GedichteJahr 2008

Gedichte – Limericks – Japanische Tanka-Gedichte – Schaffensperiode 03 Quartal 2008




Die Macht der Erpressung

Nötigung
zum Handeln, Dulden, Unterlassen.

Das Opfer soll zahlen,
nicht immer
aber meistens,
viel Geld.

Der Erpresser genießt
seine Macht,
er diktiert
die Bedingungen der Ablöse.

Lösegeldforderung
Schweigegeld
Freikaufen

Der Druck wächst
ins Unermessliche,
das Opfer kann nicht anders.

Willenlos geworden
Abhängigkeit
Erpressung in ihrer reinen Form
Vollständige Unterwerfung

Er presst alles aus dem Opfer,
erpresst die Umwelt,
das Geld fließt zu ihm.

Er weiß, was er tun muss,
sein Handwerk versteht er.
Erpressungen par excellence





Die Zukunft aus dem Mund der Wahrsagerin

Es scheinen drei Leute zu sein.
Sie sprechen miteinander.
Nein, sie streiten untereinander.
Es wird heftiger.
Einer zückt ein Messer und sticht zu.

Es hat den Anschein,
als sei es nur eine einzelne Person.
Eine Frau mit sehr kurzen Haaren,
die Haare sind dunkel, aber nicht schwarz.
Sie steht auf einer Brücke und springt.

Vier Menschen sitzen im Auto.
Der Jüngste fährt.
Sie scheinen guter Dinge zu sein.
Zwei lachen.
Dann kollidieren sie frontal mit einem Lastkraftwagen.

Ein Mann kniet nieder.
Seine Augen sind ausdruckslos.
Er scheint auf etwas zu warten,
dann ergeht ein Schuss.

Warum sieht sie nur Dinge,
die sie nicht ändern kann,
die sie nicht ertragen kann?
Sie sieht in die Zukunft.





Ein treuer Wüstenträger

Es gab mal ein Kamel,
das machte keinen Hehl,
dass es nicht gerne Lasten trug.
Der Besitzer es deshalb schlug.
Da machte es einen Tritt ohne Fehl.





Das Aquädukt

Wasser brauchen die Städte dringend,
das verkündet der Kaiser singend.
Und so werden Aquädukte errichtet,
Wasser wird in jeder Stadt gesichtet.
Die Antike mit dem Fortschritt ringend.





Das Ufer des Seebaches

Ein Ufer mag gefallen,
mag des Wanderers Weg erhellen,
ihn für einen Moment innehalten lassen
und Kraft spenden unerklärt.

Und doch dies eine Ufer
vermag noch mehr als das,
verzaubert alle Menschen
am Rande des Seebachs.

Jeder der’s erblickt,
steht sofort ganz stille,
schaut hinüber
zu des Ufers Schönheit.

Die Stille und das Grüne,
so allerliebst zusammengespielt,
zusammen eine Einheit,
die jeder sofort sieht.

Es ist der Uferzauber,
einmalig und nur hier,
der über diesen Seebach
und dieses Tal hier liegt.

So ist der Rand des Wassers
mit viel Magie
aufgeladen und gesegnet
und wahrlich nur hier.





Der laute Wecker

Es klingelt so laut der schwarze Wecker,
so früh als wäre ich ein Bäcker.
Der Weckton ist eine Qual,
doch ist er mir schon längst egal,
sitz ich an meinem Frühstück lecker.





Lies ein Buch

Lies ein Buch,
belass es nicht bei einem Versuch.
Du musst die Seiten verschlingen,
Dich bis zum Ende durchringen.
Kriege von Seiten nie genug!





Der, der sich selbst eingräbt
(japanisches Tanka-Gedicht)

Selbst eingegraben:
Aus eigener Kraft gemacht.
Steinbeißer geschafft.

Das Loch so auszuheben,
ist ja ein Erfolg für sich!





Der Bogenschütze der Seestadt

Bard der Bogenschütze,
ist in Esgaroth eine Stütze.
Er hat das Wohl der Menschen im Blick,
den Bürgermeister und seine Häscher im Genick.
Am Ende ist die Seestadt eine riesige Pfütze.





Das Pfeffersteak

Das Pfeffersteak wird gut gebraten,
versehen mit Gewürzen aller Arten.
So schmeckt es richtig pikant,
das Braten geht aus der Hand.
Aufgegessen wird ohne Warten.





Das Heilige Römische Reich

Das Fränkische Reich,
nach Karls Tod sein Erbe geteilt,
karolingisch der Ostteil,
das Ostfrankenreich,
Ursprung des Heiligen Römischen Reichs.

Offiziell die Bezeichnung,
ein Herrschaftsbereich, mehr als 800 Jahr,
die Tradition ist Antik,
das alte Rom, als Fiktion oder Phantasie,
beendet durch Frankreich,
1806 das letzte Jahr.

Kein nationaler Charakter,
stets monarchisch geführt,
an der Spitze ein Kaiser,
durch Päpste gekürt.

Gemeinsamer Wille,
mächtige Institutionen,
im Reich hat´s gefehlt,
stattdessen innere, aggressive Mächte,
Länder verloren, kein Widerstand mehr,
erobert der Westen, der Untergang da.





Der mottenverseuchte Kleiderschrank

Der mottenverseuchte Kleiderschrank,
leidet an fürchterlichem Gestank.
Überall kriechen sie durch die Ritzen,
auf Pullover und Hose, sie sitzen.
Der Kammerjäger sagt für den Auftrag Dank.





Ein verschwundener Soldat

Ein Soldat ist der Bruder Nummer vier,
seine drei Geschwister sind auf Erden nicht mehr hier.
Drum wird er eifrig gesucht,
viel Personal für seine Suche gebucht.
Man findet ihn im Kriegsgewirr.





Der Sommer der sanften Erinnerung
(japanisches Tanka-Gedicht)

Das endlose Licht.
Ein nicht endender Sommer,
am Himmel Schwalben.

Fernes Horizontfliegen
So nah dran an der Sonne!





Der geprellte Feilscher

Im Feilschen ist er einsame Spitze,
doch jemand treibt mit ihm Witze.
Bei dieser Verhandlung ist er unterlegen,
kann so recht nicht mehr mitreden
und fühlt Panik und innere Hitze.





Das neue Haus oder das ewige Glück

Eine Familie auf einer Wiese,
angestrengte Diskussion,
intensive Gespräche,
der Mann erklärt die Lage.

Die Wiese,
20 m breit, 35 m tief,
ein Grundstück, Bauland, baureif,
für das neue Haus bereit.

Mit Phantasie und Vorstellungsvermögen,
das neue Haus, abstrakt gedacht.
Sind wir damit zufrieden?

Wochen später,
die Grube ausgehoben,
der Boden betoniert,
der Keller fertig,
die Decke konstruiert.

Fertigbauweise in kurzer Zeit
das Haus entsteht.
Seitenwände, Fenster, Türen,
Decken und Dach,
die fertigen Teile aufgestellt und verschraubt.

Das Haus, seine Form und Gestalt,
äußerlich bereits zum Einzug bereit.

Im Innern, geschützt bereits jetzt,
die Rohre, Kabel, Fliesen, Armaturen,
dann Putz, schließlich der Boden.
Viele Hände dabei,
jeder Fachmann trägt seinen Teil zur Herstellung bei.

Am Ende die Übergabe.
Freude, Glück,
der neue, genormte Lebensraum.
Wird es halten, gibt es das ewige Glück?





Ideal fürs Büro

Auf der Suche nach der Landmine,
verzieht man bei Minesweeper besser keine Miene.
Man zählt ganz unauffällig jede Zahl,
und trifft dann entschlossen seine Wahl.
Klickt man auf keine Mine, ist man auf der Gewinnerschiene.





So geborgen am Morgen

An jedem dieser Weihnachtsmorgen,
vergisst man Kummer und alle Sorgen.
Das Haus ist von zartem Duft beseelt,
wenn man seine Orange schält.
Man fühlt sich so geborgen.





Trauriger Schauplatz: Die Hauptstadt Bibracte

Caesar wollte die Entscheidung
und die bekam er auch.
Doch bleiben sollten alle,
das war so nun mal Brauch.

So wurden alle Pferde weggeführt,
für alle nun die gleiche Gefahr:
Hoffnung zur Flucht vom Schauplatz,
für die Offiziere minimal.

Anfeuerungsrede an das Heer,
die Schlacht ganz schnell eröffnet.
Speere von oben auf den Feind,
zersprengt die feindlichen Angriffslinien.

Die Speere der Römer die Schilde durchschlugen,
stecken geblieben, in kleinen Fugen.
Große Behinderung für die Gallier
Sie ließen die Schilde fallen,
nun fechtend ohne Schutz.
Bald schon sehr erschöpft,
zogen sich schrittweise auf einen Berg zurück.

Etwa eine Meile entfernt,
die Höhen gerade besetzt,
da setzten sie schon nach,
die römischen Legionäre,
rückten die Anhöhe hinauf.

Boier und Tulinger, rund 15 000 Mann,
als Nachhut des feindlichen Heeres,
griffen die römischen Truppen,
auf der ungedeckten Flanke an.

Auch die Helvetier, vom Hügel herab,
und das im schnellen Trab,
gingen nunmehr wieder vor,
suchten erneut den Kampffuror.

Die römischen Linien schwenkten ein,
bildeten zwei Fronten,
und wehrten erfolgreich alle Angreifer ab.

Hart und erbittert geführt der Kampf,
die Römer gewannen die Überhand.
Die eine Front auf den Kamm des Berges zurück;
die anderen Kämpfer geordnet zum Tross.

Endlich nach langem, erbittertem Hin und Her,
kämpften auch die Kelten nicht mehr.
Sie zogen die ganze Nacht lang
in langen Kolonnen davon.
Bibracte verwaist!





Die beste Freundin bleibt außen vor
(japanisches Tanka-Gedicht)

Die beste Freundin
ahnungslos, ins Geheimnis
des Ehebruchs nicht

eingeweiht. Mitwisserkreis.
Musste kleiner als klein sein.





Wenn sie den Weg nicht findet
(japanisches Tanka-Gedicht)

Kein Ziel und kein Weg
Nach Hause findet sie nicht!
Hinter der Kurve

Liegt da das ersehnte Bett?
Katzenpfoten-Wanderschaft…





Die Glühbirne

Erfunden wurde die Birne,
in einem großen Hirne.
Edison wurde erhellt,
und kassierte Geld.
Die Straße nun heller als die Gestirne.





Singe mir ein Lied

Singe mir ein Lied,
das ich einst schrieb.
Mit voller Stimme
auf das erklinge,
wie ich es habe lieb.





Wissenschaftliche Experimente auf dem Bergplateau

Auf dem Plateau in den Bergen
Experimente durchgeführt werden.
Wetterphänomene werden untersucht.
Mancher Wetterballon landet in der Schlucht.
Dann muss man Neue erwerben.





Die böse Zunge des Lästerers

Hat sonst nichts zu tun,
drum lästert er.
Sein Selbstvertrauen
am Boden.

Er erhöht sich,
durch Lästerungen
über andere.

So meint er,
dass es ihm besser ginge.
So meint er.
So lästert er.
Immerfort und immerzu
Pausen kennt er keine!

Zunge voller Beleidigungen
Mund voller Bosheiten
Geist angefüllt mit Hass
Lästerseele voller Zorn





Der Christbaum am Rockefeller Center

Am größten ist der Tannenbaum,
am Rockefeller Center, den kennt man kaum.
Drum macht Euch auf den Weg dorthin
und trefft die schönste Beleuchtung hieraufhin.
Es ist ein schöner Weihnachtstraum.





Der zugewucherte Garten

Der zugewucherte Garten
enthält alle Unkrautarten.
Es wird Zeit, dass hier jemand jätet,
wenn auch sehr verspätet,
man kann nicht mehr warten.





Athene

Athene ist die Göttin der Weisheit,
sie jeder Strategie Glanz verleiht.
Doch sorgt sie auch für Kampf und Kunst,
so gewinnt man ihre Gunst
und zwar für die Ewigkeit.





Der offengelassene Ofen

Was für Speisen hat er erwärmt?
Was für Gerichte erhitzt?

Er hat alles gesehen,
was auf einem Teller landen kann,
wirklich alles.

Zuverlässig und schnell
Hitze und Glut

Innen braun, fast schon schwarz;
unwirtlich und gefährlich
sieht es innen aus,
so wenig einladend.

Etwas grausam Heißes
haftet den Wänden an
und es mag so wenig passen,
zu den ganzen Speisen,
die dort hineingelegt wurden.

Kontrast
in der Farbe
und auch in der Temperatur

Das Gegenteil scheint für wahr zu gelten.
Solch Unterschied kaum hinnehmbar
und doch ist er da.

Die Tür, die Klappe ist noch offen.
Geschlossen!
So verliert er diese brutale Seite,
mit einem Schlag.
Das Essen ist fertig.





Der blinde Adelsstand
(japanisches Tanka-Gedicht)

Man vergnügt sich gern,
vergisst alles andere
und wundert sich dann.

Nur zwei Prozent beherrschen,
terrorisieren das Volk.





Das Honiggold
(japanisches Tanka-Gedicht)

Die Nase führt ihn,
über Kilometer genau
zu dem Honigtopf.

Flüssiges Gold weiß Bären,
in seinen Bann zu schlagen.





Der Heidelbeersirup

Das Sirup aus Heidelbeeren
kam früher aus Mähren.
Es ist ein herber Saft,
doch gibt er Kraft
und wird die Gesundheit mehren.





Vom Reiter zum Jogger

Rick reitet bei den Pferdereitern mit,
doch dies war für ihn nicht der Hit.
Nach dem Pferdesturz sattelt er nun um
und schlägt sich auf die Seite der Jogger herum.
Nun folgt er ihnen bei jedem Lauf und Schritt.





Ein neuer Weg als gute Chance

Bedrohung,
als Chance wahrnehmen.
Eine Möglichkeit
Ein Angebot
Gut gemeint
Noch einmal neu beginnen

Umschulen und gewinnen
Der Neustart:
Er existiert!
Umschulung als Chance verstehen
Als neuer Weg mit anderen Mitteln

Neues entsteht in einer Krise
Berufswechsel mit Starthilfe
Ein lohnender Pfad
Wechsel der Einstellung





Die Veränderung der Verschiebechiffre

Legt man dieser geheimen Urkunde
eine neue Chiffre zu Grunde,
dann ergibt sich ein völlig neues Bild,
als wäre der Code nun endlich enthüllt
und die Lösung in aller Munde.





Schaukel an dem Seil

Schaukel an dem Seil,
aber nicht zu steil.
Du musst auf den Winkel achten
und die Geschwindigkeit nicht verachten,
sonst fällst Du wie ein Pfeil.





Ein falscher Schlüssel im richtigen Schloss
(japanisches Tanka-Gedicht)

Der Schlüssel einer
überfallenen Frau war
im richtigen Schloss.

Doch handelte es sich um
den Schlüssel ihres Mannes





Das Tellergesicht des Orang-Utans
(japanisches Tanka-Gedicht)

Platt ist sein Gesicht.
Ein Teller zeichnet sich ab.
So klein wirkt das Aug.

Wunderliche Visage
Laune der Evolution





Das braun-orangene Schwimmbad

Ein braunes Dach
Orangene Mauern
Ein blaues Inneres
Marode und alt

Das Schwimmbad kündet
von seinem Verfall,
die Schließung
ist schon bald.

Das Eingangsdrehgitter klemmt oft,
die Fliesen sind abgenutzt,
die kleinen gelben Kabinen
stinken und sind verschmutzt.

In den Duschräumen wird schon
lange keiner mehr sauber.

Das Schwimmbad,
es kennt zwei Becken:

Das eine Nichtschwimmerbecken,
der Name ist Programm.

Das andere das Richtige,
es tummeln sich alle in einem.

Gedränge, Generve
Dreck schwimmt im Wasser,
eine Windel gleitet vorbei.

Stark gechlort
Schmerz in den Augen
Schließung?
Hoffentlich bald!
Die Schüler würde es freuen.





Sandstrand der Begegnungen

Der Strand ist fast leer,
doch tue ich mich schwer,
den wenigen Menschen auszuweichen,
die meinen Weg erreichen.
Sollte ich machen Kehr?





Hernandez regiert in den Straßen

Herno, wie seine Leute ihn nennen,
meint vom Straßenleben alles zu kennen.
Mit seiner Gang er die Straßen regiert
und Gesetze und gutes Benehmen negiert.
Doch von seinen Illusionen muss er sich bald trennen.





Unterschätze keinen Texas Ranger!

Louis ist Texas Ranger von Beruf,
bisher er nichts allzu Großes schuf.
Doch als sie eine gesetzlose Bande verfolgen,
zieht er geschickt seinen Revolverkolben
und sorgt für manchen Freudenruf.





Konzentration in jeder Bewegung

Dreck auf dem Asphalt
Schmutz auf dem Bürgersteig

Sauberkeit geboten,
der Straßenkehrer kommt.

Immergleiche Bewegungsmuster,
Besen hin,
Besen her,
den Stiel fest in der Hand.

Der Straßenkehrer schaltet ab,
konzentriert sich voll auf die Arbeit.

Geist frei,
nur noch kehren,
Konzentration in jeder Bewegung.

Die Straße rauf,
den Bürgersteig runter,
als gebe es keine Welt,
nichts um ihn herum,
rein gar nichts.

Nur die Straße,
den Besen
und den Dreck.

Leichte Drehung,
klein bisschen Schwung,
der letzte Dreck verschwindet
unter den Schwingungen des Besens.

Staub verfliegt,
Schmutz löst sich auf,
der Asphalt nimmt sein übliches Grau-Blau ein.

Arbeit erledigt,
den Besen geschultert,
auf zu einer neuen Straße!





Das Turnierpferd

Das teure Turnierpferd
ist sehr viel wert.
Es ist in Gold nicht aufzuwiegen,
wird alle anderen besiegen
und ist sehr begehrt.





Letzte Sekunden eines Countdowns
(japanisches Tanka-Gedicht)

Endlich nimmt dieses
Warten den Schluss durch Zählen.
Augenblick verstreicht.

Der Moment verabschiedet
die ganze Lebensphase.





Das mystische Einhorn
(japanisches Tanka-Gedicht)

Einen weißen Glanz
Das einzige Horn am Pferd
So lebt der Mythos.

Das sagenhafte Märchen
wird ewiglich fortgeführt.





Gefahren einer Liveübertragung

Klassisches Medium,
aber nicht aus der Mode gekommen.

Man sendet weiter,
sogar online.

Der Radiomoderator bester Laune
spielt ein Lied ein.
Was als nächstes?

Kurzer Text,
dann die Anrufer,
hoffentlich kein Verrückter dabei.
Peinlich und nervig
und es passiert oft.

Lied zu Ende

Er liest
betont exaltiert,
das fordert seine Rolle:
Laut, schräg, unangepasst.

Geöffnet ist die Leitung.
Es klingelt.

Frauenstimme
fast weinend,
ratsuchend.

Der Moderator etwas verwundert,
falsche Sendung,
Missverständnis,
im Wochentag geirrt,
Entschuldigung!

Dann eine Männerstimme,
unvermittelt und aus dem Nichts.
Die Beleidigungen fliegen entgegen,
so plötzlich,
der Radiomoderator überrumpelt,
auf dem falschen Fuß erwischt.

Aus der Leitung geflogen
Ein Verrückter weniger im Radio
Der Nächste ruft bald an.





Schluss

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