GedichteJahr 2007

Gedichte – Limericks – Japanische Tanka-Gedichte – Schaffensperiode 02 Quartal 2007




Der Vorstandsvorsitzende der anderen Art

Anführer einer Organisation
für spezielle Aufgaben

Hierarchie,
strikter Aufbau,
ungeschriebenes Organigramm,
ganz oben
da steht er.

Befehlt und entscheidet
über Leben und Tod,
Terror und Vergeltung,
Schutzgeld und Erpressungen.

Einer ganz allein,
der Boss der Mafia,
nicht in Amt und Würden gesetzt,
sondern hineingeboren und -gewütet
ohne Rücksicht auf Verluste.

Ein steiler, blutiger Weg nach oben,
gepflastert mit Leichen und vielen Opfern,
teuer erkaufter Platz.

Viele Konkurrenten
Ein heimlich ständiger Kampf
Acht geben auf seinen Rücken

Wer ist der nächste,
der dran glauben muss?

Absprachen im Stillen
Intrigen in der Organisation

Kein Ende
und kein Anfang,
keine Ruhe für ihn,
einer wird kommen
und ihn verdrängen.





Vom Schweigen der Gewichte

Die 140 Kilo waren immer eine Schallgrenze gewesen.
Unerreichbar erschienen sie mir.
Ich konnte trainieren, soviel ich wollte.
Das Ziel hätte ich doch nie erreichen können.

Der Körper war stark ausgelaugt.
Die Psyche geschwächt
Die Gelenke taten weh.
Vor allem die Schultern

Wie hätte ich es sonst schaffen sollen?
Ich musste es tun.
Alle taten es,
niemand sprach darüber.

Also tat ich es auch
und ich sagte kein Wort.

Die 140 Kilo scheinen mir heute sogar richtig leicht.
Ich werde noch etwas drauflegen
und dann werde ich wieder
niemandem etwas darüber sagen.
Alle tun es.
Alle schweigen.





Die Präsenz des Gorillas

Sein Silberrücken ist von weitem zu sehen,
Konkurrenten sollten besser gehen.
Seine Muskeln sind übermächtig,
die Konkurrenz ist da nur schmächtig.
Manch einer wird um sein Leben flehen.





Scipio Africanus

Er hält die Staatszügel fest in der Hand,
jedes Kind seinen Namen kennt im römischen Land.
Und eines Tages entschied er so,
vernichten werden wir Karthago.
Man dort keinen Stein auf den anderen fand.





Der Schneeberg im Sommer

Auf dem ewigen Eis,
da scheint die Sonne
unerbittlich heiß und gelb.

Das Weiße schmilzt dahin.
Aus Eis wird Wasser,
zerflossen in der Erde.

Langsam taut er auf
der majestätische Schneeberg,
das weiße Haupt der Berge,
die weiße Krone trägt er.

Noch voll geschmückt in breiter Pracht,
doch der Sommer kommt
und so verringert sich die Krone.

Der König wird entthront.
Die Eiskrone verkommt zu Wasser
und fließt in Bächen ins Tal hinein.

Erst im Winter wird er wieder,
ein großer weißer König sein.

Es ist der Schnee,
der ihn krönen wird,
in langem Ritual.

Flocke für Flocke
wird zusammengesetzt,
was der Sommer
so leichtfüßig stahl.

Dann steht er wieder da,
umringt von den Seinen.
Es kann nur einen geben,
da oben in weißen Leinen.
Nur ihn





Der neue Rasierapparat

Der Rasierapparat war richtig teuer,
doch rasiert er das Gesicht wie Wasser das Feuer.
Jedes Haar erwischt er leicht,
geleitet über die Haut so seicht,
der ist mir wirklich gut geheuer.





Halte Ausschau

„Halte Ausschau
nach dem Neubau.
Hast Du Dir die Hausnummer notiert?
Ansonsten man sich schnell verliert.“
„Da ist es. Danke fürs Fahren. Tschau.“





Wiedersehen in der Elbe
(japanisches Tanka-Gedicht)

Wiedergefunden:
Gesichtet in der Elbe.
Was für ein Anblick!

Rückkehr des Verlorenen:
Die Störe nun für immer?





Der finstere Sauron

Auf die dunkle Seite zieht ihn Melkor,
Barad-dûr erbaut er in Mordor.
Meistens kennt man ihn als durchdringendes Auge,
als eine Art feurige gelbrote Lauge.
Niemand soll durch das Schwarze Tor.





Die Bûche au Chocolat

Die Bûche au Chocolat,
sorgt für einen Geschmackseklat.
Niemand hat etwas so Leckeres je gegessen,
alle sind von dem französischen Baumstamm besessen.
Keiner will mehr missen, diesen Weihnachtsplat.





Die Äbtissin

Eine Autorität, von Mitschwestern gewählt,
demokratisch aus ihrer Mitte,
übernimmt Verantwortung,
für die Gemeinschaft, den Orden, das Kloster,
für die Schwestern insgesamt.

Rechenschaft geschuldet, nur Gott allein,
der Glaube als Richtschnur,
für alles Tun, alles Lassen,
wie eine Mutter, immer dabei.

Ring, Brustkreuz, oft auch ein Stab,
Insignien des Amtes, kennzeichnen die Macht.

Zu hören, zu sehen, zu spüren, ist es wichtig,
welche Themen sind da,
Gespräche zu führen,
Wichtiges besprechen, alle dabei,
Gemeinschaft zu formen, spannungsfrei.

In katholischen Orden,
in der Heiligen Messe nicht frei,
um die Messe zu feiern,
kommt ein Priester vorbei.





Die kleine Kommode in der Eingangshalle

Die kleine Kommode in der Eingangshalle
ziert eine hölzerne Qualle.
Auf einer Schublade ist das Tier-Relief,
doch diese Schublade ist schief,
so dass sie gehalten wird mit Gürtel und Schnalle.





Das mobile Anwaltsbüro

Durch die Großstadt fährt er in seiner Limousine,
pickt sich von den Gerichtsfällen die feinste Rosine.
Er fährt permanent von Gericht zu Gericht,
plädiert auf unschuldig, auch wenn er’s ist nicht.
Seine mobile Kanzlei ist eine reine Goldmine.





Von der Einheit der Gegensätze
(japanisches Tanka-Gedicht)

Farbfusion im Tier.
Schwarz-Gelb in Symbiose.
Die Kombination.

Zwei Gegensätze haben
den Salamander vereint.





„Ich bereue nichts!“

Nichts bereuen manche Leute,
aber sicherlich nur heute.
Morgen könnte die Welt schon anders aussehen
und mancher bereut dann sein Benehmen,
macht sich selbst zur eigenen Beute.





Die Halsband-Affäre

Der Hofstaat, Hort der Intriganz,
Schlangengrube mit Affären,
Höflinge ringen um Akzeptanz.

1785 ein Skandal,
ein Mann, beruflich Kardinal,
zeitweise auch Botschafter in Wien,
sein Lebenswandel vielen sehr missfiel.

In Ungnade gefallen, sein Fall sehr tief,
kämpfte um die Gunst des Königspaares,
dies war sein Ziel.

Ein Halsband, mit Diamanten besetzt,
kostbar, das teuerste der Zeit,
beim Erwerb der Königin zu helfen,
ihre Gunst sein Ziel.

Leichtgläubigkeit kommt zu Fall,
Schwindler, Betrüger allüberall,
gefälschte Briefe, die Königin wusste von nichts,
am Zahltag der Skandal, der Betrug war da.

Marie Antoinette, beteiligt nicht war,
ihre Unschuld zu beweisen, kaum möglich war.





Bocage Bridge

Die Landschaft in der Normandie,
ist eigenwillig wie nie.
Man rückt langsam mit seinem Panzer vor,
sucht eine Straße oder Tor.
Auf dem Feld schaut zu das Vieh.





Der Nussknacker

Die Nüsse knackt er zuverlässig,
er blickt manchmal etwas gehässig.
Wenn er einmal den Kiefer bewegt,
ist die Nuss auch schon zerlegt.
Manchmal ist sein Job doch etwas stressig.





Bruderliebe

Zwei Brüder
Anhänglich und tief verbunden
In früheren Zeiten unzertrennlich

Sie spielten zusammen,
sie hielten zusammen,
kein Keil zwischen den beiden möglich.

Doch Zeiten ändern sich,
und manche Verbindung zerbricht.
Auf schmerzvolle Art und Weise
Diese große Treue so geschätzt,
am Ende von beiden Brüdern verletzt.

Der Schmerz ist groß,
die Enttäuschung umso größer,
manche Beschwörung mit Tränen,
doch vergebens sind sie geflossen.

Bruderliebe ist stark,
vielleicht das Stärkste auf der Welt.
Das was einmal zusammenhält,
kommt auch wieder zusammen.

Die alten Feindseligkeiten vergeben,
den Brüdern sei Dank.
Das Misstrauen verschwunden,
verheilt sind alle Wunden.





Das Leben imitiert die Kunst
(japanisches Tanka-Gedicht)

Leben folgt der Kunst.
Alltagskreativität
erleichtert das Sein.

Künstler im eigenen Haus
möchte ein jeder gern sein.





Die schnellsten Schritte aller Zeiten
(japanisches Tanka-Gedicht)

Die Schritte sitzen,
so sicher wie auch federnd,
schneller als der Wind.

Der Windhund erinnert sehr
an ein Hochleistungsrennpferd.





Der Karneval

Jedes Jahr ist mir der Karneval,
doch eigentlich herzlich egal.
Die Leute beginnen sich zu verkleiden,
da kann ich sie noch weniger leiden,
vielleicht verkleid ich mich als Wal.





Ruf ihn doch an

„Ruf ihn doch an,
was wartest Du so lang?“
„Ich lass mir noch etwas Zeit,
bin für den Anruf nicht bereit.“
„Und auf was wartest Du dann?“





Enträtselung der letzten Geheimnisse

Ist die Welt erstmal enträtselt,
einen so schnell nichts mehr fesselt.
Man kennt ja alles, nichts ist mehr neu.
Von Quantentheorie bis zum Alien-Konvoi
ist alles sorgsam entschlüsselt.





Der heimliche hinterhältige Tratsch

Es wird geredet.
Nicht zum Besten.
Das Übliche.
Büro-Gerede

Hinter dem Rücken,
mit spitzer Zunge,
ohne Luft zu holen.

Leise und hinterhältig-heimlich
Lügen verbreitend
Unwahrheiten kreierend

Verletzend!
Nicht für alle Ohren bestimmt.
Und doch:
Der Kreis wird sich schließen.
Und dann wird jemand
zur Rede gestellt!
Offenes Visier





Ein Trottel stolpert

Dieser Trottel, ist kein heller Stern,
er tritt in jedes Fettnäpfchen gern.
Sein Gleichgewicht hält er nicht lange,
beim nächsten Schritt wird ihm schon bange.
Schließlich ist der Fall nicht mehr fern.





Das Haustelefon

Das klingelnde Haustelefon
interessiert mich nicht die Bohn.
Ich geh nicht ran,
egal wer dran.
Das Klingeln hat aufgehört schon.





Perikles, der Staatsmann

Eines Tages kam Athens große Stund
mit Perikles im Attischen Seebund.
Er brachte Athen auf Vordermann,
so dass er das Vertrauen der Bevölkerung gewann.
Mit seinem Bauprogramm schaffte er wertvollen Grund.





Der rote Ziegel

Formt eine Mauer
mit seinesgleichen,
trägt sich und andere
verschmolzen mit ihnen.

Welche Farbe hat er?
Rot natürlich!
So wie alle anderen auch,
ausscheren möchte er nicht,
anders sein, auf keinen Fall!

Der Mörtel hält zusammen,
ein grauer Strich trennt sie.
Es ist das einzig Trennende,
aber es hat etwas Verbindendes.

Als würde diese Verbindung
der Mauer etwas Einzigartiges geben,
das gewisse Etwas,
das Besondere.

Der rote Ziegel umtrennt und verbunden,
mit anderen Ziegeln eine Linie bildend,
eine Gerade,
eine Höhe,
eine Mauer,
sie sieht so wenig gemauert aus.

Dafür hätten die Ziegel
ja irgendwann einmal,
getrennt sein müssen:
Unvorstellbar!

Der rote Ziegel war schon immer dort,
sonst hätte er sich seiner selbst entraubt
und dann wäre er alles,
aber gewiss kein Ziegel.





Die Revolutionsclubs
(japanisches Tanka-Gedicht)

Die Gruppierungen
formen sich im schnellen Takt
und lösen sich auf.

Debatten wehen durch die
erhitzte Luft, Funkenflug.





Der unersättliche Vielfraß
(japanisches Tanka-Gedicht)

Ein Nimmersatt so
unerlässlich gefräßig,
wie fünf seiner Art.

Mäßigung für ihn Fremdwort
Völlerei sein Lebensstil





Die unterirdische Großküche

Die unterirdischen Großküchen
kämpfen mit schlechten Gerüchen.
Die Luft nicht zirkuliert,
die Frische verliert,
die Köche stoßen aus Flüchen.





Ein guter Schach-Widersacher

Bobby Fischer hat einen starken Widersacher,
Spasski sorgt für manchen Kracher.
In Schachkreisen ist er hoch angesehen,
unter ihm werden viele gute Schüler entstehen.
Beide sind begnadete Schach-Tempomacher.





Wenn die Leitung vollkommen versagt

Einer sagt,
sie sei ein Biest.
Die Direktorin des Instituts

Mit strengem Blick
Empathie fehlt
Klagen nehmen zu.
Mobbing

Die Führung
Sie mobbt
Und kommt damit davon.

Ganz oben
Eigene Gesetze,
herrschen dort.

Wenn Führung versagt,
Chaos entsteht.
Eine Leitung, die keine ist.

Kommt sie am Ende damit durch?
Unbeschadetes Überleben?
Mobbing ohne Reue?





Hektische Vorbereitungen hinterm Vorhang

Hektisch noch eine Kulisse geschoben,
zwei Schauspieler noch umgezogen,
hier und da was umgeräumt,
schnell noch etwas umzäunt,
dann wird der Vorhang schon hochgezogen.





Zieh Dich an der Klimmzugstange hoch

Zieh Dich an der Klimmzugstange hoch,
das ist härter als jede Maloch.
Das Kinn muss über die Stange,
wenn ich Dich trainieren sehe, wird mir bange.
Du schaffst höchstens eine Wiederholung noch.





Die letzte bekannte Adresse
(japanisches Tanka-Gedicht)

Zuletzt gemeldet
in der Südstadt, doch nun ist
diese Wohnung leer.

Tauchte mein Freund plötzlich ab?
Wohin? bleibt meine Frage.





Hilfe aus Warmherzigkeit
(japanisches Tanka-Gedicht)

Die helfende Hand:
Ein wertvoller Begleiter,
in schweren Zeiten.

Welcher Assistent kann schon
so sorgfältig aushelfen?





Der Gartenwall

Lautes Hupen!
Autos, Lastwagen, Ambulanzen
Verkehrslärm von 24 Stunden
Sirenengeheul Tag und Nacht

Nie abebbender Lärm der Menschen
Geräuschpegel immer hoch

Man wünscht sich Ruhe,
für einen Moment Stille,
so sei der Wille.

Doch gleich kommt scheppernd
der nächste Lastwagen,
der übernächste Polizeieinsatz,
der überübernächste Feuerwehreinsatz!

Lärmfeuer in den Ohren
Belastungen für Leib und Seele
Die Straße hinterm Wall im Garten

Autobahnrauschen,
wie ein lauter,
nie versiegender
Fluss an Geräuschen.

Akustikverletzung
Ohrenbetäubendes Krachen

Der Wall hält nichts ab.
Warum sollte er auch?
Es ist nur ein Wall.





Aufzug hinab ins Unterbewusstsein

In ein unbekanntes Reich eintauchen,
kann schon mal Kraft brauchen.
Da gehen einige Energien verloren
und man schwitzt aus allen Poren.
So eine Reise kann sehr schlauchen!





Der erste Eindruck hat doch getäuscht

Gustav ist anfangs ein zwielichtiger Geselle,
so richtig unsympathisch auf die Schnelle.
Doch so langsam dämmert es einem:
Er ist doch in Ordnung im Allgemeinen.
Höflich ist er, hält die Tür auf an der Schwelle.





Frust auf dem Police Department

Mike arbeitet bei der Bostoner Polizei
und ist stark beschäftigt mit seiner Ermittlerei.
Er möchte eine Diebesbande schnappen.
Doch leider führt dies nur zu Schlappen,
denn die Kriminellen sind immer noch frei.





Ein Leben gegen die innere Uhr

Nachts, wenn alle schlafen,
arbeitet er.
Tags, wenn alle arbeiten, nächtigt er.

Der Schichtarbeiter
lebt gegen die innere Uhr,
gegen seine Zellen.

In Jahrmillionen auf 24 Stunden,
auf Tag
und auf Nacht,
auf Sonne
und auf Dunkelheit
getrimmt und angepasst.

Die Evolution,
sie geht weiter,
die Evolution des Schichtarbeiters.

Er meint sich zu gewöhnen,
der Körper passt sich an.

Eine Illusion
Ein Jahr ändert nichts,
ein Nachtmensch wird er nicht,
keine Nachteule.

Schädigung
im Körper
und im Geist dann auch.

Schlägt sich nieder,
niederschmetternd,
hart und ohne Gnade.

Schicht im Schacht
Gefahr für Viele

Ignoriert,
kleingeredet,
nicht beachtet,
weitermachen!

Noch eine Schicht,
noch eine Nacht,
Biorhythmus
umgebracht.





Der Roboter, der alles übernimmt

Er reißt sich um Aufgaben
und wird sich nie beklagen.
Es ist immer fleißig,
und niemals streitig.
Ein immer tadelloses Betragen.





So verloren, wie ich es war
(japanisches Tanka-Gedicht)

Die verlassene
Einsamkeit in mir wächst stets
ein bisschen größer.

Ich muss mich wiederfinden,
bevor andere es tun.





Die Dominanz in den Lüften
(japanisches Tanka-Gedicht)

Ausgebreitete
Flügel, deren Spannweite,
die eines Flugzeugs.

Er trägt alles mit sich und
ist selbst unangreifbar hoch!





Der letzte verbliebene Financier

Er kümmert sich um die Finanzen
und stellt auf alle wichtigen Bilanzen,
doch ist er der Letzte, der die Rechnung führt
und ihm dafür viel Ehre gebührt
im Großen und im Ganzen.





Zurücklehnen und lehren

Ein Klassenlehrer für Ältere,
für Studenten.
Der Repetitor

Mehrmals die Woche
riesige Stoffmenge
ausgebreitet und aufgefächert.

Eintrichtern und lernen
Zivilrecht
Öffentliches Recht
Strafrecht

Alles muss beherrscht werden,
möglichst kaum Lücken.

Vor vielen Leuten vortragen,
ein juristischer Dampfplauderer,
mit Paragraphen umherwerfend,
Theorien ausbreitend.

Pro und Contra
Argumente und Gegenargumente
Abwägen und entscheiden

Studenten an die Hand nehmen,
examensfit machen.

Manche packen’s,
andere werden scheitern,
nicht zwangsläufig die Dümmeren,
eher Opfer des Jura-Systems.

Willkür vieler Prüfer
Manchmal entscheidet der Zufall
über Sieg oder Niederlage.

Karriere oder Pech
liegen nah beieinander.

Nur ein einziger Punkt
kann entscheidend sein.

Froh ist der Repetitor,
er hat beide Examina.
Vorbei, zum Glück!





Schluss

© 2021 Michael Stern https://www.lyrissima.de