Gedichte – Limericks – Schaffensperiode März 2015
Man soll einer Frau nie widersprechen
Die Frau hat immer Recht,
ist immer gerecht,
etwaige Widerworte unterdrücken,
sonst wird die Konversation missglücken
und die Stimmung richtig schlecht.
Erster Kontakt zur Tochter
Gerade erst geboren,
schon wird geschrien unverfroren,
die Fäuste in die Höhe gestreckt,
der Vater ist schon ganz erschreckt
von dem ganzen rumoren.
Eine neue Zeitung erscheint
In der weitläufigen Medienlandschaft
freut sich die interessierte Leserschaft
auf eine neue Zeitungserscheinung,
so die weitreichende Meinung,
Aufbruchsstimmung lautet die Botschaft.
Ein Eis in erlauchter Runde
Dort sitzt des Eisladens bester Kunde
in seiner erlauchten Freundesrunde
und genießt sein Schokoladeneis,
der Sommer ist dieses Jahr besonders heiß,
das Eis schmilzt schnell im Munde.
Dienstbeginn um sechs Uhr
Im Dienst schläft man wenig nur,
man steht auf vor fünf Uhr,
schon beginnt die Arbeit
zu einer frühen Morgenzeit.
Müde läuft man über den Flur.
Verzweifelt oder übermütig
Niemand weiß, wie es ihm geht aktuell,
denn seine Stimmungslage ändert sich schnell,
mal ist er frohen Mutes,
mal sieht er im Leben nichts Gutes.
Seine Stimmungsschwankungen liefern sich ein Duell.
Der vergiftete Wein
Es sollte ein exquisites Geburtstagsgeschenk sein,
doch am Ende war es nur ein vergifteter Wein.
Statt das neue Lebensjahr zu zelebrieren,
durfte er sich lassen notoperieren.
Das alles war eine große Pein.
Eine Fahrt nach New York
Mit dem Auto
Unendliche Weiten
Auf langen Straßen
Der Verkehr wird dichter
Die Begrünung lässt nach
Mehr Beton, mehr Bauten
Den Horizont sieht man kaum noch
New York beginnt
Die Staus kommen
Plötzlich überall Autos
Kaum Platz zum Atmen
Kein Raum zur Entfaltung
Großstadt für wenige Tage
Zum Glück geht es wieder weg
Dauerhaft hier leben?
Keine Option
Licht im verlassenen Haus
So oft an diesem Haus vorbeigekommen,
der Garten verwahrlost,
die Fenster zum Teil kaputt,
der Putz bröckelt ab,
das Haus so verlassen.
Das ganze Grundstück aufgegeben,
die Ruine noch nicht abgerissen,
keiner hat es aufgekauft.
Und eines Nachts
beim Nachhausekommen
ein Blick auf das Haus geworfen.
Es brannte Licht
im obersten Stock,
so hell erleuchtet das Fenster,
fast schon grell die Beleuchtung.
Wer kann das sein?
Woher kommt der Strom?
Lebt jemand noch immer
in diesem Gemäuer?
Der ultimative Schutz
Schutz vor Fehlentscheidungen der Politik?
Vor allgemeinem Wahnsinn im Volk?
Vor Krieg und Zerstörung,
Verfolgung und Tod?
Den gibt es nicht.
Auch ein Vermögen
kann nur begrenzt,
von diesem ganzen Ungemach
helfen.
Ultimativer Schutz?
Er existiert nicht
und ihn wird es auch nie geben.
Egal wie reich man ist,
Teil des Planeten
wird man immer sein,
es sei denn die Raumfahrt
lädt eines Tages zur Flucht ein.
Eine Ohrfeige als Wiedersehensgruß
Lange Zeit nicht gesehen,
er war plötzlich verschwunden,
abgetaucht und nicht mehr gemeldet.
Der erste Anblick von ihm
und sie wurde wütend.
Ein unverschämter Gruß
Ein dummes Lachen
Da setzte es eine Ohrfeige
Ihr platzte der Kragen!
Die Wut kochte hoch
und suchte ein Ventil.
Verdutztes Gesicht
Das Grinsen war verschwunden
Die Ansage saß
Die Botschaft zugestellt
Verschlungene Pfade im Solstice Canyon
So recht wusste er nicht weiter,
also ging er den rechten Pfad
entlang.
Verschlungen,
so nah am Berg,
die Gebüsche wucherten
so hoch und dicht,
kein Ausblick
nicht mal ein winziger.
Das Pfad-System so unübersichtlich
Ein Labyrinth der Schleichwege
Canyon der Geheimnisse
Er musste endlich
einen höheren Punkt erreichen,
von dort aus
er mehr überblicken konnte.
Doch dieser Punkt,
er kam nie,
er suchte und suchte
und fand ihn nie.
Ein Suppen-Sud
Ist einem das Mittagessen schnuppe,
dann schluckt man auch einen Sud aus Suppe.
Löffel nach Löffel kippt man es in sich hinein,
die Flüssigkeit wiegt im Magen wie ein Stein.
Schon bald gehört man zur Toilettenbesucher-Gruppe.
Weinberge in Malibu
Dort,
wo man es nicht
für möglich hält,
da stehen die
schönsten Weinberge.
Der Strandort der Prominenten,
der Multimillionäre,
Feuerinferno und Riesenvillen.
Doch auch Weinberge
hat Malibu zu bieten,
Reben des Pazifiks
Trauben der kalifornischen Sonne.
Das Grün der Pflanzen,
das Blau des Ozeans,
zusammen ergeben sie
die perfekte Mischung.
Feuer und Blitz
Ist der Blitz erst eingeschlagen,
kann das Feuer anfangen zu nagen.
Es frisst sich rasant durch Balken und Giebel,
wie ein schnelles, flinkes Wiesel.
Dann geht es dem ganzen Haus an den Kragen.
Die perfide Kriegstreiberei
Gefährliche Zwischentöne
Aggressive Anspielungen
Zorn und viel Hass
Perfide Propaganda
Manipulierte Nachrichten
Man hetzt die Leute auf,
bereitet sie subtil auf Krieg vor.
Diktatoren ziehen die Strippen
Sind leise im Hintergrund
Betrügen ein ganzes Land
Lügen vor der Weltöffentlichkeit
Ihr widerliches geschicktes Spiel
Hat es Erfolg?
Wird es durchschaut?
Kommt die Wahrheit immer ans Licht?
Der gigantische private Militärdienstleister
Eine private Schattenarmee,
aufgelistet in keinem öffentlichen Budget,
untersteht einem Unternehmen,
keinem Parlament.
Die Privatisierung des Krieges,
sie hat begonnen
und wurde perfektioniert.
Was früher öffentlich war,
das ist heute privat.
Was in der Vergangenheit
Teil der Parlamentsdebatte war,
das ist nun ein Stück Geschäftsbericht.
Mit Kriegen lässt sich Geld machen,
mit Unternehmen die Verantwortung umschiffen,
so blicken viele Leute weg,
der Staat hat sich zurückgezogen.
Der Schlangentöter
Die aus dem Märchen stammende mystische Figur,
die ihre ganzen Abenteuer besteht mit Bravour,
die mit dem Drachen ringt
und dann auch noch gewinnt,
sie ist eine Erfindung pur.
Eine Segelfahrt mit Sender
Hinaus in die Freiheit des Ozeans
Weit weg vom Festland
In den Weiten des Meeres
Auf den sanften Wellen
Segelfahrt so fern
Die Leichtigkeit genießend
Freie Luft atmend
Den Kurs selbst bestimmend
Aus einer munteren Laune heraus
Doch insgeheim verfolgt,
jede Bewegung aufgezeichnet vom Sender,
übermittelt und kategorisiert.
Exakt verortet, jede Sekunde!
Die Freiheit,
lediglich eine Illusion.
Ein armer Schuhputzjunge
Für die kärglichen Dollar,
die er am Abend zählt,
muss er tagsüber
viele Schuhe putzen.
Die Leute schauen auf ihn herab,
im wortwörtlichen Sinne,
nehmen ihn kaum wahr,
wenn dann eher als störend.
Der Schuhputzjunge
Er kennt sein Schicksal
Und doch möchte er es ändern
Die Unabänderlichkeit aufheben
Seinem Leben einen neuen Kurs geben
Er spart das Geld
Legt alles zusammen
Hoffentlich wird es reichen
Für etwas Besseres
Schlechter Ehemann einer wunderbaren Frau
Das Glück gehabt zu haben,
auf eine solche Traumfrau zu stoßen,
wunderbar und treu,
loyal und humorvoll.
Hat er sie verdient?
Warum hat er es geschafft?
Ist das fair gewesen?
Bei einem solchen Ehemann?
Schlecht wäre noch untertrieben,
er fing nie an, sie wirklich zu lieben,
er hat sie betrogen,
oftmals belogen,
sogar geschlagen.
Wie konnte ein Rüpel
ihr wundervolles Herz gewinnen?
Muss es denn immer
so hässlich enden?
Zum Glück nicht Mortimer!
Hätte Micky Maus tatsächlich Mortimer geheißen,
könnte Walt Disney seine Idee gleich wegschmeißen.
Dieser fürchterliche Name wurde verhindert
durch seine Frau, die so manche Fehlentscheidung mindert.
Manchmal kann sich selbst ein Genie verbeißen.
Ein Junge in Todesangst
Er wollte hineinschauen,
nur zum Spaß,
beugte sich über den Rand,
viel zu tief,
verlor den Halt und fiel.
Tief hinein in den Brunnen
Ein langer ausgetrockneter Schacht
Die Landung hart
Bewusstlos
Als er aufwachte,
da war alles dunkel,
Panik stieg in ihm auf.
Er wollte doch nur gucken
und die Dinge
nahmen einen solchen Lauf!
Vom Vater auf den Sohn übertragen
Das große Erbe
Das viele Geld
Das riesige Vermögen
Übertragen vom Vater
Angenommen vom Sohn
Von Generation zur nächsten
Die Steuer fiel nicht an,
ein Trick, um sie zu umgehen.
Legale Konstruktion
Das Recht sieht es vor.
So treffen Steuern fast alle,
nur einige wenige
wissen sie auszuschalten.
Ungerechtigkeit im System
Gleichheit mit Füßen getreten
Die Zeit der Quacksalber
Wenn Fakten keine Rolle mehr spielen,
dann haben Quacksalber Hochkonjunktur.
Sie verschreiben eine Tinktur,
verraten die Patienten nur.
Sie versprechen
das Blaue vom Himmel,
halten nichts
und streichen das Geld ein.
In diesen Zeiten gedeihen sie,
so einfach war es auch noch nie,
mit billigen Sprüchen Leute anzulocken
und sie dann anschließend abzuzocken.
Seine heruntergekommene Bude
Gesäubert wurde schon lange nicht,
in seiner Bude brennt schummriges Licht.
Alles ist hier heruntergekommen,
man läuft durch die Wohnung ganz benommen.
Nur auf ein schnelles Hinausgehen ist man erpicht.
Der Internatschampion
Er aß immer brav Spinat,
war der Stärkste im Internat,
hob das meiste Gewicht,
kein anderer Champion war in Sicht,
doch dann brach er sich den Fuß auf dem rutschigen Laminat.
Wir kennen unsere Feinde nicht mehr
Sie greifen aus dem Nirgendwo an,
so unauffällig, wie man nur kann,
kommen immer aus dem Hinterhalt,
verschwinden dann auch bald.
Die Hacker sind nahezu unsichtbar,
darin liegt ihre große Gefahr,
ihre Infrastruktur ist klein und billig,
sie sind zu allem willig.
Die Feinde kennt man heute nicht mehr,
klare Gegner möchte man so sehr,
doch heute scheint alles zu verschwimmen,
die alten Fronten gänzlich zu zerrinnen.
Das Orangene im Himmel
Wenn die Sonne untergeht,
der Himmel in Orange steht.
Er leuchtet wie ein Wunderwerk,
so schön und hell.
Plötzlich ist der Himmel nicht mehr blau,
wie er es sonst trägt zur Schau,
er hat gewechselt sein Aussehen,
ein neues Farbkleid angezogen.
Dieser Wechsel ist pompös,
so ausgetauscht und rundum erneuert,
als sei ein Wunder geschehen,
wie jeden Abend beim Sonnenuntergang.
Suppe für die französischen Verteidiger
Müde von der Burgverteidigung
brauchen sie eine Stärkung.
Da kommt die Suppe gerade recht,
vom Rittersmann bis zum Knecht
freuen sich alle auf die Verköstigung.
Der ewige Schulschreck
Kein Schüler diesen Lehrer mag,
nicht mal für einen Vormittag.
Er bringt alle gegen sich auf,
sorgt für Ärger und das zuhauf.
So wird der Schulbesuch richtig arg!
Raketenschuss aus dem unzugänglichen Hinterland
Gut versteckt und verschanzt
Hinter den hohen Bergen
Aus sicherer Reichweite
Da schießen die Feiglinge
mit ihren Raketen
Aus dem Hinterland
Nur schwer zugänglich
Eine weite Strecke
Sie wissen,
dass die anderen
nicht kommen können.
Sie nutzen die Schwäche
Hinterrücks und mit List
Üben Angst und Schrecken aus
Verbreiten Todesfurcht
Bekanntschaft mit dem Straßengraben
Riskiere ich am Steuer Kopf und Kragen,
dann lande ich im Straßengraben.
Besser man fährt mit Vorsicht
und eingeschaltetem Licht,
sonst folgen Verletzungen und Narben.
Die Kopfgeldvereinbarung
Vereinbart wurde ein saftiges Kopfgeld
für diesen gefährlichen Revolverheld.
Doch trotz schriftlicher Vereinbarung
kommt es nicht zur Auszahlung,
als er den Verbrecher stellt.
Der Gruß der Todgeweihten
Wenn die Todgeweihten sich zum letzten Mal grüßen,
muss es einer mit seinem Leben büßen.
Wenn erst der Kampf beginnt
und das erste Blut rinnt,
landet einer unter des anderen Füßen.
Verlegung als Gegenleistung
Geplaudert,
das hat er
und nicht zu knapp.
Hat über alles
und jeden ausgepackt.
Gab Tipps
und wichtige Hinweise,
Routen und Beweise.
Der Deal war einfach
und ziemlich fair:
„Sag die ganze Wahrheit
und es gibt den Gefangenentransfer.“
Mit der Verlegung
in ein anderes Gefängnis,
würde ihm das Auspacken
nicht werden zum Verhängnis.
So wurden alte Weggefährten
verraten und verkauft,
selbst gute Freunde
nicht mehr verschont.
Das Flagschiff der Flotte: Vom Kurs abgekommen?
Das Paradeschiff
Aushängeschild der Marine
Die Nummer eins der Flotte
Vom Radar verschwunden
Als hätte der Ozean es verschluckt
Vom Kurs abgekommen?
Ein Mysterium nimmt seinen Lauf
Muss man auf Meeresgrund nach ihm suchen?
Bahnt sich eine Katastrophe an?
In diesem Gebiet gab es viele Unfälle
Flugzeuge und Schiffe einfach verschwunden,
verschluckt und nie mehr wiedergesehen.
So könnte es wieder laufen,
ein weiteres Geheimnis,
ein zusätzliches Rätsel,
das niemand lösen wird.
Eine tiefgehende Begutachtung
Niemand schenkt ihr Beachtung,
dieser gründlichen Begutachtung.
Dabei ist im Papier alles erklärt,
die Sachlage mehr als nur geklärt,
doch die Kommission reagiert mit Verachtung!
Ein Rücken mit Kunstwerk
Eine Tätowierung mitten auf dem Rücken,
von einem bekannten Künstler gestochen,
die mag ihn Kunstkreisen entzücken,
denn manche haben viel Geld dafür versprochen.
So wird der Träger permanent belästigt,
ob man die Haut nicht könnte abnehmen
und dann wieder etwas Neues drannähen.
Doch er wehrt sich,
sieht es nicht ein,
ein lebendes Kunstwerk zu sein.
Das Geld ist nicht alles in der Kunst,
es geht um Schönheit und um Gunst.
Dazu kommt ein gewisser Geist,
den da draußen kaum einer aufweist.
Ein Innenminister hat Böses vor
Ein Minister möchte es zum Kanzler bringen,
wie kann er dies denn nur erzwingen?
Was für Hebel muss er betätigen,
damit er kann seine Macht festigen?
Dann fällt ihm etwas ein, wie es mag gelingen!
Eine Zeitung voller Löcher
Im weitläufigen Park auf einer Bank
er tief in seiner Zeitungslektüre versank.
Doch dies sah nur scheinbar so aus,
in Wirklichkeit schaute er durch gebohrte Löcher hinaus.
Er beobachtete Passanten; einfach nur krank!
Unmenschlicher Durchhaltewillen
Woher kommt dieser Wille?
Wozu die Unbeugsamkeit?
Woraus stammt diese Kraft?
Sie hat eine Ausdauer,
Unmengen an Energie,
ein Durchhaltewillen,
der endet nie.
Manchmal fragt man sich,
ist es ein Mensch
oder ein anderes Wesen?
So recht kann man sie
nicht erklären.
Sie ist ein Phänomen
aus anderen Sphären.
Ohne Neid muss man akzeptieren,
gegen sie kann man nur verlieren.
Sie ist das Ausnahmetalent,
das ganze Sphären von den Normalen trennt.
Ein Kuss unterm Mistelzweig
Stehst du unter dem Mistelzweig,
alsbald schweig!
Nun wirst du müssen,
sie einmal zu küssen,
sonst bekommst du ins Gesicht die Schüssel voller Teig!
Einmal Arzt, immer Arzt
Hat man den Hippokratischen Eid geleistet,
man ein Leben lang daran gebunden ist.
Der Arzt und der Patient
Das besondere Verhältnis
Vertrauen und Verantwortung
Ist man einmal Arzt geworden,
man immer Arzt bleibt.
Die Rolle streift man nicht ab,
die Verantwortung legt man nicht ab.
Es ist eine geistige Einstellung,
man verfolgt sie ein Leben lang,
man richtet seine Existenz daran aus,
man lebt es in jedem Atemzug.
Gebräunte Muskeln
Der Oberkörper ist ganz braun,
das Körperfett sieht man kaum.
Die Muskeln sind unnatürlich aufgepumpt,
mit Hilfe von Steroiden, wie ungesund!
Er gleicht einem lächerlichen Clown!
Das Bouquet aus Genua
Ein Blumenstrauß aus Genua,
weit transportiert für diese Feier.
Dieser Anlass unbezahlbar,
die Blüten so wunderbar.
Es leuchtet in allen Farben,
der Duft Italiens strömt ins Zimmer,
eine schöne Note liegt in der Luft,
so rein und frisch.
Der Glanz des sonnigen Südens,
er entfaltet sich gleich mit,
als ob die Sonne des Mittelmeeres,
plötzlich im Raum scheinen würde.
Die amerikanische Flotte kentert
Torpedos aus allen Rohren,
die sich durch den Stahl bohren.
Bomben, die hernieder prasseln
und eine Abwehr vermasseln.
Warnungen, die stießen auf taube Ohren!
Ein Abgang mit Dampf
Sie setzt sich langsam in Bewegung,
schnauft und lässt viel Dampf ab.
Ein Drehmoment der absoluten Stärke
Ein Antrieb, der Tonnen zieht.
Die Dampflokomotive fährt nun los,
ein infernaler Geräuschpegel.
Die Ohren betäubt,
die Nase nimmt den Dampf auf,
vor so viel Kraft
steht man wie gelähmt daneben.
Was für ein Stahl-Monster
sich da in Bewegung setzt,
mit Kohle und mit Wasser,
die Elemente treiben an.
Eine Sicherheitsspielanlage
Das neue Sicherheitssystem und die Alarmanlage
sind für Erwachsene ein Spielzeug für regnerische Tage.
Es gibt so viele Knöpfe zu drücken,
zu schließen so viele Sicherheitslücken.
Es entwickelt sich zu einer richtigen Plage.
Die Liste der besten Absolventen
Die besten Universitäten
Die begabtesten Absolventen
Die höchsten Punktzahlen
Besten Noten
Glänzende Zukunftsaussichten
Die Liste ist nicht lang,
aber höchst wertvoll,
intern erstellt,
sorgsam geführt,
beliebt bei den großen Unternehmen.
Sie sichern sich gerne,
die nächste Generation
an klugen Köpfen,
an Nachwuchstalenten.
Wer weiß,
vielleicht steht auf eine
der Listen
der nächste Steve Jobs?
„Macht es euch einfach!“
Wer sich es im Leben immer macht kompliziert,
der den Kürzeren zieht und nur verliert.
Macht es Euch auf diesem Planeten schön einfach,
haltet den Ball lieber nicht hoch, sondern flach.
So deutlich weniger Unangenehmes passiert.
Eine Banane anstelle eines Revolvers
Ausgebeult ist die Manteltasche suspekt,
als wenn sich darin ein Revolver versteckt.
Doch es ist nur ein Bluff, nämlich eine Banane,
damit erschreckt er seine Kumpane.
So verhält er sich ziemlich inkorrekt!
Noch nie ein Einstellungsgespräch geführt
Die Beförderung
kam schnell,
der Posten
ziemlich hoch.
Personalentscheidungen,
keine leichten Urteile,
wer darf bleiben,
wer muss gehen,
wen sollte man aufnehmen?
Zu Anfang
ein Einstellungsgespräch,
zum Glück keine Kündigung.
Nervös sitzt sie auf ihrem Sitz,
als würde sie sich den Fragen gleich
stellen müssen.
Das erste Mal
jemanden einstellen,
ist auch das erste Mal
keinen zu nehmen.
Ort ohne Gnade
Die Hölle ist ein gnadenloser Ort.
Satan sein Regiment dort führt ohne Wort,
dafür mit unendlichen Seelenqualen.
Sünder für ihre Taten bezahlen,
wegen Kriegsverbrechen, Vergewaltigung oder Mord.
Ein sicherer Panikraum
Hat einen die Panik übermannt,
ist man von einem Einbrecher weggerannt,
dann geht man am besten in den Panikraum.
Dieser ist ein Sicherheitstraum,
darin ist man dann ganz entspannt.
Herrschaft der Shōgune
Japanischer Schwertadel
Durch das Katana aufgestiegen
Mit Blut, List und Tücke nach oben
Der Anführer,
Shōgun als Titel,
Bestimmer über Leben und Tod,
Krieg oder Frieden.
Jahrhundertelang wurde gekämpft,
mal die einen,
mal die anderen,
verloren haben immer alle.
Auf einer kleinen Inselgruppe,
so viel Streit bei so wenig Platz,
es musste so enden,
bei diesem Gelände.
Das Verhör der anderen Art
Keine Fragen werden gestellt,
Fallen werden aufgebaut,
man spricht ganz ungezwungen
über Gott und die Welt.
Harmlose Äußerungen,
nette Gesprächsatmosphäre,
freundlicher Ton.
Doch dann schnappen die Fallen zu,
subtil und brutal,
schnell und umfassend.
Ein Verhör der anderen Art
Schwer zu erkennen
Hart zu durchkreuzen
Der Keller und seine Finsternis
Die Treppe hinunter,
sie knarrt und knirscht,
das Holz ist alt.
Unten dann endlich angekommen
Dunkelste Finsternis
Intensives Schwarz
Ein Geruch der Kälte
Duft kalten Metalls
Die Hand vor Augen nicht zu sehen
Wo ist der Schalter?
Wo bleibt das Licht?
Doch er findet ihn nicht.
Weit entfernt leuchtet etwas auf,
ein kleiner Punkt ganz weiß.
Mal dreht er im Kreise,
mal steht er still.
Was es wohl will?
Plato, die Hausratte
Die Ratte des Hauses hat einen eigenen Namen,
läuft oft umher und erschreckt die Damen.
Er ist immer auf der Suche nach einem neuen Käse,
am liebsten einen aus Italien, vielleicht Varese.
Außerdem frisst er auch gerne Leinsamen.
Das abgefackelte Fluchtfahrzeug
Ganz klar das Tatfahrzeug
Nur leider abgebrannt
Vollkommen vernichtet
Eine schwarze Masse
aus geschmolzenem Metall,
deformiert und unkenntlich geworden.
Die DNA ist nicht mehr brauchbar,
die letzten Spuren
im Brand aufgelöst,
in den Flammen verbrannt.
Eine schnelle Spurensuche
Erfolglos und hoffnungslos
Die sind über alle Berge,
kein Hinweis ergibt sich.
Die Entführung aus dem Tempel
In alten archaischen Zeiten
Der Tempel der Gottheiten
Entweiht und angegriffen
Die Priesterinnen entführt
Von den Barbaren
Auf großen Pferden
In Richtung Norden geritten
Die Katastrophe für die Zivilisation
Der Glaube in schwerer Gefahr
Wie konnten die Gottheiten zusehen?
Ein Rachefeldzug
In grauer Vorzeit
Eine Verfolgungsjagd
Fährte wird aufgenommen
Vielleicht ist es noch nicht zu spät,
die Priesterinnen zu retten,
die Gottheiten zu rächen!
Nach Hause geschickt
Schlecht bezahlt und ausgebeutet
Als Tagelöhner auf dem Bau
Als Handlanger, ungelernte Hilfskraft
Den kärglichen Lohn,
den hat er gespart,
nichts ausgegeben,
alles in seine Jacke eingenäht.
Sein Ziel jeden Monat
Das Geld nach Hause zu schicken
Damit seine Familie überlebt
Über die Runden kommt
Sie warten immer auf sein Zeichen,
für sie ist er der Held im Ausland,
der Ernährer.
Ein fliegender Crash
Beim Monstertruck-Rennen heben ab zwei Boliden,
von der Art her sind es die richtigen soliden,
treffen in der Luft aufeinander,
brechen anschließend auseinander.
Die Fahrer beenden diesen Sport wegen ihrer Lieben.
Selbst gezapftes Bier
Das selbstgemachte Hausbier
ist ein Genuss und eine Zier.
Man kann es guten Gewissens trinken,
die großen Marken nur hinterherhinken
mit ihrer teuren Werbung und Geldgier.
Schlechtes Ende einer Bardame
Es war von ihr nicht gerade weise,
sich zu begeben in schlechte Kreise.
Ihre Bekanntschaften in der Bar
sind gelinde gesagt sonderbar.
Es endete tragisch mit ihr auf einer Fernreise.
Absonderlichste Abscheulichkeiten ausgedacht
Keine Foltermethode bleibt unausgedacht
und wird nicht zum vollsten Wahnsinn entfacht.
Jede Abscheulichkeit
wird Gewissheit
und anschließend Niedertracht.
Nordkoreanische Spionageabwehr
In Nordkorea ist die Spionageabwehr recht leicht,
sie machen alles dicht, niemand ins Land schleicht.
Sie besetzen ihren Geheimdienst aus eigenen Reihen,
so können Schläfer im Stillen nicht gedeihen.
Ihr Ziel haben sie so erreicht!
Die Gärten von Genua am Abend
Das Mittelmeer spendet
keine frische Brise,
die Luft sie steht,
kein Wind weht.
Genua am Abend
Die Felsküste stark abfallend
Ohne Sonne nimmt der Duft
der Blumen mächtig zu.
Der Garten erweckt sich selbst,
ohne Sonneneinstrahlung,
da entfaltet sich olfaktorisch
das Pflanzenreich.
Als hätte die Sonne alles geschluckt,
sich alles Untertan gemacht,
doch wenn sie langsam untergeht,
sich Vieles im Garten regt.
Ein duftiges Bouquet entsteht,
es bis zum Morgen nicht vergeht,
so gut riechend kann der Abend sein,
die Nacht ist ganz mein.
Gewaltig unter Druck
Im Job steht man manchmal gewaltig unter Druck,
die Arbeit erledigt sich eben nicht ruckzuck.
Tagsüber gerät man fast unter die Räder,
abends nimmt man Entspannungsbäder.
Bei solcher Belastung geht man irgendwann kaputt.
Klimmzug mit Mühen
Wenn man sich selbst nicht kann stemmen,
sollte man sich hinter das Training klemmen.
Was bringt einem das höchste Hantelgewicht,
wenn man sich selbst kann hochziehen nicht?
Man sollte sich von falschen Vorstellungen trennen.
Die Dekadenz des Goldbestecks
Ein kleiner Koffer
voller Besteck,
ein exquisites
goldenes Set.
Man führt mit jedem Bissen
wahre Schätze zum Mund.
Mit jeder Bewegung
werden Unzen voller Gold
getragen und gestemmt.
Ein krankes Besteck!
Auf diesem Planeten
sterben manche den Hungertod,
während andere
mit verzierten Goldbarren essen.
Dekadent ist solch Verhalten,
deshalb ist alles so gespalten,
was für den einen ist völlig normal,
ist für den anderen eine Qual.
Die weiße Prachtstraße in Orléans
Zielgerade zur Kathedrale
Eine genaue Linie bis zum Kirchenportal
Weiß und edel
Breit und endlos lang
Orléans Prachtstraße
Schon Jahrhunderte alt
Unangetastet
Der gleiche Verlauf
Bereits Jeanne d’Arc war auf ihr,
ihre Schritte trug die Straße,
die Heilige wandelte hier
in göttlicher Mission
zur Befreiung Frankreichs.
Es wehen heute noch
die französischen Fahnen,
der Wind bewegt sie
in alle Richtungen.
Schnell zurück an den Küchentisch
Nach der Arbeit zurück an den Küchentisch,
das Essen genießen und zwar frisch.
Wohler fühlt man sich nach ein paar Happen,
da mag es auch wieder mit dem Lächeln klappen.
Egal ob Steak, Gemüse oder Fisch.
Ihre permanente innerliche Zerrissenheit
Nie weiß sie wirklich,
was sie eigentlich will,
hin und her gerissen,
unfähig sich zu entscheiden.
Hat sie etwas erreicht,
sie es eigentlich gar nicht will.
Wozu dann die ganze Arbeit?
Sie weiß es nicht.
Will sie etwas haben,
dann muss es unbedingt sein.
Warum dieser Eifer?
Keine Antwort!
Es ist ihre Zerrissenheit,
die schon anhält eine halbe Ewigkeit,
die sie antreibt und bremst zugleich,
was für ein eigener innerer Streich!
Wie soll sie sich davon nur lösen?
Kann sie sich davon erlösen?
Gibt es wirklich eine Heilung
oder ist das ihr Wesenszug?
Die gekaufte Polizeimarke
Er wollte jemand Offizielles sein,
einer, der etwas hermacht,
der etwas ausstrahlt und repräsentiert.
Er kaufte sich die Marke,
dieses schwarz goldene Stück Metall,
dieses kleine Ding
mit der großen Macht.
Er hielt die Marke in den Händen,
spürte dessen Energie,
die Aura des Gesetzeshüters,
die unnahbare Autorität.
Doch diese Marke allein,
sie reicht nicht.
Drum kam eine Uniform dazu,
die war angezogen im Nu.
Plötzlich stand im Spiegel vor ihm,
ein Polizist in voller Blüte.
In ganzer Montur,
in vollständiger Pracht,
er leise zu seinem Spiegelbild lacht.
Sodann verließ er das Haus,
ging auf die Straße hinaus.
Die Leute grüßten ihn respektvoll,
nahmen ihn plötzlich ganz anders wahr.
Er hatte erreicht, was er wollte,
wahrgenommen und respektiert zu werden,
einmal im Mittelpunkt zu stehen,
einmal die Erde um sich drehen lassen.
Schluss
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