre?
Eine Lichtgestalt wandelt
Wer sich permanent im Scheinwerferlicht bewegt,
der stets nach einer recht sauberen Weste strebt.
So versucht er eine weltrettende Lichtgestalt zu werden,
immun gegen Kritik, Kampagnen und Beschwerden,
er immer ein Saubermannimage pflegt.
Die Reichen tummeln sich an der Newport Coast
Nicht weit vom Pazifik zwischen Berg und Strand
ein wunderschönes Reichenrefugium entstand.
Gigantische Grundstücke,
riesige Villen mit Pool,
alles hinter Zäunen und Sicherheitsschutz.
Newport Coast, der Ort des Geldes,
dort, wo der amerikanische Traum noch lebt,
für Wenige Wirklichkeit geworden,
das süße Leben dort floriert und gedeiht.
Die Westküste,
Synonym für Freiheit,
Symbol der Sehnsucht,
aber auch ein Zeichen des Unterschieds,
der sozialen Schichten und ihrer Wohnverhältnisse,
der Küstenwelt und ihrer diversen Lebensperspektiven.
Wie bewahrt man seine Weltauffassung vor dem Kollaps?
Nicht wenige Menschen
müssen es einmal im Leben erdulden,
alles zerfällt,
nichts gibt mehr Halt,
die eigene Welt in Trümmern,
die Weltauffassung zerstört.
Dies bricht viele,
treibt sie in den Wahnsinn,
sie müssen mitansehen,
wie alles zerfällt und kaputt geht.
Die eigene Weltauffassung
vor dem Kollaps retten?
Den Kopf in den Sand stecken!
Ansonsten sollte man sich
der bitteren Realität stellen,
denn eine andere Alternative,
sie besteht nun mal nicht.
Zerstört werden und wieder aufbauen,
aus Kaputtem etwas formen,
manchmal auch aus Nichts,
so ist es mit einer Weltauffassung…
Der rothaarige Lebensretter
Gerettet hat mir der braun-rote Hund das Leben,
drum habe ich ihm ein Leckerli gegeben.
Der Lebensretter auf vier Pfoten
bewahrte mich vor dem Reich der Toten,
dieses Tier ist ein großer Segen.
Die Deduktion in Perfektion
Aus kleinsten Details,
den winzigsten Hinweisen,
noch so kleinen Spuren,
daraus kann er eine Menge schließen.
Er kombiniert,
wägt ab und denkt weiter,
schließt alle falschen Varianten aus
und übrig bleibt dann meist nur eine,
die ist des Falles Lösung meist.
Er leitet ab,
aus allen möglichen Dingen,
seine Schlussfolgerungen brillant
und erschreckend gut,
er deduziert wie ein wahrer Meister,
wie es sonst einfach keiner tut,
davor zieht jeder ehrfurchtsvoll seinen Hut.
Das innere Auge schärfen
Das Bauchgefühl,
es gibt den Ausschlag,
weiß Dinge,
die der Kopf nicht weiß,
kann manchmal besser einschätzen,
als das rationale Denken es kann.
Das innere Auge,
der siebte Sinn,
das Unerklärliche,
das Unaussprechliche,
man kann es schärfen und entwickeln,
einen guten Sinn dafür bekommen.
Erkennen ohne mit den Augen zu sehen,
wissen ohne Mithilfe des Intellekts,
entscheiden ohne zu überlegen.
Eine Brücke in die Freiheit
Was kann eine Brücke in die Freiheit sein?
Ein Konstrukt über eine Schlucht,
ein klassischer Bau,
aus Holz oder Beton mit Geländer an beiden Seiten.
Doch was kann sie noch sein,
diese freiheitsschenkende Brücke?
Sie kann eine Einsicht sein,
eine Einsicht der Menschenrechte,
der Gleichheit und des Friedens.
Sie kann eine
vorausschauende Politik sein.
Handeln mit Umsicht und Plan
Schritte in die Freiheit,
viele Möglichkeiten des Glücks,
die Brücke,
sie kann unterschiedlichste Formen annehmen,
manche,
die man auf den ersten Blick
gar nicht erkennt.
Die Marotten des reichen Gastgebers
Man trinkt aus goldenen Bechern,
den Wein in Mengen,
es fließt und fließt,
immer mehr.
Der Gastgeber hat Eigenarten,
Marotten regieren ihn,
bestimmen ihn ganz.
Jeder Besucher zieht die Schuhe aus
und ein blaues Jackett an.
Man fragt sich wozu?
Das Geld scheint
seine Sinne vernebelt zu haben,
ihn nicht mehr alles klar
sehen zu lassen.
Die Welt dort draußen,
die kennt der Gastgeber nicht,
will er auch gar nicht,
er bleibt lieber bei sich.
Abschied im Krankenfeldlager
Nach der Verletzung
ist er endgültig raus,
für ihn ist der Krieg
nun vorbei.
Ein letztes Mal im Krankenfeldlager,
bevor er hinausgeflogen wird,
auf der Pritsche die Decke anstarren,
den Schmerz im Bein spüren.
Sich von Freunden verabschieden,
von manchen für immer,
seine Sachen packen
und nach Hause kommen.
Ein Abschied,
der leicht schmerzt,
aber mehr als das freut.
Die entführte Entführung
Das Kind zu entführen,
eine Lösegeldsumme einstreichen,
ein sicherer Plan,
garantiertes Geld.
Doch was wäre wenn?
Wenn der Entführer entführt wird,
wenn die Entführung sich verdoppelt?
Wenn ein Täter zum Opfer wird
und ein Opfer zum zweimaligen Opfer?
Dann ist der Plan nicht mehr sicher,
dann ist nichts mehr garantiert,
da kann man nicht mehr absehen,
wohin das Ganze führt.
Das tödliche Abenteuer
Hinausgefahren auf den Ozean,
um diesen Schatz zu finden,
die gesunkene Galeone,
das Geheimnis der Spanier aufdecken,
das Gold bergen.
Alles verkauft und alles riskiert,
das Haus in ein Boot verwandelt,
die viele Lebenszeit geopfert,
um den Mythos
der spanischen Galeonen zu ergründen.
Von einem Tauchgang und es gab tausende davon,
da ist er nicht mehr aufgetaucht,
verschluckt vom Meer,
begraben in den Ozeanwellen,
das Gold versunken,
der Schatzsucher tot.
Nicht ganz die richtige Wortwahl
Wer sich im Ton vergreift,
der auf Umgangsformen pfeift,
wer die falschen Worte auswählt,
der keine Freundschaften zählt,
und vor gutem Benehmen kneift.
Eine Stunde verlängert sich
Die Relativität der Zeit,
man merkt sie deutlich,
wenn es unangenehm wird.
In schlimmen Situationen
In lebensgefährlichen Lagen
Bei purer Langeweile
Dann wird aus einer Stunde
weit mehr als 60 Minuten,
dann steht die Zeit grausam still,
nichts geht mehr weiter,
der Zeiger schreitet nicht voran.
Die Wahrnehmung der Zeit,
sie ist so ungenau und relativ,
mal schneller und mal elendig langsam,
auf jeden Fall stets selektiv.
Viele Leckereien für nur eine Person
In der langen Weihnachtszeit
ist es um die körperliche Gesundheit
nicht immer zum Besten bestellt,
sich Marzipanbrot zur Pute gesellt,
da wird der Bauch manchmal sehr weit.
Die Rückkehr des Waldhüters
Nach seiner beruflichen Auszeit,
er wieder für die Waldarbeit bereit.
Nach vielen Jahren in der Stadt
geht es auf Pfaden und Wegen anstatt.
Er sieht sich den Wald an,
kann ihn nicht mehr erkennen,
die braunen Blätter,
die lichten Kronen.
Der Wald verdurstet,
der Regen lässt nach,
das Wasser verdunstet,
es kommt nichts mehr nach.
So fällt er in eine Phase hinein,
die Trockenperiode, sie darf nicht sein.
Die Nadelbäume sind befallen,
mit einem Kahlschlag, tut man sich da einen Gefallen?
Seine bittere Rückkehr,
sie schmerzt so sehr.
Das Niveau in der High School
Ein Jahr im Ausland,
in den USA,
und eine Niveau-Diskussion
erübrigt sich völlig.
Die Tests sind lachhaft,
Multiple-Choice zum Ankreuzen und Raten,
keine frei formulierten Fragen,
kein Text und auch keinen Transfer,
das Schülerleben ist so einfach, sehr.
Die High School hinkt weit hinter,
zwei Jahre sind sie im Stoff zurück,
es kommt nichts bei rum,
man verblödet zusehends,
zum Glück bleibt das Englischlernen,
sonst wäre es vertane Zeit.
Die entsetzten Damen
Bei den ganzen Beziehungsdramen
sind sehr entsetzt die Damen,
sie fragen sich zurecht,
was läuft eigentlich so schlecht,
dass alles fällt so dermaßen aus dem Rahmen?
Der Mountainbike-Unfall auf dem Altadena Crest Trail
Ein Fehltritt und ein falscher Schwenk,
eine Bewegung etwas ungelenk,
schon liegt man auf dem Boden
gekrümmt vor Schmerz.
Das Mountainbike im Dreck,
eine verzerrte Visage,
ein angewinkelter Arm,
das Gefühl eines Bruchs.
Schreie auf dem Trail
Zähne zusammenbeißen
Einer schiebt das Fahrrad zurück,
der andere stützt ihn.
Glück im Fahrradunglück,
nur ein Armbruch,
zwar schmerzhaft,
aber nicht lebensbedrohlich,
denn ohne Helm riskiert man was!
Ein Gelegenheitsziel
So abseits in der Stadt,
so weit weg von den großen Straßen,
so ruhig und abgeschieden,
dass es schon heraussticht.
Als Ziel für einen Überfall,
das klassische Gelegenheitsziel,
beim ruhigen Tag, wenig Verkehr,
da kommen Kriminelle gern hierher.
Der Besitzer,
der ist vorbereitet,
an seiner Sicherheit gearbeitet,
seine Pistole geladen und griffbereit,
er wartet nur auf Gelegenheit und Zeit,
sich in Notwehr erwehren zu müssen.
Der Zoll schlägt zu
Wer respektiert schon
das geistige Eigentum?
Die Markenrechte?
Raubkopien und Plagiate,
tausende Warenimitate,
all das kommt jeden Tag hinein,
drum muss der Zoll auch wachsam sein.
Die ganzen Warenklone,
kommen oft aus der chinesischen Zone,
dort, wo die Kontrollen
zu wünschen übriglassen.
Ein großer wirtschaftlicher Schaden,
den es zu minimieren gilt,
manche Lieferungen herauszufischen
und die Fakes aus dem Verkehr zu ziehen,
um sie zu vernichten.
Ein perfekt orchestrierter Rachemord
Manch einer glaubt an Auge um Auge,
ein anderer an Zahn um Zahn,
an die gute alte Rache,
so hart wie man nur kann.
Da wird ein ganzer Rachemord,
gut geplant und orchestriert,
damit derjenige
auch sicher sein Leben verliert.
Ein Plan so minutiös ausgeführt,
mit Bravour durchgeführt,
das archaische Zeitalter hat wieder begonnen,
so manches ist bereits unwiderruflich zerronnen.
Denn Wissen ist Macht…
Besser einschätzen können,
was man täglich so hört,
die Nachrichtenlage und die Welt,
mit Hintergrundwissen
versteht man so manches mehr.
Wissen ist eine Hilfe,
eine mächtige Verbündete,
sie verleiht Erkenntnis und Macht.
Kognitiv gut ausgestattet,
ist man geistig nicht ermattet,
so läuft man gut durch die Welt,
wenn man selbst ein Urteil fällt.
An jeder Straßenecke trifft man sie
Immer das gleiche Werbegesicht,
es prangt an jeder größeren Hauswand,
an den Werbeflächen der Haltestellen,
an den Geschäften.
Man sieht sie täglich mehrere Male,
kann ihr nicht entkommen,
Flucht ausgeschlossen,
sie ist überall ganz unverdrossen
und wirbt für große Namen.
So wird man die ganze Zeit,
ganz leicht berieselt und beeinflusst,
Plakat für Plakat,
Werbespruch um Werbeslogan,
bis man unbewusst,
die Botschaft innehat.
Die gestellte Exekution
Diese fürchterliche Exekution
war eine gestellte Imitation,
man ging den Terroristen auf den Leim,
die Aktion war strenggeheim,
da gab es keine Indiskretion.
Der Flughafen des Cowboys – John Wayne Airport
Das Drehkreuz von Santa Ana,
es trägt einen Namen,
den jeder kennt,
den jeder schon einmal gehört hat,
in diesem Falle auch gesehen hat.
Der berühmteste Leinwand-Cowboy,
die Legende des Wilden Westens,
gerecht und fair
und immer einen flotten Spruch auf Lager.
Sein Name in großen Buchstaben,
ein Schild als eine Hommage
an cineastische Großtaten,
die lange zurücklagen,
aber immer noch herausragen.
Der seltsame Schrank
In dem dunkelsten Braun gehalten,
das Holz fast schwarz,
so dunkel,
dass schon die Dämmerung
ihn ganz verschwinden lässt.
Eine alte Verzierung,
aus vergangener Epoche,
kunstvoll geschwungen und altmodisch,
auch etwas pompös.
Der Schrank,
ein Unikum aus einer Zeit,
da war der Stil noch nicht so weit.
In dieser ganzen Erscheinung,
da kommt der Schrank
etwas finster herüber.
In ihm ein Element des Bedrohlichen,
des Unangenehmen,
vor allem dann,
wenn man ihn nicht mehr sieht…
Das Prägungsjahr der Münze
In undeutlicher Gravur
auf der Silberkontur,
da kann man es ablesen.
Das Zahlungsmittel so alt
und die Idee dahinter so neu,
doch 2000 Jahre,
trennen die Gegenwart
von dem Prägungsjahr.
Eine Zeit, so gigantisch,
ein Zeitraum, so unfassbar,
die Münze so einfach gehalten,
das Silber, es kann die Kaufkraft spalten
oder sie gänzlich erhalten.
Nicht ganz die gewünschte Wirkung
Ein neues Medikament,
eines, das den Unterschied machen soll,
das wirklich etwas bringen soll,
ein völlig neues Mittel.
Die neuste Entwicklung aus dem Labor,
eine Pionierleistung,
ein angebliches medizinisches Meisterwerk,
einzigartig auf der Welt.
Doch die Versuche sehr verhalten,
die Studien bestenfalls unklar.
Die gewünschte Wirkung?
Sie tritt nicht ein!
Wann zieht man die Konsequenzen?
Dem Sieger gehört die Beute
In der Menschheitsgeschichte,
da war es schon immer so,
wer gewinnt,
dem gehört Haus und Hof.
Dem gehört das ganze Land,
die Menschen und der Sachverstand,
die Güter und alles Material.
Der Verlierer, der ist vollkommen egal!
Der Sieger, der schreibt die Geschichte,
der Besiegte, ja der geht zunichte.
Die Beute hat er sich gesichert,
den Ruhm der Nachwelt durch Fälschung versichert.
Eine Finsternis ergreift das Land
In manch seltener Sonnenkonstellation,
da kommt der Mond zu seinem Lohn,
er verdeckt die Sonne ganz
und wirft einen Schatten auf das Land.
Dieses seltene Schauspiel zeigt,
nun ist es der Mond, der seine Meinung geigt,
nun ist er der Herrscher am Himmel,
die Sonne hinter ihm,
nur zum bloßen Scheinen degradiert.
Eine Finsternis,
die ruft er hervor,
den Tag zur Nacht gemacht,
die Helligkeit vertrieben für wenige Minuten,
die Nacht am Tage etabliert.
Alle Schotten dicht
Ein Schiff hat mehr als nur eine Trennwand,
die kann man schließen bei einem Brand,
oder es gibt ein großes Leck,
dann schließt man sie und nach dem Schreck
fährt man den nächsten Hafen an und geht an Land.
Die überraschte Gastgeberin
Gerechnet hat sie mit ihrem Gesangstalent
wohl eher mit einem Kompliment,
doch es kommen Witze und dumme Bemerkungen,
so wird ganz sicher nicht mehr gesungen,
das Fest ist beendet, die Sängerin gekränkt.
McNairs harte Hand
Seit Jahren leitet er das Kinderheim,
mit harter Hand, wie man sagt.
Verfehlungen werden schnell bestraft
und das ziemlich boshaft.
Er prügelt leicht drauflos,
es braucht nur einen Anlass,
ein dummer Witz, ein kleines Fehlverhalten,
schon tanzt der Rohrstock
oder es schwingt die Hand.
Unter den Ehemaligen,
da ist McNair immer noch gefürchtet,
manche zittern unwillkürlich
und das nach Jahren der Entlassung.
Die ganze Stadt kennt die Verhältnisse,
doch keinen hat es je interessiert.
Man schaut weg,
McNair regiert…
Wer war nur in diesem Verlies?
Eingeritzte Striche in der Wand,
für jeden Tag einen,
sie alle zu zählen großer Aufwand!
Hier wurde ein Kalender geführt,
jemand wollte die Übersicht
wohl nicht aus der Hand geben.
Kontrolle durch Planung
Aufrechterhaltung der Tage und Monate
Ein Verzweifelter,
der versuchte seine Angst
in geregelte Bahnen zu lenken.
So viele Striche in diesem Verlies,
moderne Gefängniszeichnung.
Blaue Vase
So selten trifft man ein Modell,
ein Unikum aus China,
prachtvolles Exemplar chinesischer Vasenkunst,
ein besonderes Stück Kulturgeschichte.
Das Weiß und das Blau,
ein schönes Farbspiel,
wie ein blauer Himmel mit Wolken,
die sanft im Sommerwind hinüberziehen.
Strahlende Farben wie ein Frühlingstraum,
ein rundes Gefäß
ohne Anfang und Ende,
nur eine Mitte,
die hat die Vase.
Ein Weltraumwaffen-Kontrollzentrum in der Eiswüste
Hier unten,
eingegraben und abgeschirmt
im ewigen Eis, in der klirrenden Kälte,
hier so tief versteckt,
dass keiner es vermutet,
da liegt das Kontrollzentrum.
Das Weltall und die Sphären,
ein Wettlauf der Nationen
Wer sichert sich den Himmel und das All?
Wo platziert man die Waffen?
Von wo aus übt man die Kontrolle aus?
Eine Eiswüste,
unspektakulär und somit bestens geeignet.
Kein Publikumsverkehr,
keine Abstrahlung,
Überwachung von Land unmöglich.
Ein grausamer Endkampf
Die zwei Konkurrenten um die Krone,
um die Macht und die Führerschaft,
um den ersten Platz,
sie beide bekriegten sich schon lang.
Ein unausweichlicher Endkampf,
etwas, das geschehen musste,
zu dem alles hingeführt hat.
Unabänderlicher Kausalverlauf,
voller Grausamkeiten am Rande des Weges.
Der Sieg in dem Zweikampf,
er wird entscheiden,
nicht nur über das Schicksal des Einen,
sondern über alle.
Wenn das Schwert klirrt,
die Zukunft schwirrt.
Per Tarngleiter in den nordkoreanischen Luftraum
Ein geheimes Eindringen in den Luftraum
merkt Nordkorea mit ihrer Technik wohl kaum.
Man schaut sich unentdeckt alles an,
schüttelt den Kopf über den Diktator-Bann,
der Nordkorea macht zum Albtraum.
Einen Ingenieur bringt so schnell nichts aus der Ruhe
Der Kessel der Dampfmaschine explodiert,
der Motor viel Benzin verliert,
eine wichtige Schraube lockert sich,
ein ausgebeulter Behälter ist nicht ganz dicht.
Der Ingenieur bleibt ruhig und meditiert.
Herrlich betörende Duftkomposition
Wie eine Frühlingswiese
mit einer frischen Brise,
wie ein Sommerhauch
mit einem Lavendelstrauch,
wie ein Rosengarten
mit den teuersten Züchtungsarten.
Eine Komposition für die Sinne der Nase
für einen milden Hauch des Paradieses,
für einen kleinen Fetzen von Perfektion,
ein kurzer Blick auf etwas Vollkommenes.
So betörend wie herrlich,
so gut wie gefährlich,
welch gelungene Duftkreation,
welch perfekte Duftkomposition!
Schüsse in den Abendhimmel
Man feiert einen schönen Tag
und weil einer es so gern mag,
fängt er an in den Abendhimmel zu schießen,
die Geschosse werden sich über die Leute ergießen,
denn was hochsteigt wird fallen und das ziemlich arg.
San Diego Creek – ein Fluss mit Kurven
So zahlreiche Kurven,
hin und her,
manchmal in einem
viel zu kleinem Flussbett.
San Diego Creek mäandert umher,
als wolle er verhindern
oder wenigstens hinauszögern
zur Mündung zu kommen,
an der Stelle,
die in den Pazifik führt,
an dem Platz,
wo er sich im Ozean auflöst
für immer und unwiederbringlich.
In dichter Folge
kommen die Mäander,
der unaufhörliche, unbeirrbare Kurvenfluss,
dass ihm selbst schwindelig werden muss.
Unerträgliche Selbstbeweihräucherung
Wenn man ihn reden hört
und auch nur für kurze Zeit,
dann ist er ständig dazu bereit,
sich selbst zu loben,
sich zu präsentieren
in einem allzu günstigen Licht.
Seine Erfolge wirken aufgeblasen,
seine Geschichten mehr als auserzählt,
seine Persönlichkeit absolut abstoßend,
seine Fixierung auf sich selbst
ist mehr als unerträglich.
Diese ganze Selbstbeweihräucherungsshow,
sie stört alle Anwesenden,
mit hölzernem Lachen und verkniffenem Lächeln
folgen sie gezwungenermaßen
diesen lächerlichen Ausführungen
eines puren Egoisten.
Die erste Turnierprüfung
Das Turnier,
es wird lange dauern
und richtig auslaugen.
Drei harte Wochen,
sie stehen bevor.
Entbehrungen, Schmerzen
Der Durchhaltewille zählt!
Nur wer die Zähne zusammenbeißt,
der kann auch bestehen.
Geistige Härte wichtig
Nehmerqualitäten gefragt
Die erste Disziplin,
gleich wird sie vorgestellt,
die Nerven liegen blank,
der Atem geht schnell.
Schon jetzt!
Skiurlaub und Sonnenbrille
Nicht nur am Strand, sondern auch im Schnee
ist eine Sonnenbrille eine gute Idee.
Die helle Fläche ist sonst nicht zu ertragen,
eine Kollisionsgefahr löst aus Unbehagen,
drum besser, dass ich etwas seh.
Roberts schneller Abschied
Er klettert wie besessen,
berauscht von der Höhe,
zuerst per Fuß,
dann zum Schluss mit dem Seil.
Er kennt kaum Pausen,
will ganz nach oben,
fixiert auf den Gipfel,
getragen von dieser Idee,
manisch und fanatisch zugleich.
Immer höher und weiter,
stets schneller und besser,
ein Superlativ nach dem nächsten,
doch dieser Aufstieg
ist zugleich sein Abschied,
denn eine Leichtsinnigkeit
kostet ihm die Lebendigkeit.
Sein Leichnam,
der wurde nie gefunden,
in dieser abseitigen Schlucht,
da kam kein Retter und kein Suchhund,
da gab es nur des Berges Schlund.
Schluss
© 2022 Michael Stern https://www.lyrissima.de