GedichteJahr 2014

Gedichte – Limericks – Schaffensperiode Oktober 2014




Flammeninferno in Chemiewaffenfabrik

Wenn Chemikalien Feuer fangen,
viele Leute um Gesundheit bangen,
es brennt dies, es lodert das,
giftige Abgase freigesetzt,
Explosionsgefahr steigt immens.

Ein Inferno nimmt seinen Lauf,
Feuerwehrmänner zuhauf,
doch auch sie können nicht stoppen,
den Wahnsinn, der sich entzündet hat.

Chemiewaffen, die gefährlichsten von allen,
wenn sie in die Luft gehen,
dann bricht die Hölle los.

Endzeitstimmung
Höllenvisionen werden wahr
Das Tor zur Unterwelt offen

Es lodert und flammt,
man sieht kein Ende,
keine Besserung,
der schlimmste Fall
ist eingetreten.





Wohl platzierte Schläge

Wer hat denn wirklich das Sagen?
Der, der die Schläge platziert in den Magen,
der die Leute zusammenschlägt,
sie mit Gewalt von der Straße fegt,
als würde er die Mitmenschen jagen.





Der Baumarkt-Berserker

Jedes Wochenende geht er in den Baumarkt,
er seinen Wagen gleich am Eingang parkt,
Dann kauft er viele Spanplatten,
Hammer, Nägel und Holzlatten,
sein Handwerkerwille ist mal wieder erstarkt.





Fürchterliche Furunkel

Auf seiner Haut gibt es viele Furunkel,
die sind hell-eitrig und nicht dunkel,
sie haben eine riesige Eiterbeule,
Ausdrücken geht nur unter großem Geheule,
viele Witze muss er sich anhören von seinem Kumpel.





Die Friseuse Melanie

Es war mal eine Friseuse namens Melanie,
die sah bei der Arbeit so viel Haar wie nie.
Nachts träumte sie davon,
als stünde sie im Friseursalon,
so wild und groß war ihre Haarfantasie.





Latein klappt besser

So mancher Schüler spricht lieber Latein,
als diese moderne Sprachen-Pein,
er liest lieber Caesar, Horaz und Sallust,
stillt so seinen ungeheuren Sprachen-Durst,
und lässt das Englisch lieber gleich sein.





Brandermittlung in Van Nuys

Wer hat den Brand gelegt?
Wer hat den Kanister bewegt?
Wie hat man das Feuer entfacht,
es zum Lodern gebracht?
Welcher Beweis die Täteridentität verrät?





Telefonitis – Eine Krankheit

Der ständige Griff zum Telefon,
das permanente Plaudern,
ohne Pause lange telefonieren,
stets nach der Leitung gieren.

Immer jemanden anrufen müssen,
die Abhängigkeit eine Stimme zu hören,
die Sucht nach dem Hörer,
die Bestätigung durch den Zuhörer,
sie nennt sich Telefonitis.

Wie war die Welt nur ohne Telefon?
Ohne die akustische Berieselung?
Keine Standleitung,
keine Stimmen aus fernen Ländern,
nur Ruhe und Gelassenheit.





Vater oder Sohn heiraten?

Der eine alt, steinreich mit viel Moos,
der andere jung und mittellos,
lieber einen großen Altersunterschied
oder den sicheren sozialen Abstieg?
Die Fragen lässt die Braut werden ratlos.





Kaiser im Verfolgungswahn

Nach dem Mord an seiner Mutter,
da hört er Stimmen in seinem Kopf,
auch die der Ermordeten.
Mal spricht sie in sanftem Ton zu ihm,
mal wird er wüst beschimpft,
erhält Befehle oder Aufforderungen,
vor die er sich so fürchtet.

Der Kaiser misstraut nun allen,
niemand darf sich ihm mehr nähern.
Er wittert Verrat und Mord,
an jeder Ecke,
bei jeder Gelegenheit.

Besonders nachts,
da wird es schlimm,
die Stimmen unerträglich.
Er will nicht hören,
doch entfliehen kann er nicht,
drum meidet er das Licht,
vergräbt sich ein in seiner Villa,
bis er wird ein ganzer Spinner.





Erbitterter Kampf um alles

Essensrationen, täglich eingeteilt,
Marken und Kalorienzählung,
Tauschhandel und Schwarzmarkt,
ein Kampf um alles oder nichts.

So hatte sich das keiner vorgestellt,
wie eine Industrienation
in diese Schwierigkeiten fallen konnte,
in diesen Abgrund an Hunger und Verzweiflung.

Tagein, Tagaus, Verteilungskämpfe,
das Essen, ein so knappes Gut.
Man friert und hungert,
die Katastrophe,
sie ist voll eingetreten.
So plötzlich über alle gekommen,
wie ein Komet, der einschlägt.





Gegenwart offenbart die Vergangenheit

Das gegenwärtige Hier und das Jetzt,
sie werden bestimmt und festgelegt,
nicht nach Zufall oder Schicksal,
sondern nach der Vergangenheit.

Es sind die Erfahrungen,
das Erlebte,
der Schatz oder die Last der Vergangenheit,
die die Gegenwart bestimmen und offenbaren.

Das Vergangene regiert noch immer,
es wird nie abgeschüttelt werden,
es bleibt bestehen und vergeht nicht,
sondern legt letzten Endes alles fest.
Vergangene Vorbestimmung des Lebens





Ein vermeintlich gekidnapptes Staatsoberhaupt

Der argentinische Staatspräsident
ist ein leidenschaftlicher Jogger, der gerne rennt.
Er läuft einen Marathon seit dem Morgen,
alle glauben, er ist gekidnappt worden,
die Polizei schon die Straßen durchkämmt.





Die Rocktasche des Aristokraten

In seinem herrschaftlichen Anwesen,
da läuft er gerne faul umher,
im Morgenmantel,
die Hände in der Rocktasche,
die Pfeife im Mund.

Er schreitet ab,
das große Wohnzimmer,
den Ballsaal,
geht seitlich durch die Tür,
hinaus in den Park,
die Allee entlang,
schlendert an den Bäumen.

Die Welt,
wie geschaffen
ist sie für ihn!
Die Diener dienen,
die Putzkräfte putzen,
die Gärtner gärtnern,
so soll es sein!

Seine Herrschaft des Ranges und des Geldes,
sie ist unantastbar und nicht hinterfragt.
Sie scheint schon ewig so zu dauern,
das wird sich doch niemals überdauern!





Die exploitierten Bodenschätze

Die Steine und das Mineral,
so selten und so nachgefragt,
das gibt es praktisch nur hier,
so wird gegründet das neue Bergrevier.

Ausgehoben werden die Gruben,
die Zahnradbahn errichtet,
die Fahrstuhlmontage aufgebaut,
die perfekte Welt zum Abbau,
hier wird sie schnell aus dem Boden gestampft.

Es rollen die Waggons,
vollbeladen bis zum Anschlag
mit Erz und seltenen Erden,
jede Ladung ein Vermögen wert.
Doch irgendwann ist nichts mehr da,
was sich noch ausbeuten lassen könnte.
Leer liegt sie dann da,
die Landschaft!





Gebäudereste stürzen ein

Zuerst das Dach,
die Ziegel mit einem lauten Krach,
dann die Gartenmauer,
anschließend das erste Geschoss,
bis dann irgendwann
auch die Grundmauern nachgeben.

Stück für Stück,
das Haus stürzt ein,
nach dem Tod der alten Frau,
war alles vergebens.

Keine Erben,
der Staat nicht zuständig,
so vergammelte alles
langsam vor sich hin,
bis die Zeit das Haus abriss.
Trauriger Anblick,
eines stolzen Bauwerks,
die Zeit lässt eben nichts stehen.





Sachte die Kupplung kommen lassen…

Der Fahrlehrer wird nicht dafür bürgen,
dass der Schüler das Auto nicht wird abwürgen,
die Kupplung lässt dieser viel zu schnell kommen,
der Motor aus, man hat es vernommen,
so kriegt er nie den Führerschein, der Jürgen!





Verschlungene Wege, die nirgendwo hinführen

Wege, die ins Abseits führen,
da gibt es viele,
so zahlreich wie Sand am Meer.

Pfade, die nur ein Holzweg sind,
die Menschen in die Sackgasse bringen,
in schlimme Gefilde, meist ohne Wiederkehr.

Verschlungene Trampelpfade,
so düster mitten im Wald,
gänzlich abgelegen, keine Seele in der Nähe.

Routen so weit wie gefährlich,
so hart wie unabsehbar,
warum nur wählen manche
diesen steinigen Weg?





Nennen Sie mich nicht so!

Von oben herab behandelt,
hochnäsig und arrogant diese Frau,
sie glaubt etwas Besseres zu sein,
dabei ist sie etwas Schlechteres.

Furchtbarer Charakter,
ekelhaftes Benehmen.
Sie befiehlt und beleidigt,
hasst und intrigiert.

Wie oft wollte ich,
nicht so genannt werden!
Hunderte Male darum gebeten,
doch anders bezeichnet zu werden.
Hat nichts gebracht,
so gar nichts genützt!





Ein Bückling vor ihrer Majestät

Die Fußballer nach ihrem Sieg
In teuren Anzügen im Palast
Ausgezeichnet für den Erfolg
Von der Majestät höchstpersönlich

Sie verbeugen sich,
so wie es sich gehört,
der Prolet und der Pöbel,
die nichts und niemanden ernst nehmen,
so gar nichts respektieren,
die sind plötzlich lammfromm und nett.

Wie ausgetauscht,
kaum wiederzuerkennen,
was eine Einladung in den Palast,
so alles bewerkstelligen kann!





Ein erzwungenes Selfie

Bekannt und berühmt,
so oft fotografiert,
so zahlreich abgelichtet,
öfters als manches Wahrzeichen.

Vor allem die Selfies
mit den besessenen Fans,
die unbedingt mit aufs Bild müssen,
um jeden Preis sich mit dem Idol
ablichten lassen müssen,
als wäre das der Sinn ihres Lebens,
als liege darin der Zweck ihrer Existenz.

Erzwungen sind die Fotos,
von Freiwilligkeit keine Spur,
der Zwang in der modernen Welt,
er nimmt doch merklich zu.





Von der Gewissheit des Wissens

Das Wissen gibt Sicherheit,
es gibt diese Gewissheit,
dass alles, was rundherum passiert,
am Ende erfasst wird und klassifiziert,
erklärbar wird und verstanden werden kann.

Die Welt geistig zu durchdringen,
manches Rätsel zu lösen,
den Schleier des Unwissens zu lüften,
Erkenntnis zu allen zu bringen.

Denn erst das Wissen gibt der Existenz,
dieses gewisse Etwas,
diese mit Gold nicht aufzuwiegene Bestimmung,
das sichere Durchdringen der Unwissenheit.





Das Untergrundradio

In der Anonymität senden
Aus der Dunkelheit agieren und moderieren
Unerkannt einen Radiosender betreiben
Manch Wahrheit verkünden
Viel Kritik loswerden
Alles thematisieren dürfen
Denkverbote umgehen
Maulkörbe aufsprengen
Geistige Mauern einreißen

Im Untergrund die Wellen erzeugen,
sie verteilen sich in der Luft,
erfassen den Raum,
werden vom Radio wiedergegeben,
die Gehirne angeregt zu denken,
das ist der Kreislauf,
so sollte es sein.





Vater-Sohn-Treffen

Ohne Mutter Ungesundes essen,
da werden keine Möhren vermessen,
da gibt es Salzstangen, Chips und Bier,
vollumfänglich gestillt wird die Fastfood-Gier,
so unterschiedlich sind eben die Interessen.





Ein Brandopfer zu Ehren

In stiller Andacht der ganze Stamm,
zu Ehren des Häuptlings die Zeremonie,
ein Brandopfer am Abend erbracht,
kurz bevor hereinbricht die Nacht.

Die Flammen, sie gehen gleich aus,
das Verbrannte ist nur noch Aschestaub,
der schwarze Nebel steigt auf in die Luft,
vermischt sich mit dem Abendwind zu einem Duft.

Ein herrliches Bild
Würdevoll und perfekt
In sich stimmig
Harmonische Totenfeier





Langes Leben für eine Ratte

So mancher Nager lebt recht lang,
als würde er getrieben von einem Lebensdrang,
als hinge er so sehr an seinem Leben,
stemmt sich der unentrinnbaren Zeit entgegen,
konträr zu seiner Existenz und dessen Gang.





Wiederkehr des Weltenretters?

Der Weltenretter
ist ein richtig Netter,
er rettet den Planeten
vor gefährlichen Kometen
und sorgt für gutes Wetter.





Die Bühne der Eitelkeiten

Abgehungerte Models,
auf Knochen heruntergehungert,
Gesicht eingefallen,
die Beine nur noch dünne Stelzen,
sie wirken krank und zerbrechlich.

Ihre Eitelkeit treibt sie dazu,
sich selbst so aufzugeben,
mitzuschwimmen im Diät-Wahnsinn,
sich wie ein Objekt
auf der Bühne zu degradieren.

Das Blitzlichtgewitter,
der Applaus,
genau danach sind sie süchtig
geworden.





Aufbruchstimmung in Europa

Festgefahrene Situation
Man ist behäbig geworden!
Satt und zufrieden
Langweilig und lustlos

Die frühere Aufbruchstimmung,
sie ist weg,
vollkommen verschwunden,
so ganz abhandengekommen.

Warum nur ist Europa so passiv?
Von amerikanischer Dynamik,
da fehlt hier jede Spur,
von chinesischem Eifer,
ist hier nichts zu sehen.

Europa,
mit sich selbst beschäftigt.
Hoffentlich geht ihm nicht,
die Luft dabei aus.





Nette Verwandte in der Heimat

Kaum ist man von seiner Heimat weg,
dann beginnen die lieben Verwandten,
sich alles unter den Nagel zu reißen,
die Intrigen zu forcieren.

Die Abwesenheit wird ausgenutzt,
man stiehlt und manipuliert Testamente,
ändert Hinterlassenschaften,
die Raubzüge beginnen.

Bei diesen Verwandten,
da braucht man keine Feinde
und kein Unglück.

Ein schwerer Schlag
Baldige Heimkehr naht
Das wird ein Wiedersehen werden,
ohne Freude und Feier.





Die Fahrradinspektion

Wer ohne Licht fährt, dem drohen
hohe Bußgelder und eine Fahrradinspektion,
dabei werden vielleicht andere Mängel festgestellt,
der Bußgeldbescheid dabei in die Höhe schnellt,
sich nicht an die Regeln zu halten, ist eben keine Option!





So zeigt man Größe

Feinde mit Milde zu begegnen
Barmherzigkeit zu pflegen
Güte zu kultivieren
Nachsicht zu üben
Verständnis zu haben

Größe in der Persönlichkeit und im Charakter
Seltenheitswert
Das ist der Wert eines Menschen
Die Besonderheit der menschlichen Existenz
Der entscheidende Unterschied zum Tier
Der Wille zum geistigen Aufstieg





Eine mittellose Coole

Sie hat alles mitgemacht,
bei jedem dummen Witz gelacht,
hat sich selbst ganz aufgegeben,
um zur Clique dazuzugehören.

Cool, das wollte sie immer sein,
in der Masse, nie allein,
bloß nicht anecken oder eine eigene Meinung,
kein eigener Kopf oder selbstständiger Wille.

Nie viel gelernt, nicht wirklich gearbeitet,
ohne Freunde mittellos geworden,
zu spät hat sie es dann erkannt,
ihre Freunde hatten sie in einen Käfig gebannt.





Der Gong zur Pause

Sie können kaum noch
stillsitzen,
sich nicht mehr konzentrieren,
so sehr sie auf die Uhr stieren.

Die Schüler können es nicht mehr
abwarten,
endlich die Pause zu beginnen,
den besten Teil des Schultages
Willkommen zu heißen.

Der Gong ertönt,
alle kreischen auf,
starten mit einem schnellen Lauf,
rennen raus in den Hof,
sichern sich die Bälle
und spielen los.





Goldfisch mit einem Namen

Sein stiller Compagnon hinter Glas,
im riesigen Aquarium,
so leise und so bewegungslos,
der Goldfisch trägt einen Namen.

Er spricht ihn immer damit an,
als ob er ihn unter Wasser hören kann,
als ob er seinen Namen vernehmen könnte,
unter diesen nassen Massen.

Er hat ein kleines Unterwasserschloss,
in das verzieht er sich ganz oft,
versteckt sich in den künstlichen Algen,
kommt auch bei Namensnennung dann nicht heraus.

Sein kleines Reich,
eingefasst in Glas,
eingebettet in einem Quader,
eine Welt für sich,
so abgeschottet, friedlich.





Die Nummer ist eine Bagatelle

Die Telefonnummer ist eine Bagatelle,
in der Nähe von Paris liegt die richtige Stelle,
dort wird der Anruf hingeleitet,
die Ohren sind ganz aufgeweitet,
für eventuelle Fehler, für alle Fälle.





Des Mönches Met

Im Kloster,
da regiert meist eine harte Hand,
entbehrungsreiche Zeiten,
nicht viel zu lachen,
arbeiten und beten.

Ein kleines bisschen Spaß,
ein wenig Ablenkung,
selbstgemachter Met,
der kommt da gerade recht.

Der Mönch trinkt und entspannt,
wenigstens etwas, was ihm bleibt,
das noch nicht verboten wurde.
Met-Stunde, die schönste Stunde!





Ein Parlamentsprotegé der besonderen Sorte

Ein Emporkömmling,
schnell nach oben gekommen,
aber nicht durch Arbeit,
sondern durch Seilschaft.

Hinter den Kulissen,
da wird geschoben und getrickst,
hochgejubelt und ausgegrenzt,
das Parlament, ein wildes Tiergehege.

Der Protegé, der freut sich,
lacht still und leise in sich hinein,
für ihn läuft es so gut,
seine Karriere fabelhaft,
er kommt immer höher,
wird immer mächtiger.

Leistung spielt hier keine Rolle,
sie scheint sogar hinderlich,
lieber arrogant statt klug,
durchtrieben statt intelligent.
Kluge Leute würden hier
nur unter die Räder geraten!





Die niedrige Skyline LAs

Los Angeles,
diese Stadt am Pazifik,
lieber in die Breite
statt in die Höhe gewachsen.

Eine riesige Fläche eingenommen,
aber nur eine geringe Höhe.
Erdbebensicherheit
Die wenigen Wolkenkratzer,
solide und sicher errichtet,
für das Inferno,
das noch kommen wird.

Niemand weiß wann,
aber es wird passieren,
da möchte LA nicht zu viel verlieren.

Die Skyline niedrig,
die Sicherheit hoch,
so scheint man das Risiko
begrenzen zu wollen.





Besuch beim Theateragenten

Die Fragen,
sie sind eigentlich immer gleich:
Gibt es was Neues?
Neue Rollenangebote?
Interessante Schauspielauftritte?
Hohe Gagen?

Doch meistens schüttelt er den Kopf,
der Theateragent resigniert,
er weiß nur zu gut,
dass es nichts mehr wird.

Die Angebote rar,
die Rollen klein und unbedeutend,
die großen Fische,
sie beißen nicht mehr an.

Der Besuch mutiert zum Spießroutenlauf,
zum unangenehmen Ereignis,
zum ausschließlichen Ärgernis.
Bald wird es wohl
keine mehr geben!





Die heraufbeschworene Krise

Häuserkredite vergeben,
an Leute, die es nicht schultern können,
für Häuser, die es nicht wert sind.

Immer weiter Schulden aufbauen,
die Kredite steigen und steigen.
Der Zins steht gut,
der Markt läuft heiß,
alle wollen profitieren.

Jeder will seinen Gewinn,
die Börse handelt die Kredite,
als Ramschpapiere,
schiebt sie hin und her.

Der Letzte, der sie kauft,
ist der Erste, der fällt.
Die Krise schlägt zu,
heraufbeschworen von allen,
von der Wall Street wie vom kleinen Hauseigentümer,
von den Banken wie vom Vermieter um die Ecke.
Alle waren dabei!
Keiner ist unschuldig.





Der Damm des Hollywood Reservoirs

Gewaltige Tonnen an Wasser
Betonrückhaltebecken
Gigantisches Bauwerk
Lebensader für Viele
Die Farbe dunkelblau

Ein Damm,
der eine Großstadt speist,
das Leben erst ermöglicht,
der Existenz eine Chance schenkt.

Ein Reservoir so groß,
so gehaltvoll,
wie ein kleines Meer,
ein Ozean umschlossen von Land.

Die Voraussetzung für alles,
aber die Garantie für nichts.
Stabilität und Entwicklung,
sie brauchen Wasser,
sonst läuft nichts.





Einsichten am Brunnenrand

Vielleicht das leise Plätschern,
oder das einsame Sitzen,
das ihn nachdenklich werden ließ.

Am Brunnenrand so still,
so zurückgezogen,
er sitzt und denkt.

Überlegt was sie als nächstes macht,
denkt über seine Lage nach.
So nah am Wasser wird er melancholisch,
die Aussichtslosigkeit nimmt zu.

Was tun?
Es fließt im Kreislauf,
das Wasser runter und dann wieder hoch,
immer wieder,
sinnlos und wiederholend.
Ein Teufelskreis,
so wie bei ihm.





Ein Junge nimmt via Handy Kontakt auf

Hat er etwas Dummes angestellt,
er sich immer gleich verhält:
Er ruft zuhause an, beichtet alles, was er sieht,
wartet so lange ab, bis der Ärger sich verzieht,
er sich erst dann wieder im Haus dazugesellt.





Freude ist verschwunden

Der graue Alltag
hat vieles auf dem Gewissen:
Der Glanz des Lebens,
die Freude an der Existenz,
die Leichtigkeit des Seins.

In der Tretmühle und im Hamsterrad,
da geht es mit der Freude schnell bergab.
Verschwunden ist die Leichtigkeit,
die hält nicht für eine Ewigkeit,
nein, die ist sehr schnell zerstört,
wenn man nicht dem Alltag abschwört.





Der Welt die Stirn bieten?

Schon Marc Aurel fragte sich,
was kümmert es die Welt,
wenn man ihr zürnt?

Wen interessiert es,
wenn man unzufrieden ist?
Was bringt es der Welt
die Stirn bieten zu wollen?

Ein Akt der künstlichen Auflehnung
oder die zwangsläufige Konsequenz
der Erdenexistenz?

Schafft man es überhaupt,
sich gegen sie aufzulehnen?
Besteht auch nur die leiseste Chance,
Erfolg zu haben bei diesem Unternehmen?
Nimmt die Welt es denn wahr?
Bekommt sie etwas davon mit?
Wenn nicht, dann fehlt der Sinn…





Ein Agent lässt sich nicht aussortieren

Für den Agentenjob viel zu alt!
Gilt er jetzt als senil und durchgeknallt?
Wird er jetzt als altersschwach gehandelt,
als jemand, der sinnlos durch die Gegend wandelt?
Der Selbstzweifel gänzlich an ihm abprallt.





Die zersplitterte Tatsache

Differenziert und aufgeteilt,
immer weiter gespalten und verkleinert,
stets komplizierter gemacht,
bis irgendwann keiner folgen kann.

Die Welt wird künstlich verkompliziert,
ständig werden Dinge aufgebauscht,
aufgefächert und zersplittert,
bis das große Ganze fehlt,
keiner mehr etwas versteht.

Vor lauter Bäumen sieht man keinen Wald,
vor lauter Informationen nichts mehr bald,
kaum folgen können manche Leute,
so kompliziert ist das Leben heute.





Das Protokoll wird aktiviert!

Damit man keine Zeit mehr verliert,
wird das Hof-Protokoll nun aktiviert!
Die Diener springen wie behext auf,
es wird geputzt im Dauerlauf,
so sorgsam ist das alles orchestriert!





Der Kragen geplatzt!

Hat sich viel Wut aufgestaut,
wird lauthals schreien die Braut!
Ihr Kragen ist geplatzt, nun herrscht der Zorn,
die Hochzeitsvorbereitung ist ihr im Auge ein Dorn,
vielleicht sie sich jetzt doch nicht traut.





Eine FBI-Agentin lässt nicht locker

So einfach wie brutal:
Wer wenn nicht sie?
Sonst gibt es keinen,
es wird sich niemand finden.

Drum muss sie übernehmen,
sie muss ermitteln,
Beweise sichern und nachdenken.

Der Fall so wichtig,
die Sache fragil,
schnell kann alles
in der Sackgasse enden.

Am Ende hängt es immer
an wenigen Personen.
Initiative
Einsatzbereitschaft
Vielleicht von Erfolg gekrönt?





Die WHO in Florenz

Der Hauptsitz in Genf,
Delegation auf Mission,
dringender Termin,
schnelle Sitzung in Florenz.

Droht eine Pandemie?
Ist das ein Strohfeuer?
Wie ernst ist die Lage wirklich?
Was weiß man?

Gesichter angespannt,
die Atmosphäre ernst,
das Thema bedrohlich.
Droht eine Katastrophe?

Schaut man in die Visagen,
dann sieht die Lage
nicht gerade rosig aus.
Angst vor der Zukunft
Panik vor dem Kollaps
Gesundheitswesen vor der Prüfung?





Akkurat und pingelig

Alles geordnet,
jedes Ding auf seinem Platz,
jede Sache an seinem Ort,
säuberlich abgegrenzt,
gut sortiert,
den Überblick gewahrt.

Definition eines Pingels
Schlimmer Ordnungsfanatiker
Fanatischer Zähler
Besessener Abmesser
Verrückter Sortierer

Für ihn ergibt es nur einen Sinn,
wenn es gezählt und geordnet wird.
Sonst versteht er es nicht,
er lehnt es ab.

Seine Welt,
das Ordnungsgleichgewicht,
Sicherheit durch Kontrolle,
Zufriedenheit durch Pingeligkeit.

Nur er begreift es,
andere halten ihn für verrückt,
meiden den Kontakt,
halten ihn auf Abstand.





Die Entlassung des Schatzmeisters

Griff in die Kasse?
Unterschlagung des Vereinsgelds?
Beweisen kann man es nicht,
zwielichtig das Ganze.

Der Schatzmeister,
mehr als umstritten,
muss nun seinen Platz räumen.

Ein schaler Beigeschmack
Die Vorwürfe bleiben!
Der Verdacht,
er steht im Raum.

Das Geld ist weg,
der Verein fast pleite,
ausweglose Lage
für eine Traditionsgemeinschaft.

Von innen heraus zerstört worden?
Vom eigenen Mann hintergangen?
Bestohlen und betrogen?
Von diesem Verrat
gibt es wohl keine Erholung.





Übergabe in der Filmvorstellung

Im dunklen Vorführungssaal
ist den Leuten alles egal,
hier werden Drogen übergeben,
niemand hat etwas dagegen,
das Ganze ist eine reine Qual!





Gottgefälliger Lebenswandel

Wer regelmäßig arbeitet,
wer mehrmals am Tag betet,
der, der den Kontakt zu Gott aufrechterhält,
das gottgefällige Leben wählt.

Ein Lebenswandel ohne Fehl und Tadel?
Den gab es nie, weder beim Bauern noch beim Adel!
Ein perfektes Leben,
das existiert nicht,
tägliche Anstrengung
fällt ins Gewicht.

Jeden Tag zu leben gottgefällig,
ist für manche überfällig,
eine Umkehr täte ihnen gut,
doch diese so gut wie nie auf Einsicht beruht.

Die Wenigsten richten ihre Leben so aus,
dass es erntet Gottes Applaus,
sie bewegen sich auf finsteren Wegen,
im Dunklen werden sie nach Nichts streben.





Die Fährte des Spürhunds

Nur ein leichter Duft,
so unmerklich fein,
ein Mensch merkt nichts,
doch der Hund schlägt an.

Er riecht die Fährte,
nimmt Fahrt dann auf,
ist eifrig dabei,
bei diesem Suchlauf.

Seine Nase so überausgebildet,
perfektes Riechorgan,
nimmt Dinge wahr,
die für uns nicht existieren.

Das Wunder,
das der Hund vollbringt,
es löst Erstaunen aus,
ein so unglaubliches Können!





Urheber all seiner Schmerzen

Die Weltkriegsverletzung,
der kaputte Rücken,
die Schmerzen,
die er täglich auslöst.

Die Bilder des Krieges,
die Erleichterung des Sieges,
das Inferno in der Zeit,
all das macht sich in seinem Kopf breit.

Der Urheber,
all dieser schrecklichen Schmerzen,
der Auslöser der vielen Ängste,
es ist der Krieg,
der in seinem Kopf
niemals zu enden scheint.

Ursache allen Übels,
Wurzel des Schlechtergehens,
der Schatten über seinem Leben,
des Krieges Beben.





Der arrogante Unternehmer Leopold

Er glaubt mit seinem Erfolg und seinem Unternehmen,
kann er sich leisten so ziemlich jedes Benehmen,
doch seine unerträgliche Arroganz
hält seine Mitmenschen auf sichere Distanz,
dafür sollte er sich eigentlich schämen.





Neue Verteidigungsanlagen

Eines Tages schauten die Wikinger ihr Dorf an,
es fiel ihnen auf, dass jeder es überrennen kann,
drum mussten neue Verteidigungsanlagen her,
ein Holzwall und zwar groß und schwer,
solide errichtet an einem Abhang.





Ein Genie würde den Krieg verhindern

Die entscheidenden Verhandlungen
Keine Seite bewegt sich,
kein Zugeständnis.

Festgefahren,
so wie die Fronten,
ein Wunder,
das wird es nicht geben.

Ein Genie,
das wüsste was zu tun ist!
Einfallsreichtum
List und Tücke

Die Sache drehen,
den Krieg verhindern,
doch das ist nur Utopie.

In der Realität,
da werden Kriege
ausgetragen
und nicht verhindert.





Unterschwellige Vorwürfe

Ihre Aussagen zweideutig,
immer ein kleiner Angriff,
stets mehrdeutig,
ein Vorwurf enthaltend.

Verbale Attacken,
permanente Konfrontationen,
die sich für keine Seite lohnen,
einen Sieger, den gibt es nicht
bei diesem Scherbengericht.

Ihre Unterschwelligkeit,
so meisterhaft beherrscht,
perfekt ausgeführt,
um Leute in den Wahnsinn zu treiben.





Mehrfacher Kindsmord

In der Zelle zurückgezogen,
traurig und still,
mal weint die Frau,
doch meistens schweigt sie.

Lebt mehr in ihrer Dunkelheit,
in ihrem Kopf,
eigene Gedankenwelt.

Ihre Kinder,
mal nennt sie zärtlich ihre Namen,
ermordet und verscharrt,
bis heute nicht gefunden.

Mord am eigenen Nachwuchs
Keine Erklärung
Nichts an Rechtfertigung

Ihre Unschuld,
die hat sie anfangs beteuert,
niemand glaubte ihr,
bis sie schwieg.

Sie nennt die Namen ihrer Kinder,
sie liebt sie,
wo auch immer sie sind.





Ein Maulwurf im eigenen Vorstand

Geheime Absprachen
Strategiepapiere
Betriebsgeheimnisse

Die Liste ist lang,
das Leck ist groß,
ein Maulwurf ist los.

Im Vorstand ausspioniert zu werden,
danach verraten zu werden,
in der Zeitung von den Ergebnissen zu lesen,
permanente Demütigung.

Sie werden attackiert,
ein Angriff aus den eigenen Reihen,
ein schwerer Schlag.
Und nicht mal eine Idee,
wer es denn sein könnte!





Die einzige unverletzliche Regel internationaler Beziehungen

Es gibt nicht viel,
an das sich sogar
Schurkenstaaten halten,
etwas, das immer gilt,
nie über Bord geworfen wird.

Eine universale Regel,
die einzige unverletzliche,
die, die niemand brechen sollte.

Diplomatische Immunität,
Unverletzlichkeit des Botschaftsgeländes,
die Voraussetzung für internationale Beziehungen.

Wer diese Regel bricht,
mit dem keiner mehr spricht,
der steht in der Staatengemeinschaft ganz allein,
wird nie mehr ein Teil davon sein.





Amerika liebt schwangere Frauen

Amerika liebt den Baby-Bauch,
das ist bei denen seit jeher Brauch,
tut jemand einer schwangeren Frau etwas an,
ist er in der öffentlichen Meinung dran,
man sieht von der Person bald keinen Lebenshauch.





Ein teurer Yacht-Club

Das Leben der Reichen,
abgegrenzt und privat,
nicht nur auf dem Land,
sondern auch zu Wasser.

Ein Club der Yachten,
der Privilegierten zu Schiff,
ein schwimmendes Paradies,
so fern der gewöhnlichen Leute,
so weit abseits der Welt.

Alles ist weiß und glänzt,
schön dekoriert,
gut ausgestattet,
hier ist der Spaß garantiert.

Die Bevölkerung,
die bekommt davon
nichts mit.
Nur eine ungefähre Ahnung,
dass etwas nicht stimmt.
Ungerechtigkeiten auf den Wellen





Der unruhige Geist sucht Erfüllung

Ein Sturm im Kopf,
eine Rebellion im Gehirn,
die Unruhe und die Rastlosigkeit,
sie machen sich mal wieder breit.

Der unstete Geist pocht auf ein Ziel,
er möchte seine Erfüllung,
er sucht seine Anerkennung und sein Glück,
davon gibt es kein Zurück.

Dieses Gefühl, keine Ruhe zu bekommen,
sich gleichzeitig zu fühlen dynamisch und beklommen,
den Start unbedingt zu erzwingen,
alles tun, damit es mag gelingen.

Von diesen Geistern heimgesucht zu werden,
löst sicher aus so manche Beschwerden,
doch um endlich seine Bestimmung zu erreichen,
darf er dem steinigen Weg nicht weichen.





Angelehnt an einem Olivenölfass

Er lehnt sich an,
betrachtet die Landschaft,
teilt sie in Farben ein,
in Formen und Schichten,
sieht alles schon auf der Leinwand.

Er stützt sich am Olivenölfass,
greift nach dem Rand,
versichert sich so
dessen Existenz.

Der Maler lebt auf,
atmet die Luft ein,
schwingt den Pinsel und existiert.

Im Schatten des Baumes,
im Rücken das Fass,
in der Hand sein Werkzeug,
er so alles erfasst.





Ein Ring mit Krakengravur

Ein Siegelring mit einer Krakengravur
macht beileibe keine gute Figur.
Wie kann man sich nur so ein Motiv aussuchen?
Da möchte man am liebsten gleich losfluchen!
Für den Betrachter mehr als nur eine Tortur!





Alles nur gespielt!

Keine wahre Beziehung
Keine wirkliche Liebe
Ehrlichkeit, es gibt sie hier nicht!

Alles gegründet auf Lug und Trug,
Schauspielerei und Schwindel.
Es war doch alles nur gespielt!

Ausgezogen,
das Geld ist weg,
die Handynummer gewechselt,
die Wohnung aufgelöst,
die Spur verwischt,
keine neue Adresse!

So endet es in Bitterkeit,
in vielen Tränen,
mit einem bösen Ende
und einem lauten Knall!





Die Pattsituation

Sich gegenseitig in Schach halten,
die Kräfte sind ausgeglichen,
die Macht zweigeteilt,
keiner hat einen zusätzlichen Vorteil,
aber auch keinen erschwerenden Nachteil.

Die Situation steht in perfektem Patt,
beide Seiten haben es satt,
den keiner hat so viel gekämpft und ertragen,
um unterm Strich nicht mehr als der andere zu haben.

Ist es die gerechte Ausgeglichenheit?
Ist das die Waage des Schicksals?
Zwei gleiche Teile?
Harmonische Symmetrie?
Lässt sie sich wirklich ertragen?





Ein Rennfahrer kann sich nicht erinnern

Tausende Rennen unter Millionenpublikum
Rekorde und Erfolge
Gewinne und Pokale
Jubel und Siegerfeiern
Und einen entscheidenden Unfall!

Aufgewacht im Krankenhaus
Das Leben auf der Überholspur zu Ende
Schmerzen und Gedächtnisverlust

Er kann sich bei aller Mühe,
mit aller Anstrengung,
einfach nicht mehr erinnern.

Die alten Gesichter,
sie sagen ihm nichts,
die altbekannten Namen,
er hört sie zum ersten Mal.

Sich selbst nicht zu erkennen,
seine Geschichte zu vergessen,
nicht mehr zu wissen, wo man steht,
ein Rennfahrer von dieser Welt geht…





Die geopferte Hand

In der Felsspalte eingeklemmt
Hilfe unerreichbar
So abgeschieden, so allein
Hilflos am Stein

Kein rettender Einfall mehr,
keine Hilfe, keine Feuerwehr,
niemand, der zur Rettung kommt,
so langsam schließt er ab.

Ob noch ein Opfer
ihn retten kann?
Die Hand abzuschneiden,
den Knochen durchzusägen,
den einen Teil zu opfern,
um den restlichen Körper zu retten?





Den Zug um eine Minute verpasst

Auch nur eine Minute zu spät,
nur noch der Zugfahrtwind weht,
die Lokomotive ist losgefahren,
Unpünktlichkeit sollte man sich sparen,
ansonsten man dumm auf dem Bahnsteig steht!





Der Daumenkino-Comic

Vielleicht alt und archaisch,
aber auf seine Art charmant,
ein kleiner Zauber des Alten,
kann manch Wunder walten.

Das Daumenkino in der Hand,
es gleitet durch den Finger,
das bewegte Bild
durch ein schnelles Blättern,
so wird es geboren,
am Leben gehalten.

Schwarz-weiß und keine Farbe,
schnell vorbei
und doch ein schöner Zauber
in dieser neuen Welt.

Vielleicht sind die alten Dinge,
die Zuflucht in der heutigen Zeit?
Womöglich eine Insel der Nostalgie,
wenn alles andere blinkt und schreit?

Der Fortschritt könnte ein Rückschritt sein,
der Rückschritt sich als Fortschritt tarnen,
wenn die Welt sich wieder verkehrt,
ist das Daumenkino bald sehr begehrt.





Schluss

© 2022 Michael Stern https://www.lyrissima.de