GedichteJahr 2004

Gedichte – Limericks – Japanische Tanka-Gedichte – Schaffensperiode 02 Quartal 2004




Eine Sternennacht im Sommerwind

Ein leichter Wind
umweht die Nacht
in diesem Sommer.

Die Sommerliche Hitze,
sie ist entwichen
und kühlende Kälte
nimmt ihren Platz ein.

Ein Sternenhimmel
in der Sommernacht
erleuchtet die Erde.

In der dunklen Kühle
einen Blick
in die Ewigkeit wagen,
bevor die Sonne
das Firmament
wieder verbrennt.

Bevor die Hitze
erbarmungslos lodert
und Opfer fordert.

Ein Wind,
so angenehm erfrischend,
so kühl regenerierend,
so wundervoll verjüngend.

Blinkende Sterne
von oben herab,
ein Himmel im Himmel,
voll glänzender Pracht.

Und unten weht der Erde Wind,
so leicht und so gar nicht geschwind,
dass man sich manchmal fragen mag,
wird es wirklich jemals Tag?

Sommernacht der Superlative,
eine wunderbare Nacht,
bei der man sich niemals
einen Morgen wünscht.

Welch zeitlose Dunkelheit
umwebt den Raum
und hüllt in kühler Schwärze
die ganze Landschaft ein?

Nur der Sommer ist im Stande
solche Nächte zu schenken,
sie aus der Vielzahl an Tagen
selten hervorzubringen.

Ein teures Geschenk an die Erde,
diese Sommerzeit-Hommage,
einzigartige Kostbarkeit,
deren Zeuge man einmal im Jahr wird.

Es sind die wenigen Stunden
in dieser Sommernacht,
die mehr wert sind,
als das ganze andere Jahr zusammengenommen.

Eine Ode an die Zeit der stillen Nacht,
in der der Mond einsam wacht
und der Zuschauer fröhlich lacht,
wenn man ihm dies Geschenk macht.

Die Nachtexistenz des Augenblicks,
mehr wert als alles Gold der Welt,
alleine sie verleiht wahre Erhabenheit
in dieser Nacht der Ewigkeit.

Die Nacht-Noblesse, gekrönt mit Sternen,
erreicht schwindelerregende Höhen
in dieser Zeit,
als wollte sie höher, als jemals zuvor.

Gestreichelt durch Winde und geruhsamer Ruh
verfliegt die glückselige Abendruh
in schnellen Schritten und zu Sternenstaub,
der verstreut am Firmament
seine Runden dreht.

Eine Neugeburt an Sternen in dieser Nacht
macht den Sommer zum Frühling der Sternenpracht
und schenkt dem Himmel neuen Anziehungspunkt
auf sternenklarem Hintergrund.





Das Aufhorchen des Zirkusdirektors

Im Zelt herrschte Dunkelheit.
Die Vorstellung war seit einigen Stunden schon beendet.
Müll lag auf dem Boden zwischen den Bänken.
Der Direktor rauchte.

Von der Ferne hörte man den Tiger brüllen.
Es war kein gewaltiges Brüllen.
Vielmehr ein etwas gequältes Aufjaulen.
Als würde der Tiger jemanden rufen.

Der Direktor horchte auf.
Jemand musste in der Nähe des Käfigs sein.
Aber um diese Zeit?
Die Fütterung war längst vorüber.
Das Ausmisten war vormittags.

Wer sollte sich dem Tiger nähern?
Was will er von ihm?

Dann war sich der Direktor sicher:
Morgen würde er den Tiger herauslassen müssen.





Das Leben des Löwen

Unter den Tieren ist er der König,
dafür sind viele Kräfte nötig.
Man sieht ihn von weitem mit seiner Mähne,
doch meistens herrscht in der Savanne Gähne.
Das Leben als Herrscher ist eben eintönig.





Theben erleben

Einzigartig ist dieses Theben,
hier kann man was erleben.
Andernorts steht die Welt nur still,
hier macht man einfach was man will.
Beendet hat es das Beben.





Original, Kopie, Betrug

Das Original links,
die Kopie rechts,
eins zu eins,
das Kopierte wird zur Realität.

Keiner wird es bemerken,
diese Fälschung,
ein Meisterwerk der Täuschung,
eine Kartenillusion.

Hinters Licht geführt
mit einer kopierten Kreation.
Das eigentlich Neue?

Die täuschend echte eins zu eins-Umsetzung,
das ist der schöpferische Akt gewesen.

Schöpfung aus Kopie,
zum Zweck des Betruges,
der erste Schritt,
die Stufe eins.

Die Kartenfälschung,
echter als das Original,
nützlicher als die echte Karte.

Vorlegen nur noch,
die Arbeit ist getan.
Das Werk des Kartenfälschers





Der rote Feuerwehrmann

Es war einmal ein roter Feuerwehrmann,
der löschte alles, was er kann.
Er löschte Haus und Hof und Kind,
er löschte Bäume und den Wind,
und auch das Meer löschte er dann.





Ich bin müde

Ich bin müde.
Da werde ich rüde.
Habe ich genug geruht,
werde ich nicht mehr ausgebuht.
Das ist meine Attitüde.





Verlaufen und verloren
(japanisches Tanka-Gedicht)

Ringelwurm allein
Im Sand so ganz verloren.
Umgeben von Staub.

Er schlängelt sich davon und
sucht keinen neuen Weg mehr.





Von einem, der in den Abgrund springt

Er trägt das Schwert Glamdring,
doch niemals führt er den einen Ring.
Gandalf Graurock hat einen Zauberstab,
mit dem er manchen Schlag gab.
Er sich beim Fall in den Moria-Abgrund fing.





Der Doppelkühlschrank

Der alte Kühlschrank,
war viel zu schlank.
Und auch viel zu klein,
drum musste es ein Neuer sein.
Doppelt so groß, Gott sei Dank.





Der Hundertjährige Krieg

Der Krieg, der Krieg,
mehr als hundert Jahre,
viele Generationen, mehrere Leben,
was war der Grund, warum?

Mord, Totschlag, unendliches Leid,
der Krieg, der Krieg war´s wohl,
wer die Opfer, wo die Täter,
Kampf um Land, Besitztümer in Adelshand.

Wer wird König, Herzöge im Streit,
geht´s um Lehen, wer hat die Macht,
am Ende siegreich die Valois,
die Ursprünge Frankreich werden klar.





Der Perserteppich

Der Teppich aus Persien,
wurde gekauft in den Ferien.
Doch er war hässlich,
so richtig grässlich,
da haben sich alle nur noch angeschrien.





Ein sowjetisches U-Boot wird gesucht

Ein U-Boot-Kommandant aus der Sowjetmarine,
verfügt über so manche politische Schiene.
Ein sehr gewiefter CIA-Analyst,
sich mit der Entdeckung des U-Boots brüst.
Die Lösung ist jedenfalls keine Seemine.





Das eigene Gift
(japanisches Tanka-Gedicht)

Die Zunge tötet.
Das Gift pulsiert in Adern.
Der Waran schlägt zu.

Er selbst ist immun gegen
sein eigenes Toxikum.





Gekommen, um zu töten

Ein Auftragskiller fragte sich:
„Was mache ich hier eigentlich?
Ich bin gekommen, um zu töten,
doch das ist hier nicht mehr vonnöten!“
Schnell weg er sich schlich.





Die protestantische Ethik und der Kapitalismus

Max Weber dachte darüber nach,
protestantische Ethik,
Faszinosum, Grundlage, Wurzel,
der westlich-kapitalistischen Wirtschaftsform.

Protestantische Ethik, dem Kapitalismus sehr nah,
ideelles Konstrukt, Grundlage gar.

Im Calvinismus, Fleiß, Eifer, Verlässlichkeit,
tugendhafte Lebenshaltung,
sparsam sein, Genügsamkeit,
Arbeit als Sinn und Zweck, gar Lebenselixier,
fürs Leben, die grundlegende Moral.

Spartanisches Leben, Luxus verpönt,
Gewinn nicht verprassen,
mit neuen Investitionen und Bildung dazu,
Kapital für den wirtschaftlichen Erfolg.





Fußball am PC

Wer draußen keinen Sport machen will,
der braucht sich nicht zu grämen über seinen Unwill.
Der spiele Fifa und trete kräftig in den Ball,
das Publikum johlt und sorgt für viel Schall.
Der Schiedsrichter pfeift laut und schrill.





Die Weihnachtssocken am Kamin

Am Kamin hängen die Weihnachtssocken,
draußen fallen erste Schneeflocken.
Geschenke füllen sich bald darin,
erfüllen also ihren Sinn.
Und mögen die Beschenkten nicht schocken.





Zwischen Weg und Ziel

Grenzverletzung und Risiko,
Konsequenzen für diese Wanderung!

Eine Marschroute durchs Land der Fremden.
Eng, schwer zu befahren, große Gefahren.
Aufragende Höhen rechts und links,
Flüsse und Gebirge bestimmen den Weg.
Mit wenigen Soldaten gesperrt der Pfad,
hohes Risiko, kaum beherrscht.

Der andere Weg führt durch ein Land.
Hier siedeln sie,
absonderliche Kreaturen.
Erst seit kurzem entdeckt,
kaum erforscht und abwägbar.
Ein Durchmarsch sicherlich gewagt.

Welcher Weg der bessere ist?
Viele Furten, keine Brücke,
eine Grenzstadt weit entfernt.

Grenzverletzung und Gewalt die Konsequenz,
schnell versammelt die Scharen der Fremden.
Am Ufer zum Abmarsch bereit.
Wartend und überlegend
Wohin denn nur?





Das jämmerliche Eifersuchtsgefühl
(japanisches Tanka-Gedicht)

Gefühlsüberschwang,
in den Negativtümpel
getaucht, Eifersucht

verschluckt harmonischen Ort
der trauten Zweisamkeiten.





Entkommen und gerettet
(japanisches Tanka-Gedicht)

Gefangen im Maul,
im Schnabel des Pelikans.
Hieraus entkommen.

Doch wenn Flucht nicht möglich ist?
So schlägt die letzte Stunde…





Das Kirchenregister

Das Kirchenregister hat ein großes Archiv,
die Gänge darin sind weit und tief.
Es gibt so viele alte Urkunden,
von Hexenverbrennungen und anderen Wunden.
Hier unten hängt so manches Bild schief.





Räum auf die Spüle

„Räum auf die Spüle,
auch in der Schwüle.“
„Ich bin aber so kaputt,
fühle mich an wie Schutt.“
„Das ist alles nur Kalküle.“





Der Zauberkünstler vor Gericht

Ausgezaubert hat es sich nun,
da gibt es kein Vertun:
Der Zauberer steht vor Gericht,
erscheint in keinem guten Licht.
Aus und vorbei ist sein Magier-Ruhm!





Die Vorbildfunktion, die keine ist

Vorarbeiter
Vorbildfunktion
Fehlanzeige!

Es wird geschlafen.
Da vorne.
Des Vorarbeiters Nickerchen

Geschlossene Augen
Ruhende Hände
Ein seliger Blick auf dem Gesicht

Doch keinen interessiert’s.
Gewähren lässt man ihn.
Sonderrolle einer Vorbildfunktion

Man fragt sich schon:
Wie kommt man da nach vorne?
Ein Vorbild ohne Vorbildfunktion!





Der disziplinierte Läufer

Seit jungen Jahren läuft er und läuft,
diszipliniert, er niemals säuft.
Er kümmert sich um seine Mutter gern
und bleibt Versuchungen stets fern.
Er gewinnt Laufturniere gehäuft.





Das umlaufende Treppengeländer in schwarz

Das Treppengeländer umläuft,
in schwarzer Farbe geträuft,
die ganze Balustrade.
Doch das ist im Grunde schade,
denn mit der Form es sich nicht verläuft.





Die Mykenische Kultur

Das Späthelladikum gibt es vor
und schon sind alle ganz Ohr.
In Europa die erste Hochkultur,
woanders davon keine Spur.
Die Griechen nehmen’s mit Humor.





Grau ist der Alltag

In der Nacht
sollen bekanntlich
alle Katzen grau sein.

Im Alltag sind alle Tage grau:
Matt,
regnerisch,
bewölkt,
alles ist gleich,
alles wiederholt sich.

Abwechslung,
wie bitter wäre sie nötig!
Doch ist sie überhaupt möglich?

Die Welt dreht sich
in 24 Stunden um sich selbst.
Der Tag wird sich auch
um sich selbst drehen müssen.
Derselbe Rhythmus
Das steht fest

In 365 Tagen
dreht sich die Erde
um die Sonne,
vier Jahreszeiten entstehen.

Der Alltag kennt
dieselben Gesetzmäßigkeiten:
Abgestimmt
Es pendelt sich ein
Vier graue Zeiten
Wer kann sie auseinanderhalten?
Niemand
Wer muss sie ertragen?
Jeder

Eins ist gewiss:
Morgen wird
die Sonne aufgehen,
genauso grau,
wie sie heute
untergegangen ist.





Die Bastille wird erstürmt
(japanisches Tanka-Gedicht)

Zorn sucht seine Bahn.
Die Bastille in seinem Weg:
Schnell hinweggefegt!

Ein Gefängnis, ein Symbol,
das Volk fegt es rasch hinweg.





Der nordeuropäische Elch
(japanisches Tanka-Gedicht)

Braune Erscheinung:
Eine mächtige Größe.
Geweih als Krone.

Großer brauner Schatten läuft
durch schneebedeckte Wälder.





Die Puten-Maronen-Füllung

Die Pute ist bis an den Hals gefüllt,
von knuspriger Haut ganz umhüllt.
Die Maronen und Hackfleisch-Mischung,
ergibt eine sehr leckere Füllung.
Wäre nur nicht der Tisch vermüllt.





Der Hinterhalt in Pearl Harbor

Früh am Morgen greifen die Japaner an,
kaum einer hat damit gerechnet dann.
Als alle noch um Fassung ringen,
nur wenige Flieger ein Flugzeug in die Lüfte bringen.
Schlagen die Amerikaner zurück? Wie und wann?





Das Wappen der Zünfte

Eine Idee
macht das Wappen
perfekt.
Das Symbol
Repräsentierte Zunft

Eine Einheit
Sie steht hinter ihm.
Identifikation
Schildform
So sind sie gewappnet,
vor dem ganzen Neid.

Sinnvoller Zusammenhalt
Notwendiger Zusammenschluss
Wappen der Gemeinschaft
Zeichen der Gesellschaft

Mehr als ein Stück Holz
Weit mehr als ein Zeichen
Zusammengewachsene Tradition





Die Entscheidung für einen altmodischen Namen

Erst fiel die Entscheidung auf Mathilda,
danach dann doch auf Karolina,
für kurze Zeit auch auf Marie,
doch darauf einigte man sich nie.
Zum Schluss wurde es dann Katharina!





Treffe den Basketballkorb

Treffe den Basketballkorb.
Das ist doch kein Bienenkorb!
Du scheinst ihn mit dem Ball zu meiden,
als fürchtest Du beim Treffer zu leiden.
So ungeschickt, als hieltest Du eine Sense am Worb.





Eine Ehefrau schöpft Verdacht
(japanisches Tanka-Gedicht)

Überstunden, die
nicht enden wollen, zudem
stets Geschäftsreisen.

Eine Ehefrau schöpft da
schnell einen Verratsverdacht.





Mit Sprüngen davon
(japanisches Tanka-Gedicht)

Die Hinterbeine
katapultieren ihn so
weit, wie noch keinen.

Mit einem Satz weiter weg,
der Hase stets getrieben!





Die Reihenhausfront

Eine gerade Linie
in zwei Farben,
rot die Dächer,
weiß die Fassaden

Eine geschlossene Front in rot-weiß,
ohne Abstand,
ohne Auflockerung,
Betonwüste in der Breite

Ein hingelegter Wohnblock,
nichts anderes,
statt in die Höhe
in die Breite gegangen.

Wenige Meter für jeden,
kleine Gärten viel Streit

Grundrisse von der Stange,
geplant und ausgeführt ganz gleich,
keine Änderung, kein Anpassen,
uniform und konform.

Explodierende Häuserpreise
Wer soll sich mehr leisten können?

Gepfercht werden die Käufer,
mit jahrzehntelangem Kredit belegt,
auf engstem Raum eingeschlossen,
bloß keinen Platz verschwenden!

Man könnte Gefahr laufen,
dass sich sonst noch jemand
wohlfühlen könnte.





Die Projektion einer Toten

Eine längst verstorbene Frau
erscheint in schwarz und grau,
in meinem Traume einsam,
da gehen wir gemeinsam,
entlang dem Meer, ganz rau.





Reporterin auf der Suche nach einer Story

Sie kommt sich mit ihrem Charakter selbst in die Quere.
In ihrem Leben herrscht eine große Leere.
Die könnte eine gute Story füllen,
würde sie Interviewpartner nicht ständig anbrüllen.
Doch Reporterin ist Reporterin, eine Frage der Ehre.





Die verbesserte Version

Der Kampfroboter wurde verbessert,
denn der letzte war doch sehr verwässert.
Nun stellt er sich dem alten Modell entgegen,
doch dieser gewinnt als alter Haudegen
und wird prompt von den Mechanikern ausgebessert.





Der Falz der Tüte

Eine Tüte
Aufgefaltet
Der Falz markant
Dem Papier eine Form gebend

Der Tütenkleber faltet es auf.
Ein hohes Rechteck,
für die Milch,
oben offen,
zukleben,
fertig!

Das geht schnell,
aber nach der tausendsten Tüte
geht nichts mehr.

Alles in Zeitlupe:
Das Auffalten an dem Falz,
die Form einhauchend,
das Kleben
oben an der Öffnung.

Schnell, geht schon lange nicht mehr.
Diese Tüten!
Ein Ei gleicht nicht dem anderen,
wie eine Tüte den anderen Tüten.
Tütenklone

Nur noch verschwommen
nimmt der Tütenkleber sie wahr.
Ungenauigkeit

Sie scheinen sich zu bewegen.
Form eingehaucht,
Leben eingehaucht.

Der Klebstoff,
er scheint sie zu beleben.
Süßlich-beißender Geruch,
nein, Gestank!

Die Tüte zugeklebt,
bewegend.
Odem des Klebstoffes,
zugeklebt,
für immer.





Die Ausbildungszeitschrift

Die Ausbildungszeitschrift
den Nerv der Zeit trifft.
Hier kann man sich das aktuelle Problem
von allen Facetten ansehen.
Mir gefällt nur nicht die Titelschrift.





Tödlicher Blick durchs Zielfernrohr
(japanisches Tanka-Gedicht)

Durch das Rohr sehen,
sein Opfer zu erblicken,
Fadenkreuz mittig.

Die letzten Bewegungen
eines finalen Atems.





Welch ungewöhnlicher Tauchgang
(japanisches Tanka-Gedicht)

Aufrecht beim Schwimmen
Die würdevolle Aura
Zwei schwarze Flossen

So recht passt er nicht in das
sich präsentierende Bild…





Schmerzhafte Trennung zweier Weggefährten

Früher immer Seite an Seite,
der Erste hilft, wie auch der Zweite,
doch eines Tages trennten sich die Wege,
keiner war mehr des anderen Kollege,
man trennte sich im Streite.





Arbeit geht durch den Magen

Mit leerem Magen dreht sich’s nicht,
drum deckt der Caterer den Tisch,
versorgt die Mannschaft,
so soll es sein,
mit manchen schönen Leckereien.

Am Filmset da wird gern gegessen,
der Caterer ist wie besessen
pünktlich zu liefern,
vollständig.

Er geht die Listen durch,
prüft auf Kohärenz,
probiert manche Speise,
checkt die Menüs.

So vergeht der Vormittag
recht schnell.

Mittagessen
schon vorbei,
um sieben folgt das Abendessen.

Auch hier:
Nicht geizen!

Gutes Essen,
nicht alles kalt,
frisch,
gut zubereitet,
das liebt die Film-Crew,
das hebt die Moral
und letzten Endes auch den Film.

So gelingt der Dreh.
Höchstleistungen bei der Verköstigung
Jedes Essen aufs Neue





Schluss

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